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Finanzen > Frankfurt Finance & Future Summit 2025

IPO Night 2025: Auszeichnungen für Pfisterer, Vossloh und Isar Aerospace

| Oliver Götz | Lesezeit: 4 Min.

Zum dritten Mal versammelte die IPO Night im Herzen Frankfurts Europas Hochfinanz. Ausgezeichnet für ihre exzellenten Kapitalmaßnahmen wurden diesmal Pfisterer, Vossloh und Isar Aerospace.

Martin Blessing
Martin Blessing, Investitionsbeauftragter der Bundesregierung, spricht auf der IPO Night 2025 im Frankfurter Städel-Museum über die Zukunft des Kapitalmarkts vor führenden Vertretern aus Wirtschaft, Politik und Finanzwelt. „Wir regulieren zu viel – und investieren zu wenig in Zukunftstechnologien“, mahnte Blessing. (Foto: Joppen)

Frankfurt a.M. - von Oliver Götz - Markt und Mittelstand

Es ist eine Sache, zuversichtlich nach vorn zu blicken. Eine andere, beherzt nach vorn zu denken. Wer darauf vertraut, dass es schon irgendwie wird, was noch nicht ist, erleichtert sich die Gegenwart. Wer etwas schafft, damit sich verändert, was besteht, gestaltet Zukunft. Es ist visionärer Tatendrang, ein entschlossener Mut zum Machen, der aus Optimisten Protagonisten werden lässt.

Auf der IPO Night im Frankfurter Städel-Museum wurden zum dritten Mal jene Unternehmen geehrt, die gewagt haben, die sich die eigene Zukunft nicht erhoffen, sondern lieber aktiv erschließen wollten. Diejenigen, die in einem Marktumfeld, wie es anspruchsvoller kaum sein könnte, Investoren von ihrer Idee überzeugten, frisches Kapital mobilisierten und so neuen Wert schafften.

Zum feierlichen Festakt, den die WEIMER MEDIA GROUP in Zusammenarbeit mit der Deutschen Börse veranstaltet, versammelte sich erneut die Hochfinanz der Republik.

Commerzbank-Chefin Bettina Orlopp war gekommen, ebenso Philippe Oddo, CEO der gleichnamigen ODDO BHF-Bank. Auch André Munkelt, CEO Morgan Stanley Europe war unter den Gästen.

Besonders im Rampenlicht: Martin Blessing, Investitionsbeauftragter der Bundesregierung. Der ehemalige Vorstandsvorsitzende der Commerzbank sammelte mit seinem ersten öffentlichen Auftritt seit Übernahme des zukunftsweisenden Amtes kräftig Applaus ein. Seinen Impulsvortrag mit „Mehr Kapitalismus wagen“ betitelt, machte es sich Blessing auf einer Veranstaltung, die den Kapitalmarkt feiert, leicht, legte jedoch gezielt den Finger in die klaffende Wunde der drittgrößten Volkswirtschaft der Welt.

„Wir regulieren zu viel, lassen Brüssel zu viel regulieren und investieren zu wenig in Zukunftstechnologien“, bemängelte der erfahrene Finanz-Manager. Deutschland müsse als Investitionsstandort seine Attraktivität deutlich erhöhen. Unternehmer investierten, sagte Blessing, wenn sie gute Rahmenbedingungen vorfänden, also solche, mit denen sie Geld verdienten.

„Hier fallen wir langsam zurück und leben von der Substanz, weil wir mehr verteilen, als wir erwirtschaften.“ Im Begriff „soziale Marktwirtschaft“ sei „sozial“ klein und „Marktwirtschaft“ groß geschrieben, erinnerte Blessing und forderte mehr kreative Zerstörung. „Unsere Zukunft liegt nicht darin, Technologien zu Tode zu subventionieren, sondern Neues entstehen zu lassen.“

Wir regulieren zu viel, lassen Brüssel zu viel regulieren und investieren zu wenig in Zukunftstechnologien.

