Saman Shiripour: Finanzielle Unabhängigkeit durch ein zweites Standbein

von Saman Shiripour

Gerade in Zeiten, die von wirtschaftlichen Unsicherheiten geprägt sind, suchen immer mehr Menschen nach Wegen, ihre finanzielle Zukunft abzusichern. Steigende Preise, ein sich wandelnder Arbeitsmarkt und die wachsende Rentenlücke – all diese Faktoren tragen dazu bei, dass das traditionelle Modell eines einzelnen Einkommensstroms zunehmend an seine Grenzen stößt. 

Finanzielle Sicherheit scheint heute unerreichbar und wer kein zweites Standbein hat, setzt sich einem erheblichen Risiko aus. Dieses Gefühl der Unsicherheit teilen immer mehr Menschen, die um ihre finanzielle Stabilität fürchten. 
 

Die wirtschaftlichen Treiber hinter dem Trend

Die Gründe für das zunehmende Interesse an alternativen Einkommensquellen sind vielfältig und tiefgreifend. Kontinuierlich steigende Preise bei gleichbleibenden Bezügen schmälern die Kaufkraft. Was vor einigen Jahren noch ausreichte, um ein komfortables Leben zu führen, genügt heute oft kaum noch, um die laufenden Kosten zu decken. Auch die Rentenlücke – also die Differenz zwischen dem letzten Gehalt und der zu erwartenden Pension – wird für kommende Generationen immer größer. Die meisten Menschen suchen jedoch kein Vermögen, sondern lediglich mehr Sicherheit. Schon 500 bis 1.000 Euro zusätzlich im Monat können eine ergebliche Veränderung mit sich bringen. So geht es nicht um Reichtum, sondern um ein Polster bei finanziellen Engpässen. 

Gleichzeitig durchlebt die Arbeitswelt einen fundamentalen Wandel, der viele Beschäftigte unvorbereitet trifft. Automatisierung und Digitalisierung verändern ganze Branchen und werden bestimmte Berufsbilder sukzessive ausradieren. Besonders in Bereichen mit gravierenden technologischen Veränderungen stehen erfahrene Fachkräfte plötzlich vor einer unsicheren Zukunft. Wer jahrelang auf eine spezialisierte Tätigkeit gesetzt hat, sieht sich auf einmal mit der Realität konfrontiert, dass sein Wissen und seine Fähigkeiten an Bedeutung verlieren. 

Des Weiteren werden immer häufiger Abteilungen umstrukturiert oder verkleinert. Langjährige Kollegen verlassen das Unternehmen - vielfach unfreiwillig. In diesem Zuge wächst die Angst vor einem Jobverlust besonders, vor allem bei denjenigen, die finanzielle Verpflichtungen haben und mitten im Erwerbsleben stehen. Zwangsläufig kommt die Frage auf: Was passiert, wenn die eigene Expertise nicht mehr gefragt ist? 

Viele Berufstätige suchen daher nach Optionen, um sich dauerhaft abzusichern. Eine vielversprechende Möglichkeit ist es, bestehende Kompetenzen auf neue Weise zu nutzen – etwa durch den Aufbau eines digitalen Standbeins. Online-Kurse, Beratungsdienstleistungen oder spezialisierte Schulungen für Branchenkollegen können nicht nur zusätzliche Einnahmen generieren, sondern auch ein Stück Unabhängigkeit vom eigenen Arbeitgeber bieten. 

Was als kleiner Nebenverdienst beginnt, vermag sich mit der Zeit zu einer stabilen Verdienstquelle zu entwickeln. Entscheidend ist dabei, rechtzeitig zu handeln, sich weiterzubilden und neue Wege auszuprobieren, bevor der Druck von außen zu groß wird. Denn eines ist sicher: Die Veränderungen in der Arbeitswelt werden voranschreiten – die Frage ist nur, wie man ihnen begegnet. 

Der Ausweg: Mehrere Einkommensströme aufbauen

Der Schlüssel zur finanziellen Unabhängigkeit liegt in der Diversifizierung der Tätigkeiten, für die eine Entlohnung erfolgt. Das bedeutet, neben dem regulären Gehalt weitere Einkommensströme zu erschließen. Geschehen kann dies auf verschiedene Weise: als Nebenjob, durch ein Online-Business oder auf Basis unternehmerischer Tätigkeiten.
 
