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Technologie > Fuhrparkmanagement

Leasingraten wegen der Corona-Krise aussetzen – geht das?

Unternehmen, die einen Fuhrpark betreiben, müssen sich in der Corona-Krise auf Veränderungen einstellen. Vor allem Leasingnutzer stehen vor ungewohnten Problemen. Hilfe für die Fuhrparkmanager könnte von der KfW kommen.

Die Leasingraten für Geschäftswagen werden in der Corona-Krise zum Problem für mittelständische Unternehmen mit Fuhrpark. Wenn eine Firma ihre Aktivitäten wegen des Virus stark zurückgefahren hat, wird das auch bei den Umsätzen deutlich. Damit werden laufende Zahlungen zur Belastung für die Liquidität. Axel Schäfer, Geschäftsführer des Bundesverbands Fuhrparkmanagement, rät Unternehmen daher, bei den Leasinganbietern nachzufragen, „ob und in welchem Umfang die Anbieter bei operativen Aufgaben helfen und unterstützen können“.

Für Nutzer bleibt etwa beim Ende der vertraglichen Laufzeit der Fahrzeuge nicht viel Spielraum. Denn bei der Rückgabe der Fahrzeuge an die Leasinggesellschaft entstehen immer Kosten für Beschädigungen, die den Wert des Autos mindern. Da sind oft recht hohe Beträge fällig. Wer sich das leisten kann, so die Empfehlung des Fuhrparkverbands, soll wegen der derzeitigen Ungewissheit eine sechsmonatige Verlängerung des Vertrags beantragen.

Auch bei den Ratenzahlungen ist Abhilfe in Sicht. So hat der Bundesverband Deutscher Leasing-Unternehmen (BDL) bereits ein Stundungsmodell vorgeschlagen. Bei drohenden Liquiditätsengpässen wegen der Corona-Krise soll das Aussetzen von Raten möglich sein. So müsse Leasing beim Notfallfonds des Bundesfinanzministeriums und den Förderprogrammen von Bürgschaftsbanken und KfW berücksichtigt werden, schlägt BDL-Präsident Kai Ostermann vor.

Ein halbes Jahr Zahlungspause

Nach Auffassung des BDL seien infolge der Corona-Krise hohe Liquiditätsengpässe vor allem im Mittelstand zu erwarten. „Als bedeutender Mittelstandsfinanzierer will auch die Leasingbranche Verantwortung übernehmen und dazu beitragen, unternehmerische Insolvenzen so weit wie möglich zu verhindern“, sagt Ostermann. Insgesamt sind Leasinggüter im Wert von über 220 Milliarden Euro in Deutschland im Einsatz, wie der BDL angibt. Dazu zählen neben Fahrzeugen unter anderem auch Maschinen und Anlagen sowie IT-Equipment. Für die Nutzung dieser Ausrüstungsgüter zahlen Unternehmen monatliche Leasingraten. „Gerät nun ein Kunde aufgrund der Corona-Krise in Zahlungsnot, könnte eine Stundung der Leasingraten von drei bis sechs Monaten den betroffenen Unternehmen eine Atempause verschaffen“, sagt Ostermann.

Nach Angaben des BDL können seit Anfang April auch Leasinggesellschaften einen KfW-Unternehmerkredit im Rahmen des Corona-Sonderprogrammes 2020 für sich beantragen. Mit einer Einschränkung: Sie dürfen sich nicht mit mehr als 25 Prozent im Eigentum von Kreditinstituten befinden. Außerdem weist die KfW darauf hin, dass Unternehmen mit dem Corona-Darlehen auch Leasingraten begleichen können. „Dies ist eine gute Entwicklung für Leasingunternehmen und Leasingnehmer und damit ein wichtiger Beitrag, dass die KfW-Mittel in der Realwirtschaft ankommen“, erklärt Claudia Conen, Hauptgeschäftsführerin des BDL. „Wir appellieren nun, die KfW-Fördermöglichkeiten zu nutzen und die Raten zu bedienen.“

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