
Der Blick auf die Konjunkturbarometer zeigt: In der deutschen Wirtschaft scheint die Sonne. Der ifo-Geschäftsklimaindex steigt im April erneut, das KfW-ifo-Mittelstandsbarometer bleibt auf Hochniveau. Wir lernen: Weder Trumps Protektionismus noch Mays Brexit können deutschen Firmen die Stimmung verhageln.
Ewiger Frühling im Exportwunderland? Ja, aber …

Aus vielen Gesprächen weiß ich, dass die latenten (und die offenbaren) weltpolitischen Risiken die Entscheider in den Unternehmen nicht kalt lassen. Manchem kommen bereits leise Zweifel: Wie lange hält das Hoch noch? Was kommt danach? Einige Betriebe fahren schon ihre Investitionen zurück, andere installieren noch schnell digitale Lösungen – mitunter überhastet und ohne echten Bedarf auf Kundenseite.
In meinen Augen ist verhaltener Optimismus die Antwort auf die zunehmende Komplexität der Welt. Bei Sonnenschein sollte man keinen Regen herbeireden: Es gibt für den deutschen Mittelstand gute Gründe, der eigenen Stärke zu vertrauen. Er hat das Potenzial und die Innovationskraft weiterzuwachsen. Gleichwohl erscheint es mir klug, für den Fall der Fälle gewappnet zu sein.
Wer in sonnigen Zeiten die Innovationskraft seiner Produkte hoch hält und gleichzeitig die Liquidität seiner Firma im Auge behält, muss keine Angst haben – selbst wenn sich der Himmel zuzieht.