
Das deutsche Solarunternehmen Conergy hat am Freitag beim Hamburger Amtsgericht Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Das teilte der frühere Hoffnungsträger der deutschen Solarbranche in einem knappen Statement auf seiner Homepage mit. Die deutschen Tochtergesellschaften von Conergy werden es dem Mutterunternehmen in den kommenden Tagen gleichtun und ebenfalls Insolvenz anmelden.
Kein deutsches Solarunternehmen mehr unter den Top20
Damit hat sich nun das letzte deutsche Solarunternehmen aus der Top20 der weltweit größten Solarfirmen verabschiedet. Die Zahlungsschwierigkeiten von Conergy kommen sind jedoch seit Jahren bekannt. Die Branchenkrise erschwerte dem Unternehmen jedoch alle Versuche, sich aus der Misere zu befreien. Nicht einmal die für die Aktionäre empfindliche Umschuldung im Jahr 2011 konnte die Probleme abwenden.
Branchenkrise und Preisverfall machten Conergy zu schaffen
Im vergangenen Jahr erwirtschaftete der frühere Börsenstar bei 473,5 Millionen Euro Umsatz einen operativen Verlust (Ebit) von 83 Millionen Euro. Vor allem der generelle Preisverfall und ein kostenintensiver Ausstieg aus einem Liefervertrag mit dem US-amerikanischen Waferproduzenten MEMC kamen Conergy teuer zu stehen.
Die Konzernleitung gibt sich jedoch weiterhin verhalten optimistisch. Man hoffe immer noch auf einen Investor aus Asien, der Bankverbindlichkeiten übernehmen würde und frisches Geld bereitstellen könne. Dann wäre auch eine Weiterführung des Geschäftsbetriebs möglich.