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Politik > Frankfurt Finance & Future Summit 2025

Europa braucht Tempo: Bankenchefs und Bundesbank mahnen Politik zu Reformen

| Oliver Götz | Lesezeit: 2 Min.

Sewing, Orlopp und Theurer drängen auf Bürokratieabbau, schnellere Verfahren und einen starken EU-Kapitalmarkt.

Banken-Panel Frankfurt Finance Future Summit
v.l.n.r. Christian Sewing (CEO Deutsche Bank), Dr. Bettina Orlopp (CEO Commerzbank) und Michael Theurer (Vorstandsmitglied Dt. Bundesbank) im Gespräch mit n-tv-Moderatorin Frauke Holzmeier über Europas Rolle im globalen Finanzwettbewerb – aufgenommen auf den Frankfurt Finance & Future Summit. (Foto: Marc Conzelmann/FRANKFURT FINANCE & FUTURE SUMMIT)

von Oliver Götz für Markt und Mittelstand

Frankfurt - Christian Sewing hat eine klare Botschaft an die Politiker. Sie müssten „Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit wieder in den Mittelpunkt“ rücken, sagt der Chef der Deutschen Bank auf dem Frankfurt Finance & Future Summit der WEIMER MEDIA GROUP. Beides sei in den vergangenen Jahren kein zentrales Anliegen deutscher Politik gewesen. Sewings Eindruck: „Internationale Investoren wollen ein starkes Europa, allein schon, um sich aus der Abhängigkeit von anderen Kapitalmärkten zu lösen.“ Und dazu gehört eben auch ein starkes Deutschland. Das schwächelt allerdings gerade.

Wichtig sei nun, dass die strukturellen Änderungen, die die Regierung berate, schnell kämen, sagt der Bankchef. Dann würden einige Investitionen im Land bleiben und auch wieder neue hinzukommen. Unternehmern gehe es bei einer Investitionsentscheidung nicht darum, ob der Zins um einen Prozentpunkt höher oder niedriger liege. „Es geht um die strukturellen Dinge.“ Und er hat ein Beispiel: In den USA dauere es vom Antrag über die Genehmigung bis zum ersten Cashflow zweieinhalb Jahre, nicht fünf bis sieben, wie hierzulande. Kämen Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit zurück, sei es egal „wo der Zins liegt“, sagt Sewing. Dabei habe Deutschland vieles in der eigenen Hand. Es gehe darum, jetzt „endlich wach“ zu werden.

Die Unternehmen im Land seien nicht zögerlich, weil sie sich keine Investitionen leisten könnten, sagt der Deutsche-Bank-Chef. Sie fragten sich, ob sie in Deutschland einen zuverlässigen Partner hätten. Bürokratie sei dabei „das Haupthindernis“, nicht nur in Deutschland, auch in Europa. Es braucht also Reformen, nicht zuletzt im Hinblick auf den penibel regulierten Bankensektor.

„Wenn wir nicht aufpassen, wird Europa gnadenlos abgehängt“, sagt Michael Theurer, Vorstandsmitglied der Bundesbank, der neben Sewing und Commerzbank-Chefin Bettina Orlopp auf dem Podium sitzt. 70 Prozent der Unternehmen in Deutschland seien kreditfinanziert, womit Banken für die Realwirtschaft in der Bundesrepublik eine entscheidende Rolle spielten. „Wir sind mit Hochdruck daran, bis Ende des Jahres der EU-Kommission Vorschläge zu unterbreiten, Banken von unnötiger Bürokratie zu entlasten, ohne dabei das Stabilitätsniveau zu gefährden.“

Jeder Investor wolle möglichst diversifiziert sein Geld verdienen, erklärt Deutsche-Bank-CEO Sewing. „Deshalb werden mehr Investoren nach Europa gehen, wenn wir einen einheitlichen Kapitalmarkt bekommen, wenn wir Regeln und Regularien haben, die einheitlich sind.“ Regeln müssten Stabilität liefern, findet er. Gleichzeitig – und das gelte auch für andere Branchen – müsste sie auch weiterhin Wettbewerbsfähigkeit gewährleisten.

Die Forderung von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) über eine gemeinsame europäische Börse nachzudenken, findet Anklang. Eine einheitliche europäische Börsenaufsicht allein werde jedenfalls nicht ausreichen, meint Theurer mit Blick auf den hiesigen Finanzstandort. Commerzbank-Chefin Orlopp wollte sich nicht direkt dazu äußern, sagt jedoch: „Verdichtung ist immer gut.“ Nötig sei ein tieferer und einheitlicherer Kapitalmarkt.

Theurer mahnt auch Tempo bei der kapitalgedeckten Altersvorsorge an. Hier sei es „höchste Eisenbahn“. In Schweden – dort gibt es ein ähnliches Angebot schon – gebe „es mehr IPOs als in Mailand, Frankfurt und Paris zusammen“. Dies zeige, wie schnell politische Veränderungen greifen könnten.

 

Berichterstattung

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Ein großer Gipfel der deutschen Finanz- und Realwirtschaft: 


Die Frankfurt Finance & Future Convention bildet einen Zukunftskongress der deutschen Wirtschaft. Bei der Konferenz im Kap Europa debattieren die Teilnehmer die großen Fragen und Trends der deutschen Wirtschaft. TV-Live-Formate und Medienelemente sind integraler Bestandteil bei Keynotes, Speedpanels, One-on-Ones, Masterclasses und Workshops. Als Ergänzung der Convention gibt es einen inspirierenden Speakers Lunch.

Mittelstandpreis der Medien

Hier werden Unternehmen gewürdigt, die Geschichte schreiben, sich selbst neu erfinden und etwas bewegen wollen. Der Mittelstandspreis der Medien zeichnet Deutschlands beste Mittelständler im Kap Europa aus. Die Preisverleihung des Magazins „Markt und Mittelstand“ würdigt die herausragenden Akteure des Mittelstands.

MARKEN GALA 2.0 und KRYPTO-PARTY

Sie bilden das Konferenz-Finale am Ende des zweiten Tags. Die hochkarätigen Networking-Abendveranstaltungen im Gibson Club bringen noch einmal alle Akteure des Tages zusammen. Wer nach dem inhaltlich aufgeladenen Zukunftsgipfel einen feierlichen Abschluss sucht, findet ihn bei der Marken Gala 2.0 und der Krypto-Party-Nacht mit dem Motto „Dine & Dance“ in einer spektakulären Location.

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