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Finanzierung > Beteiligungsgesellschaft

Der Mittelständler GSR profitiert von Struktur und Know-how seines Investors

Von wegen Heuschrecke: Seit 20 Jahren gehört der Ventilhersteller GSR zur Beteiligungsgesellschaft Indus. Von der langfristigen Zusammenarbeit hat der weiterhin operativ eigenständige Mittelständler auf verschiedene Arten profitiert, resümiert Geschäftsführer Bernhard Wuermeling.

Der Ventileproduzent GSR im ostwestfälischen Vlotho gehört zwar zu 100 Prozent der Beteiligungsgesellschaft Indus. Doch der Investor steht dem Mittelständler vor allem beratend zur Seite, sagt Geschäftsführer Bernhard Wuermeling: „Unser operatives Geschäft ist weiterhin völlig autark.“ Mit den Eigentümern sei er regelmäßig in Kontakt – vier Mal im Jahr trifft er sich mit dem für sein Unternehmen zuständigen Vorstandsmitglied der Indus, um die aktuelle Lage sowie die Pläne für die Zukunft zu besprechen. Zwar behält sich Indus vor, korrigierend in das Geschäft seiner Tochter einzugreifen, falls es nötig sein sollte. „Würden wir bei strategischen Entscheidungen aus Sicht von Indus in die völlig falsche Richtung laufen, würden wir in einem Gespräch auf Augenhöhe gemeinsam die beste Lösung suchen“, sagt Wuermeling. Vorgekommen ist das allerdings bislang noch nicht. Und auch das Jahresbudget, das Wuermeling alle zwölf Monate von Indus absegnen lassen muss, wurde bislang noch nie abgelehnt.

Seit mittlerweile 20 Jahren gehört GSR nun schon zu der Beteiligungsgesellschaft, die sich auf den Kauf und die Weiterentwicklung von mittelständischen Betrieben spezialisiert hat. Fünf davon hat Wuermeling als Geschäftsführer erlebt. Die Zusammenarbeit hat er dabei nach eigenen Angaben nie als anstrengend empfunden – im Gegensatz zu den Verhältnissen bei einem seiner früheren Arbeitgeber. Auch dort hatte er regelmäßig an das Mutterunternehmen – einen amerikanischen Konzern – berichten müssen. „Damals habe ich etwa ein Viertel meiner Arbeitszeit mit – für das eigentliche Geschäft wenig produktiven – Reports an den Mutterkonzern verbracht“, erinnert sich der Manager. „Der Aufwand jetzt ist deutlich geringer, der Fokus auf das Unternehmen ist somit deutlich höher.“

Den richtigen Geldgeber zu finden, ist für Unternehmen nicht einfach

Zudem profitiere GSR nicht nur vom Indus-Know-how, sondern auch von den Strukturen der Private-Equity-Gesellschaft. So können die Mitarbeiter von GSR an zahlreichen Weiterbildungen teilnehmen, welche Indus für seine Töchter organisiert. Zudem können die Unternehmen Fördergelder für innovative Projekte bei der Beteiligungsgesellschaft beantragen. GSR entwickelt etwa Ventile für den Transport von Wasserstoff, die beispielsweise bei Fahrzeugen mit Wasserstoffantrieb zum Einsatz kommen. Nur einen Teil der Entwicklungsosten hat das mittelständische Unternehmen selbst übernommen, den Rest hat der Investor gezahlt. „Durch das Investment von Indus können wir Projekte in einer ganz anderen Größenordnung realisieren und dadurch Wettbewerbsnachteile gegenüber größeren Unternehmen vermeiden“, sagt Wuermeling.

 

Der Geschäftsführer sieht die Zusammenarbeit mit der Beteiligungsgesellschaft daher positiv. Er ist sich aber bewusst, dass nicht jeder Einstieg eines Investors im Mittelstand ein Gewinn für beide Seiten ist. Den richtigen Geldgeber zu finden, ist für Unternehmen nicht einfach. Einen Tipp für die Suche hat Wuermeling immerhin parat: „Einem Unternehmensinhaber rate ich, bei der Suche nach einem Investor darauf zu achten, dass dieser die Geschäfte langfristig fortführen möchte und nicht auf einen schnellen Wiederverkaufsgewinn aus ist.“                                                                                                                                                                                                                                                                                                                

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