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Finanzierung > Mittelstand Wirtschaftslage

Mittelstand auf Schrumpfkurs: Personal und Umsätze sinken

November 2024: DATEV Mittelstandsindex zeigt rückläufige Entwicklung bei Beschäftigung und Umsatz. Kurzarbeit als Rettungsanker für viele Unternehmen.

Grafik zeigt Umsatzrückgang (Foto: Shutterstock)

Der deutsche Mittelstand schrumpft - nicht nur beim Umsatz, sondern auch beim Personal. Das "Fieberthermometer der mittelständischen Wirtschaft", der DATEV Mittelstandsindex, zeigt im November 2024 deutliche Anzeichen einer Erkältung: Umsätze sinken, während Unternehmen zunehmend den Rotstift beim Personal zücken. Doch wie stark ist die Wirtschaft wirklich auf Diät, und welche Branchen trifft es besonders hart?

Umsatzflaute trifft Kleinunternehmen besonders hart

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Im Oktober lag der Umsatz saison- und kalenderbereinigt - also von saisonalen Schwankungen und Feiertagen befreit - 4,1 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Besonders bitter ist die Pille für Kleinst- und Kleinunternehmen, die bereits seit über zwei Jahren unter stark rückläufigen Umsätzen leiden. Mittlere Unternehmen konnten sich mit einem leichten Umsatzzuwachs von 1,2 Prozent noch etwas über Wasser halten. Doch insgesamt bleibt die wirtschaftliche Situation angespannt, und ein Ende der Durststrecke ist noch nicht in Sicht.

Personalabbau und Kurzarbeit als Krisenstrategien

Wenn aus Vollzeit plötzlich Teilzeit wird: Immer mehr Unternehmen greifen zur Kurzarbeit als Airbag für die Beschäftigung in Krisenzeiten. Besonders die Industrie setzt verstärkt auf dieses Instrument - 17,8% der befragten Industriefirmen nutzten im November 2024 Kurzarbeit, Tendenz steigend.

Spitzenreiter ist die Metallerzeugung mit 41,7%, dicht gefolgt von den Möbelherstellern (33,7%) und der Autobranche (27,2%). Doch trotz dieser Maßnahmen geht die Beschäftigung den zweiten Monat in Folge zurück, mit einem Minus von 0,3 Prozent im Vorjahresvergleich 

Fazit zum Beschäftigungsrückgang

Der Mittelstand steht vor einem Balanceakt: Einerseits müssen Kosten gesenkt werden, andererseits droht der Verlust wertvoller Fachkräfte. Die steigenden Löhne - ein Plus von 5,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr - erhöhen den Druck zusätzlich. Doch die Geschichte lehrt: Krisen bergen auch Chancen. Innovative Unternehmen, die jetzt klug agieren, könnten gestärkt aus dieser Phase hervorgehen. Die Frage ist: Wer nutzt die Gelegenheit zum Umbau und wer verpasst den Anschluss?

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