Die digitale Revolution hat hier völlig neues Potenzial geschaffen. Online-Plattformen ermöglichen es heute praktisch jedem, mit vergleichsweise geringem Startkapital ein Geschäft aufzubauen. Von Dienstleistungen als Freelancer über eigene digitale Produkte bis hin zu Coaching-Angeboten – die Bandbreite ist enorm.
 
Doch was unterscheidet Menschen, die in diesem Bereich Erfolg haben, von denen, die scheitern? Wenn ich auf meine Erfahrungen zurückblicke, erinnere ich mich, dass ich in den ersten Jahren kaum geschlafen habe, aber ich wusste: Ich muss mein Leben verändern. Mir war klar, dass jemand, der nicht bereit ist, zu lernen und sich anzupassen, immer finanziell kämpfen wird. Erfolgreiche Persönlichkeiten investieren kontinuierlich in ihr Wissen und ihre Netzwerke. Sie sind bereit, aus ihrer Komfortzone herauszutreten und Neues zu lernen.

Erfolgsfaktoren für ein zweites Standbein

Ich habe des Öfteren bei Null angefangen, aber mit jeder Niederlage bin ich klüger geworden. Wer langfristig finanziell unabhängig sein will, muss lernen, sich immer wieder neu zu erfinden. Über die Jahre hinweg konnte ich aus eigenen Erfahrungen wichtige Prinzipien ableiten, die die Erfolgschancen beim Aufbau eines zweiten Einkommensstroms erheblich steigern:

• Lerne, bevor du startest. Fundiertes Wissen ist die Grundlage jedes einträglichen Projekts. Wer ein zweites Standbein aufbauen möchte, sollte zunächst gezielt in seine Qualifizierung investieren. In der Wissensgesellschaft ist Bildung die wertvollste Währung.
• Starte klein, aber starte. Viele scheitern bereits an der ersten Hürde - dem Anfangen. Die Suche nach der perfekten Idee oder dem idealen Zeitpunkt führt regelmäßig zu Stillstand. Erfolg ist ein schrittweiser Ansatz: Mit überschaubaren Vorhaben beginnen, erste Erfahrungen sammeln und darauf aufbauen.  
• Dranbleiben und optimieren. Der Weg zum Erfolg ist selten geradlinig. Rückschläge und Anpassungen gehören dazu. Entscheidend ist die Bereitschaft, aus Fehlern zu lernen und sich kontinuierlich zu verbessern.

Jetzt ist der beste Zeitpunkt zum Handeln

Angesichts der wirtschaftlichen Unsicherheiten kann es verlockend erscheinen, abzuwarten und zu hoffen, dass sich die Situation verbessert. Doch gerade jetzt ist der beste Zeitpunkt, um aktiv zu werden. Heute zu beginnen, sich ein zweites Standbein zu verschaffen, hilft, morgen besser auf Krisen vorbereitet zu sein. 

Der Weg zur finanziellen Unabhängigkeit beginnt stets mit drei konkreten Schritten: Zunächst gilt es, Wissen in dem Bereich aufzubauen, der am besten zu den eigenen Fähigkeiten und Interessen passt. Der zweite Schritt besteht darin, eine konkrete Idee zu testen – ohne große Investitionen, aber mit dem Ziel, erste Erfahrungen zu sammeln. Der dritte und vielleicht wichtigste Schritt ist das konsequente Weitermachen, auch wenn die ersten Ergebnisse nicht den Erwartungen entsprechen. 

Auch ich bin kein Genie, ich bin einfach nur drangeblieben. Wer seine finanzielle Zukunft selbst in die Hand nimmt, wird immer einen Schritt voraus sein. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass wirtschaftliche Unabhängigkeit kein unerreichbares Ziel für Auserwählte ist, sondern das Ergebnis von Entschlossenheit, kontinuierlichem Lernen und der Bereitschaft, neue Wege zu gehen.

Die Unwägbarkeiten in der heutigen Zeit sind zweifellos eine Herausforderung. Allerdings bieten sie auch die Chance, das eigene Leben neu zu gestalten und eine finanzielle Basis zu schaffen, die perspektivisch von Bestand ist. Die Gelegenheit zu ergreifen und unter Anwendung der richtigen Strategien zu starten, ist eine hervorragende Option, trotz aller Widrigkeiten in eine Zukunft blicken zu können, die von wirtschaftlicher Sicherheit und Unabhängigkeit geprägt ist.