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Finanzierung > Kolumne

Wirtschaftsförderer: Auf den Leib geschneidert

Die Förderung betrieblicher Nachhaltigkeit fällt bislang nicht besonders üppig aus. Außerdem fehlt es an einer übergeordneten Strategie.

Ein Begriff geistert durchs Land: Nachhaltigkeit. Emotional aufgeladen und inhaltlich oft unklar, taugt dieses Wort für viele Zwecke. Es steht für Dauerhaftigkeit, aber auch für den sorgsamen Umgang mit den natürlichen Ressourcen. Wer nachhaltig handelt, achtet auf die Umwelt, schützt das Klima, spart Energie. Bewahrung der Schöpfung meint das Gleiche, nur aus anderem Blickwinkel. Verfolgt man die politischen Debatten in den Parlamenten bis hinunter in Stadt- und Gemeindevertretungen, wird deutlich, dass der sich daraus ergebende Entscheidungs- und Handlungsbedarf fast überall angekommen ist. Auch bei Lieferanten und Kunden. Als besonderes Charakteristikum des Mittelstands gelten die längerfristige Perspektive, das Denken über Generationen, die Werthaltigkeit und Beständigkeit. Nachhaltigkeit gehört zur DNA des Mittelstandes.

Das ist ein Pfund, mit dem viel zu wenige Mittelständler wuchern. Zum Beispiel bei der Gewinnung neuer Mitarbeiter, insbesondere jungen Leuten, bei denen Nachhaltigkeit zur Lebensphilosophie gehört. Nicht nur für Digitalisierung, auch für Nachhaltigkeit gibt der Staat Geld. So ist die Entwicklung betrieblicher Nachhaltigkeitsstrategien im Grundsatz förderbar. Abgesehen von einzelfallbezogener direkter Projektförderung sieht die Förderlandschaft allerdings finanziell nicht gerade üppig aus. Zudem unterscheidet sie sich nach Bundesländern. Nachhaltigkeit muss eingebettet werden in eine übergeordnete betriebliche Zukunftsstrategie.

In Nordrhein-Westfalen bietet sich zum Beispiel das Förderinstrument der Potenzialberatung an, ein bewährtes und vergleichsweise unbürokratisch zu beantragendes Förderprogramm, das über dafür autorisierte Stellen läuft. Andere Bundesländer haben andere Förderstrukturen. Die föderale Struktur sorgt für ein buntes Bild. Sinnvolle Kooperationen Auch die Prüfung der Beratungsförderung des Bundes oder des Programms"unternehmensWert:Mensch" des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales in Verbindung mit dem Europäischen Sozialfonds kann sich lohnen. Entscheidend sind der Einzelfall und der Investitionszweck. Ein wirksames Mittel, um sich als nachhaltig wirtschaftend zu positionieren, kann auch die Beteiligung an Projekten sein. Wie bei der Initiative Ökoprofit: Dort erarbeiten Unternehmen Ideen und Lösungen, um durch ressourcenschonendes Handeln auch ökonomisch zu profitieren.

Beispiel: Ein neues energiesparendes Beleuchtungskonzept bringt ökologisch und ökonomisch Vorteile. Voraussetzung ist allerdings, dass in der jeweiligen Region ein solches Projekt gerade angeboten wird. Ein anderes Beispiel ist die Forcierung von betrieblichen Corporate-Social-Responsibility-Projekten. In Nordrhein-Westfalen treibt eine Initiative des Landes CSR voran. Hilfe in Sachen Förderangebote gibt es von den Wirtschaftsförderungen vor Ort, von Kammern und Verbänden. Die kennen sich aus und filtern im Einzelfall die jeweils geltenden Förderungen heraus. Mittelständler sind jedenfalls gut beraten, sich dieser Thematik aktiv zu stellen. Lieber heute als morgen.

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