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Finanzierung > Kommentar zum Thema Bargeld

Kartenzahlung jetzt

Nur Bargeld anzunehmen, ist nicht mehr zeitgemäß, kommentiert Björn Hartmann.

Kartenzahlung
Die Bezahlung zu digitalisieren, bietet viele Vorteile, stellt Björn Hartmann fest.

Wenige Themen elektrisieren die Bundesbürger mehr als Tempolimit oder Verkehrsberuhigung. Bargeld ist so eines. In keinem anderen Land außer Österreich ist die Liebe zu Schein und Münze größer. Manche Politiker schüren Ängste um dessen Abschaffung und geht damit auf Stimmenfang. So wollen sie per Gesetz festschreiben, dass jedes Unternehmen Bargeld akzeptieren muss. Eine rückschrittliche Bevormundung und völlig gegen den weltweiten Trend.

Für die meisten Betriebe ist Bargeld ein Kosten- und Risikofaktor. Viele haben das erkannt und bieten den Kunden Alternativen. Das gilt vor allem für Händler und Gastronomen, einige nehmen sogar kein Bargeld mehr. Manche Kunden vergrätzt das, aber deutlich weniger als befürchtet.

Und es lohnt sich: Umsätze sind transparent, die Gefahr von Überfällen sinkt genau wie die Gefahr, von Mitarbeitern bestohlen zu werden. Moderne Kassen- und Abrechnungstechnik vereinfacht die Buchhaltung, was Geld spart. Bargeld wandert durch viele Hände, entsprechend viele Bakterien und Viren sitzen auf den Scheinen. Gerade beim Bäcker, überhaupt im Lebensmittelhandel, ist Zahlen per Karte oder Mobiltelefon hygienischer. Und: Kartenzahlung geht schneller. All das wiegt den Nachteil auf, dass Gebühren für Kartenzahlung anfallen. Auch für die Allgemeinheit hat bargeldloses Zahlen Vorteile. Steuerbetrug und Korruption werden schwerer.

In Skandinavien, Polen, Frankreich, den Beneluxstaaten, um nur einige zu nennen, haben sie keine Lust mehr nach Ladenschluss größere Bargeldmengen zur Bank zu bringen. Selbst auf spanischen Flohmärkten oder im norwegischen Hofladen ist mobiles Zahlen möglich. Rational kann niemand erklären, warum Gäste ein Recht auf Bargeld haben sollen. Im Handel jedenfalls will es mehr als jedes dritte Unternehmen zurückdrängen. Ein Fortschritt.

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