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Finanzierung > Hotelpreise und Co

Kosten für Dienstreisen ufern aus – immer mehr Firmen ziehen die Reißleine

Messen platzen aus allen Nähten, persönliche Treffen genießen wieder eine hohe Bedeutung. Doch die Kosten für diese Tripps gehen durch die Decke, wie aktuelle Zahlen belegen. Die Betriebe reagieren.

Vor allem die Kosten für Flüge und Hotel sind angestiegen. Bild: Shutterstock

Budgetlimits oder gar ein komplettes Reiseverbot – immer mehr Mittelständler müssen zum Teil drastische Maßnahmen einleiten, um die Ausgaben für Dienstreisen im Griff zu behalten. Laut der Daten von SAP Concur sind die Ausgaben für Dienstreisen zwischen 2019 und 2023 um durchschnittlich 19 Prozent gestiegen. Der „KMU-Reisereport“, den der Softwarehersteller HRworks aus seinen Daten gewonnen hat, zeigt, dass vor allem Reisen nach Nordamerika um fast 50 Prozent teurer geworden sind. Die Kosten für Trips innerhalb Europas seien dagegen „nur“ um sechs Prozent gestiegen.

Was viele Menschen im Privaten spüren, gilt auch bei Dienstreisen: Es sind vor allem Hotels und Flüge, die zu Buche schlagen. Gingen die Reisebudgets in der Corona-Phase deutlich zurück, schnellten sie 2023 umso stärker nach oben. Es gab viel nachzuholen, reichlich Kunden, die einen mal wieder sehen wollten. Die Inflation spielt eine Rolle, allerdings liegen die Preissteigerungen für Dienstreisen über der durchschnittlichen Rate.

Fachleute sehen ein höheres Kostenbewusstsein bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Zudem ergreifen die Unternehmen klare Maßnahmen: Grundsätzlich wird jede Reise auf den Prüfstand gestellt – vieles lässt sich auch mit einer Videoschalte bewerkstelligen. Genehmigungsschleifen werden aufwendiger. Wenn ein Trip sein muss, gibt es immer häufiger Obergrenzen für Hotelraten und vor allem Flugpreise. Nicht ungefährlich ist dabei, dass es Beschäftigte als Zeichen des Misstrauens bewerten können.

Was Dienstreisen innerhalb Deutschlands erschwert, das zeigen die Daten klar, ist die mangelhafte Infrastruktur in Deutschland. Ausfallende Züge wegen der Bau-Maßnahmen der Deutschen Bahn am Schienennetz haben das Vertrauen in die Zuverlässigkeit erschüttert. Umso mehr steigen ins Auto: Das wurde 2023 bei gut 54 Prozent der innerdeutschen Reisen genutzt, 2019 waren es noch 42 Prozent.

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