Martin Blessing, Investitionsbeauftragter der Bundesregierung

Die Gastgeber

Preisträger in der Kategorie „Herausragende private Finanzierungsrunde“: Isar Aerospace

Ein Leuchtturmbeispiel dafür, wie das gelingen kann, ist das Münchener Raumfahrt-Start-up Isar Aerospace, das auf der IPO Night in der Kategorie „Herausragende private Finanzierungsrunde“ ausgezeichnet wurde. Seit seiner Gründung 2018 haben die Bayern schon mehr als 400 Millionen Euro an privatem Kapital eingesammelt, darunter 150 Millionen Euro im vergangenen Jahr in Form einer Wandelanleihe. Das Unternehmen entwickelt Trägerraketen für den Transport kleiner und mittelgroßer Satelliten. Mit dem frischen Kapital will Isar Aerospace seine Startkapazitäten und die Serienproduktion am Standort bei München weiter ausbauen. Isar Aerospace sichere „Europas Zugang zum Weltraum“, lobte Annika von Mutius Gründerin des HR-Tech-Startups Empion und Mitglied im Vorstand des KI-Bundesverbands. Das All sei „kritische Infrastruktur“. Umso wichtiger würde es daher „Souveränität zurückzuerlangen“, Technologie wirklich zu bauen und anzuwenden.

Isar Aerospace geht voran. Der Preis sei Motivation, den außergewöhnlichen Weg fortzusetzen, sagte Christian Wanzek vom Management-Team und merkte an: „Bei Raketenwissenschaft ist Deutschland weltweit führend.“ Isar Aerospace ist derweil das erste Unternehmen, das außerhalb der USA eine skalierbare Raketenproduktion aufgebaut hat. „Wir haben die Fähigkeit in Europa souverän zu launchen“, erklärte Michael Grassmayr.

Preisträger in der Kategorie „Herausragende Eigenkapitalfinanzierung“: Vossloh

Isar Aerospace schreibt fleißig, aber auch die Kapitalmarkt-Story von Vossloh ist seit vergangenem Jahr um ein Kapitel reicher. Vossloh ist einer der führenden Bahntechnik-Anbieter und stärkte die eigene Position vor kurzem durch die Übernahme des führenden europäischen Betonschwellenherstellers Sateba für 450 Millionen Euro. Zur Finanzierung führte Vossloh unter anderem erfolgreich eine Kapitalerhöhung über 72 Millionen Euro durch und wurde auf der IPO Night so zum gefeierten Preisträger in der Kategorie „Herausragende Eigenkapitalfinanzierung“.

Vossloh habe strategisch wichtige Weichenstellungen ermöglicht, finanzielle Spielräume eröffnet, nachhaltig finanziert – und Anlegern eine Menge Freude bereitet, würdigte Berthold Fürst, Head of Investment Banking DACH der Deutschen Bank, in seiner Laudatio, die erfolgreiche Kapitalmaßnahme. Der Aktienkurs ist in den Monaten danach um 80 Prozent gestiegen. Daniel Gavranovic, Head of Investment bei Vossloh, nahm den Preis stellvertretend entgegen. „Am Ende hat es sich gezogen, aber das gehört sich für ein Bahn-Unternehmen wohl heute so“, scherzte der. Und schlecht sei das nicht gewesen, denn erst vor drei Wochen sei das finale „Go“ der französischen Wettbewerbsbehörden in Bezug auf die Sateba-Übernahme gekommen.

