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Finanzierung > Kommentar

Kartenzahlung per Gesetz: Warum das längst überfällig ist

| Björn Hartmann

Ob Volksfest oder Bäckertheke: Wer nur Bargeld akzeptiert, lässt Service vermissen. Kartenzahlung muss Standard werden – per Gesetz - meint Björn Hartmann.

(Foto: shutterstock)

von Björn Hartmann

 

Sportlich haben viele Fans während der Fußball-Europameisterschaft 2024 Spektakuläres erlebt. Für die meisten Anhänger aus dem Ausland bot die Reise nach Deutschland in einer bestimmten Hinsicht auch eine auffällige Erfahrung: Außerhalb der Stadien ließ sich oft nur mit Bargeld bezahlen. Polen, Franzosen, Briten, Niederländer, Skandinavier und viele andere kennen das nicht mehr. 

Fast überall in Europa außer in Deutschland ist es möglich, bei Großveranstaltungen und Volksfesten an Ständen bargeldlos zu zahlen. Und die Deutschen akzeptieren es im Urlaub. Sie müssen keine größeren Geldmengen mit sich herumtragen oder sich mit fremden Währungen beschäftigen. Doch hierzulande muss die Bundesregierung Kartenzahlung per Gesetz anordnen. Zumindest plant sie das. Völlig zurecht. 

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Händler und Gastronomen argumentieren gegen den Passus im Koalitionsvertrag mit den Kosten der Kartenzahlung. Terminals, Verträge mit Banken, Stromkosten, Gebühren. Da kommt einiges zusammen, was es den Unternehmen vermeintlich schwer macht, etwas anderes als Münzen und Scheine zu nehmen. Abgesehen davon, dass auch Bargeld kostet – Beschaffen des Wechselgeldes, Einzahlen des Bargeldes, Personal, das das Geld zur Bank bringt, Personal, das Geld in die eigene Tasche steckt –, wo bleibt der Servicegedanke? Ja, vielleicht wollen einige Kunden mit Bargeld bezahlen, aber es gibt viele, die eben mit Karte beziehungsweise Smartphone bezahlen wollen – auch die Bratwurst auf dem Schützenfest oder die Tüte Brötchen beim Bäcker. Und die Zahl dieser Menschen steigt seit Jahren. Es  ist einfach bequemer. 

Die Zeiten sind vorbei, in denen Kartenzahlung oder mobiles Bezahlen kompliziert und mit Aufwand für Unternehmen verbunden waren. Dienstleister bieten handliche, kleine Terminals und sogar Abrechnungssysteme fürs Mobiltelefon oder Tablet an. Auch für kleine Händler, etwa auf Flohmärkten oder im Eckkiosk, gibt es Lösungen. Man muss nur wollen. Wer nicht will, setzt sich zudem dem Verdacht aus, den ein oder anderen Schein am Finanzamt vorbeifließen zu lassen. Auch das ein Grund, warum die schwarz-rote Bundesregierung Kartenzahlung, neben der mit Bargeld, einführen will. Es sollte selbstverständlich sein – den Kunden zuliebe. 

Kartenzahlung per Gesetz vorzuschreiben, ist völlig richtig, 

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