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Recht und Steuern > Einzelhandel

Mittelstandsverbund warnt vor Verbot von "Click & Collect"

Angesichts der anstehenden Verlängerung des Lockdowns fordert der Mittelstandsverbund eine umgehende bundesweite Zulassung von "Click & Collect" im Einzelhandel. Sonst würden Online-Riesen sie endgültig aus dem Wettbewerb drängen.

In einigen Bundesländern, darunter Bayern, Badenwürttemberg, Thüringen und Sachsen dürfen Einzelhändler die Abholung vorbestellter Ware am Geschäft, das sogenannte "Click & Collect", nicht anbieten. "Hier entstehen irreparable Verwerfungen im Wettbewerb", sagt der Präsident des Mittelstandsverbundes, Eckhard Schwarzer.Das Verfahren sei gerade für kleinere Händler die letzte verbleibende Möglichkeit, ihre lokalen Kunden weiter zu versorgen.

Eine erhöhte Infektionsgefahr durch die Abholung von Ware am Geschäft sieht der Verband nicht. Schließlich sei dies kein anderes Verhalten als die erlaubte Abholung von Paketen aus Packstationen oder Postfilialen, oder von vorbestelltem Essen aus Restaurants. Die Restriktionen in einigen Bundesländern seien "politischer Rückenwind für die schärfsten Wettbewerber des Mittelstandes, die sich aktuell eines ungebremsten Wachstums erfreuen, ohne dass dies über Steuern dem Gemeinwohl zugutekommt", sagt Schwarzer. Gerade gegenüber den großen Online-Händlern werde dem Handel vor Ort damit ein letztes praktikables Mittel der Kundenbindung und -gewinnung genommen.

Auslieferdienste seien vielerorts kurzfristig nicht verfügbar oder wirtschaftlich nicht tragfähig. Ein Verbot von "Click & Collect" nehme vielen Händlern damit unnötiger Weise die letzte Zukunftsperspektive. Dabei zeigten sich gerade in dieser Zeit immer mehr Verbraucher mit den lokalen Händlern solidarisch und würden diese gerne auch unterstützen.

Überdies zerreiße das Verbot die Solidarität und den fairen Wettbewerb unter den Händlern. Vielfach böten Geschäfte, die nicht von den Schließungen betroffen seien, ein Mischsortiment an, das sich auch auf typische Warengruppen der geschlossenen Verkaufsstellen erstrecke. Bereits vor Weihnachten sorgten kreative Umgestaltungen des Sortiments mit dem Ziel, die Schließung zu vermeiden, für großen Unmut in verschiedenen Branchen. Dem könne die Politik bei fortdauernden Schließungen nur entgegenwirken, wenn die Wettbewerbsbedingungen für alle Händler fair und nachvollziehbar seien. (mm)

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