Preisträger in der Kategorie „Herausragender Börsengang“: Pfisterer

Den „herausragenden“ Börsengang lieferte für die Jury im betrachteten Zeitraum Pfisterer. Das in Familienhand geführte Technologieunternehmen entwickelt und produziert Produkte zur Verbindung und Isolierung elektrischer Leiter an Stromnetzschnittstellen. Seit Mai 2025 ist der weltweit tätige Mittelständler im Scale-Segment der Frankfurter Wertpapierbörse notiert. Die Entwicklung seit dem IPO: explosiv. Der Kurs hat sich binnen weniger Monate mehr als verdoppelt. Die Marktkapitalisierung übersteigt eine Milliarde Euro deutlich. Pfisterer stehe für drei Themen, die Investoren heute besonders bewegten – „Technologie, Nachhaltigkeit und Infrastruktur“, sagte Oddo, Inhaber und Chef der Oddo BHF-Bank. Im Bereich der High-Voltage Cable Accessories gehöre Pfisterer zu den Top-3-Anbietern in Europa. Das Unternehmen halte die Welt im wahrsten Sinne des Wortes „unter Strom“ und vereine alles, was es für einen erfolgreichen IPO brauche.

Bei Pfisterer sind sie froh, sich aufs Parkett gewagt zu haben. „Pfisterer war in einer Situation, in der Kunden zu uns kamen und uns sagten, entweder wachst ihr mit uns, oder wir müssen uns jemand anderen suchen“, erklärte Johannes Linden, CO-CEO von Pfisterer, nach Übergabe des Preises. „Dann haben wir nicht lange überlegt.“ Der IPO habe Pfisterer in die Lage versetzt, die „Finanzstärke zu haben, mehrere hundert Millionen Euro zu investieren und dabei eine eigenständige Firma zu bleiben“, zog Linden ein positives Fazit. Übrigens: 90 Prozent der Mitarbeiter sind im Zuge des Börsengangs Aktionäre geworden. Wenn das mal nicht gelebte Teilhabe ist.

Damit der Kapitalmarkt weiter solche Erfolgsgeschichten erzählen kann, braucht es aber auch Vorwärtsdenken in der Politik. „Es gibt noch viel zu tun“, sagte Deutsche-Börse-Chef Leithner, der jedoch zunächst viel Anlass zu Optimismus sieht. „Der Herbst der Entscheidungen wird uns bei dir Altersvorsorge einen Impuls bringen.“ Zudem seien bei der Kapitalmarktunion in den nächsten Monaten Fortschritte zu erwarten. „Ich bin sicher.“

Berichterstattung

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Auszeichnungen

FRANKFURT FINANCE & FUTURE SUMMIT 2025

Ein großer Gipfel der deutschen Finanz- und Realwirtschaft: 


Die Frankfurt Finance & Future Convention bildet einen Zukunftskongress der deutschen Wirtschaft. Bei der Konferenz im Kap Europa debattieren die Teilnehmer die großen Fragen und Trends der deutschen Wirtschaft. TV-Live-Formate und Medienelemente sind integraler Bestandteil bei Keynotes, Speedpanels, One-on-Ones, Masterclasses und Workshops. Als Ergänzung der Convention gibt es einen inspirierenden Speakers Lunch.

Mittelstandpreis der Medien

Hier werden Unternehmen gewürdigt, die Geschichte schreiben, sich selbst neu erfinden und etwas bewegen wollen. Der Mittelstandspreis der Medien zeichnet Deutschlands beste Mittelständler im Kap Europa aus. Die Preisverleihung des Magazins „Markt und Mittelstand“ würdigt die herausragenden Akteure des Mittelstands.

MARKEN GALA 2.0 und KRYPTO-PARTY

Sie bilden das Konferenz-Finale am Ende des zweiten Tags. Die hochkarätigen Networking-Abendveranstaltungen im Gibson Club bringen noch einmal alle Akteure des Tages zusammen. Wer nach dem inhaltlich aufgeladenen Zukunftsgipfel einen feierlichen Abschluss sucht, findet ihn bei der Marken Gala 2.0 und der Krypto-Party-Nacht mit dem Motto „Dine & Dance“ in einer spektakulären Location.

Zur Webseite Finance & Future Summit

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