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Finanzierung > Tesla-Expansion in deutscher Maschinenbaubranche

Tesla-Tochter übernimmt 300 Mitarbeiter des insolventen Maschinenbauers Manz

Die Tesla Automation GmbH sichert Arbeitsplätze am Standort Reutlingen und erweitert Teslas Kompetenz im Sondermaschinenbau.

Tesla Automation GmbH übernimmt mehr als 300 Mitarbeiter und Anlagen von Manz am Standort Reutlingen. (Foto: Shutterstock)

Die Tesla Automation GmbH, eine Tochtergesellschaft des US-Elektroautobauers Tesla, hat die Übernahme von mehr als 300 Mitarbeitern des insolventen Maschinenbauers Manz AG angekündigt. Der Deal umfasst zudem die Übernahme von Anlagen am Standort Reutlingen bei Stuttgart und markiert einen wichtigen Schritt in der Restrukturierung des traditionsreichen Unternehmens.

Hintergründe zur Manz-Insolvenz

Die Manz AG, ein renommierter Maschinenbauer mit Schwerpunkt auf Automatisierungslösungen, hatte im Dezember 2024 aufgrund von Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung Insolvenz anmelden müssen. Das Unternehmen, das weltweit rund 1.200 Mitarbeiter beschäftigte, davon 400 in Reutlingen und Tübingen, stand seitdem vor einer ungewissen Zukunft. Der Insolvenzverwalter Martin Mucha suchte intensiv nach Lösungen, um möglichst viele Arbeitsplätze zu erhalten und das Know-how des Unternehmens zu sichern.

Die nun vereinbarte Übernahme durch die Tesla Automation GmbH umfasst mehr als 300 Beschäftigte sowie einen Teil der Anlagen am Standort Reutlingen. Wie Insolvenzverwalter Mucha gegenüber dem SWR erklärte: "Wir sind froh darüber, die mit Tesla geführten Verhandlungen erfolgreich zum Abschluss gebracht zu haben, viele Arbeitsplätze zu erhalten und den Mitarbeitern somit eine berufliche Zukunft in dem wohl bekanntesten Automobilkonzern der Elektromobilität ermöglicht zu haben." Der Kaufvertrag wurde bereits unterzeichnet, steht jedoch noch unter dem Vorbehalt der Zustimmung des Kartellamts.

Auswirkungen auf Mitarbeiter und Standort

Für die übernommenen Mitarbeiter bedeutet die Vereinbarung eine Fortsetzung ihrer Beschäftigung unter dem Dach eines global agierenden Technologiekonzerns. Tesla Automation wird das Gebäude von Manz in Reutlingen weiterhin nutzen, was für den Standort eine wichtige Perspektive darstellt. Allerdings werden nicht alle Manz-Mitarbeiter übernommen. Für etwa 100 ausscheidende Beschäftigte wird der Übertritt in eine Transfergesellschaft angeboten, um die sozialen Nachteile des Arbeitsplatzverlustes bestmöglich abzufedern.

Für Tesla stellt die Übernahme eine strategische Erweiterung seiner Kompetenzen im Bereich des Sondermaschinenbaus dar. Die Tesla Automation GmbH, bisher mit drei Standorten vertreten, gewinnt mit Reutlingen einen vierten Standort hinzu. Dies unterstreicht das Interesse des Elektroautobauers, seine Fertigungsexpertise in Deutschland auszubauen und von dem spezialisierten Know-how der Manz-Mitarbeiter zu profitieren.

Ausblick in herausfordernden Zeiten

Die Übernahme von Teilen der Manz AG durch Tesla zeigt exemplarisch, wie auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten Lösungen für mittelständische Unternehmen gefunden werden können. Für viele kleine und mittlere Unternehmen (KMUs) in Deutschland, die vor ähnlichen Herausforderungen stehen, kann dieser Fall als positives Beispiel dienen. Er demonstriert, dass selbst in der Insolvenz Wege gefunden werden können, um Arbeitsplätze und wertvolles Know-how zu erhalten.

Die Übernahme durch einen internationalen Technologiekonzern wie Tesla bietet den Mitarbeitern nicht nur eine Jobperspektive, sondern auch die Chance, Teil eines zukunftsorientierten Unternehmens zu werden. Für den Standort Reutlingen und die Region bedeutet dies die Sicherung wichtiger Industriearbeitsplätze und potenziell neue Impulse für die lokale Wirtschaft.

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