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Vergütung > Von wegen kleiner Bruder

Der Renault Kadjar im Geschäftswagen-Check

Mit hochkarätigem Soundsystem versucht Renault gegen die Lautstärke seines eigenen Dieselmotors anzukommen. Dafür überzeugt der kleine Bruder des SUV Koleos in Sachen Stauraum.

Image: Der gefällig gestylte und keineswegs kleine Bruder des SUV Koleos aus der französischen Fabrikation reiht sich vorzugsweise in frankophile Fuhrparks ein.

Nutzen: Die hervorstechendste Eigenschaft des Kadjar sind seine Qualitäten als Schluckspecht: Im Normalbetrieb mit fünf Passagieren an Bord lässt sich das Heckabteil bis zur Unterkante des Fensters mit 472 Liter füllen. Wenn das Gepäck dachhoch transportiert wird, passen sogar 1.478 Liter in den 1.611 Kilogramm schweren Wagen hinein. Bei voller Beladung einschließlich fünf Passagiere dürfen aber 2.059 Kilogramm Gesamtgewicht nicht überschritten werden. Komfortablen Halt bieten die mannigfach elektrisch verstellbaren Vordersitze. Das Platzangebot im Wageninneren ist großzügig. In der Ausstattung „Bose Edition“ ist ein Soundsystem mit acht Lautsprechern enthalten. Das tröstet aber nicht über die hohen Betriebsgeräusche des Allradlers hinweg. Schon bei niedrigen Drehzahlen macht sich der mit 130 PS ausgestattete Dieselmotor lautstark bemerkbar. Da merken auch schlechter hörende Außendienstler recht bald: Dieser SUV ist kein Tourenwagen. Dafür begnügt er sich mit 6 bis 7 Litern bei mittelständisch moderater Fahrweise. Ganz billig ist der mobile Franzose nicht: In der Bose-Ausstattungslinie sind für den Kadjar Energy dCi 130 4x4 immerhin 34.290 Euro fällig.

Technik: Die „Bose Edition“ bietet Licht- und Regensensor und eine Zwei-Zonen-Klimaautomatik. Zu dieser Ausstattung gehört auch das Safety-Paket, das einen grimmig lautstark brummenden Spurhalte-Warner und eine gut funktionierende Verkehrszeichenerkennung umfasst. Der praktische Fernlichtassistent unterstützt ebenso wie die Kurvenlichtfunktion bei nächtlichen Fahrten. Das Sechs-Gang-Schaltgetriebe lässt sich ohne Hakeln bewegen. Bei der Verarbeitung lässt der Renault noch leichtes „laissez-faire“ erkennen: Bei Fahrten über weniger festen Untergrund knirschen und knarzen die Kunststoffverkleidungen von Cockpit und Türen. Ebenfalls irritierend und umständlich: das Navigationssystem. Selbst bei häufig benötigten Einstellungen muss man sich durch mehrere Menüebenen durchtasten. Das ist nervig, wenn es schnell gehen muss – etwa beim Umschalten von der Tag- auf die Nachtbeleuchtung des Displays. Das sinnvolle Protection-Paket mit Parkassistent, Tot-Winkel-Warner, Notbremsassistent, Einparkhilfe vorne und hinten sowie einer Rückfahrkamera verkauft Renault nur als Sonderausstattung – für 990 Euro.

Fazit:
 Die Mischung aus alltagstauglicher Großraumlimousine und Lastesel erlaubt dem Fuhrparkverantwortlichen eine erwägenswerte Doppelstrategie zwischen Nutzfahrzeug und Geschäftswagen. So lassen sich neben Werkzeugkoffern und Ersatzteilen der Servicemitarbeiter auch Vertriebsaußendienstler an ihr Ziel befördern.

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