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Finanzierung > Mittelstandskrise 2025

Noch mehr Insolvenzen 2025: Warum nur digitalisierte Mittelständler jetzt überleben

| Markt und Mittelstand / red.

Unternehmensinsolvenzen steigen um 13,4 %. Experten: Nur wer digitalisiert, kann der Pleitewelle entkommen.

Symbolbild mit Insolvenz-Stempel
Gestempelte Realität: Deutschlands Mittelstand kämpft mit steigenden Insolvenzen – Digitalisierung als Rettungsanker. (Foto: shutterstock)

Markt und Mittelstand - Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in Deutschland hat im Juli 2025 den höchsten Stand seit zwölf Jahren erreicht. Laut dem Statistischen Bundesamt wurden 2.197 Firmenpleiten gemeldet – ein Plus von 13,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Und die Prognose bleibt düster: Für September erwarten die Statistiker einen weiteren Anstieg um 10,4 Prozent.

„Das sind keine guten Nachrichten für den Wirtschaftsstandort Deutschland“, sagt Volker Treier, Chefanalyst der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK). Seine Diagnose: rückläufige Exporte, schwächelnde Industrieproduktion und eine insgesamt fragile Konjunktur. Für das Gesamtjahr rechnet die DIHK mit über 22.000 Insolvenzen – mehr als 60 pro Tag.

 

Logistik und Gastgewerbe besonders unter Druck

Besonders hart trifft es die Logistikbranche: 12,7 Insolvenzen pro 10.000 Unternehmen – doppelt so viele wie im Branchenschnitt. Ursache sind steigende Energiekosten, Mauterhöhungen und ein anhaltender Fahrermangel. Auch das Gastgewerbe gerät ins Straucheln. Mit 9,9 Pleiten pro 10.000 Betriebe belasten dort vor allem der gestiegene Mindestlohn und die zurückhaltenden Konsumausgaben.

Der Mittelstand, lange Rückgrat der deutschen Wirtschaft, steht an einem Wendepunkt. Die strukturelle Schwäche zeigt sich in allen Sektoren: von Handwerk über Handel bis hin zu Industrie und Dienstleistung.

 

 

Digitalisierung als Überlebensstrategie

Treier fordert Reformen, Reformen, Reformen  – und zwar schnell. „Die Betriebe brauchen spürbare Entlastungen bei Energie, Personal und Steuern.“

Trotz allem: Wer in Technologieinvestitionen denkt, hat eine Chance. Predictive Maintenance senkt Ausfallzeiten in der Logistik, IoT-Systeme verbessern Routenplanung und Kraftstoffverbrauch. In der Gastronomie optimieren digitale Bestell- und Planungssysteme den Personaleinsatz.

Solche Innovationen kosten zunächst Geld – doch sie erhöhen langfristig die Wettbewerbsfähigkeit. Der Mittelstand steht vor einer klaren Wahl: Digitalisierung oder schleichende Erosion.

 

Faktenbox

Aktueller Stand:

  • +13,4 % mehr Regelinsolvenzen im Juli 2025 als im Vorjahresmonat

  • 2.197 Unternehmensinsolvenzen im Juli (höchster Wert seit 2013)

  • Prognose 2025: über 22.000 Insolvenzen insgesamt – rund 60 pro Tag

Hauptursachen:

  • Rückläufige Exporte (besonders in die USA)

  • Schwäche der Industrieproduktion

  • Hohe Energie- und Personalkosten

  • Belastung durch Steuern und Bürokratie

Am stärksten betroffene Branchen:

  • Verkehr & Logistik: 12,7 Insolvenzen je 10.000 Unternehmen

  • Gastgewerbe: 9,9 Insolvenzen je 10.000 Betriebe

  • Industrie: zunehmende Fälle in energieintensiven Bereichen

Häufig gestellte Fragen

Frage 1: Wie erkenne ich frühzeitig Insolvenzrisiken in meinem Unternehmen?

Implementieren Sie ein KPI-Dashboard mit Echtzeitdaten zu Liquidität, Auftragslage und Kostenentwicklung. Bei Umsatzrückgängen >15% oder negativem Cashflow über 3 Monate ist sofortiges Handeln geboten.

Frage 2: Welche Digitalisierungsinvestitionen haben den schnellsten ROI?

Prozessautomatisierung in der Buchhaltung und im Kundenservice amortisiert sich oft binnen 12-18 Monaten. 

Frage 3: Wie manage ich den Spagat zwischen Innovation und bewährten Prozessen?

Etablieren Sie eine 70-20-10-Regel: 70% Budget für Kerngeschäft, 20% für inkrementelle Verbesserungen, 10% für disruptive Innovationen. Bilden Sie cross-funktionale Teams zur Implementierung.

Frage 4: Welche IT-Entscheidungen gehören zwingend auf Geschäftsführerebene?

Strategische Technologie-Investments ab 5% des Jahresumsatzes, Datensicherheitskonzepte und die Auswahl von ERP- oder CRM-Systemen sind Chefsache. Delegieren Sie operative IT-Entscheidungen an Ihre CTO/CIO.

Frage 5: Wie vermeide ich teure Technologie-Fehlinvestitionen?

Führen Sie vor Großinvestitionen Pilotprojekte durch. Definieren Sie klare ROI-Ziele und Meilensteine. Brechen Sie Projekte konsequent ab, wenn nach 6 Monaten keine messbaren Verbesserungen erkennbar sind.

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Quellen: DIHK

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