25 Jahre F24: Europas führender SaaS-Anbieter für Unternehmensresilienz
Christian Götz gründete im Jahr 2000 F24 mit dem damals noch unbekannten Geschäftsmodell "Software-as-a-Service". 2025 ist F24 Europas größter Resilienzanbieter. Im Interview spricht er über über die 25-jährige Erfolgsgeschichte.


Christian Götz
Gründer und Vorstand der F24 AG
Christian Götz trägt die Verantwortung für die Bereiche Sales, Marketing & PR, HR und Customer Service.
Götz war 27 Jahre jung, als er seine sichere Position in der Automobilbranche aufgab und eine eigene Firma gründete. Seine Geschäftsidee: SaaS-basierte Alarmierungssysteme. Ein mutiges Angebot in einer Welt, die noch überwiegend von Hardware und manuellen Prozessen geprägt war. 25 Jahre sind seitdem vergangen.
Potenzielle Kunden von der innovativen Idee zu überzeugen, wurde zur echten Herausforderung, aber einmal auf dem Markt gab es kein Zurück. Aus dem kleinen, aber feinen Angebot im Bereich der Notfall- und Krisenalarmierung wurde Schritt für Schritt ein breites Portfolio, das Lösungen zu Risikomanagement, Compliance und mehr umfasst.
Herr Götz, was hat Sie bewogen, F24 zu gründen? Welche Vision hatten Sie für das Unternehmen vor 25 Jahren?
Den Anstoß für die Unternehmensgründung gab ein Kunde der Firma meines früheren Geschäftspartners, Ralf Meister. Eine Raffinerie, die nach einem Vorfall wöchentliche Übungen absolvieren musste und uns dafür um technische Unterstützung bat.
Mein damaliger Geschäftspartner hatte die Idee, diese Unterstützung als Service anzubieten – und so haben wir gemeinsam F24 gestartet.
In den späten 90er Jahren waren Systeme für Notfallalarmierung größtenteils Hardware-basiert und beruhten überwiegend auf manuellen Prozessen. Es gab aus unserer Sicht einen echten Bedarf für eine effizientere und anwenderfreundlichere Lösung. Damit war die Idee für einen service-basierten Ansatz – und F24 – geboren. Wir wollten Notfallalarmierungssysteme als Service anbieten – weltweit verfügbar ohne spezielle Hardware.
Was waren die größten Herausforderungen und was haben Sie aus ihnen gelernt?
Potenzielle Kunden vom Bedarf für software-basierte Alarmierungssysteme und unserem Angebot zu überzeugen war eine der größten Hürden zu Beginn. Im ersten Jahr fuhr ich 60.000 Kilometer quer durch Deutschland und Österreich, um Unternehmen unsere Vision und Ziele näherzubringen. Zwar sahen viele den Bedarf, begegneten der Idee software-basierter Lösungen jedoch noch mit Skepsis. Aber am Ende war unser erster Kunde direkt ein großer Account: Der Flughafen Köln-Bonn (bis heute F24-Kunde!).
Wir starteten mit einem kleinen Team. Drei Personen kümmerten sich um alles, was es für den End-to-End-Support der Kunden brauchte. Ich erinnere mich noch, wie ich damals zu IKEA fuhr, um eine Büroküche zu kaufen und diese dann noch eigenhändig aufgebaut habe. Ich bin sehr dankbar für diese Erfahrungen, denn ich bin überzeugt, dass Wachstum erst durch Herausforderungen entsteht. Diese Anfangshürden haben uns angespornt und unseren Wunsch zu wachsen genährt.
Können Sie uns einige entscheidende Momente oder Wendepunkte in der Unternehmensgeschichte nennen?
Da gab es einige – allein die anfängliche Entscheidung, unsere Lösungen nur „as a service“ anzubieten war ein bahnbrechender Schritt zu dieser Zeit. Auch wenn die Kunden anfangs zögerlich waren, wir konnten ihr Vertrauen gewinnen und wurden zu einem Pionier auf diesem Gebiet in Europa.
Ein weiterer prägender Moment war unser IPO 2007. Damit legten wir den Grundstein für die Internationalisierung unseres bis dahin rein auf den deutschsprachigen Raum ausgelegten Geschäfts. Es war eine große Herausforderung für das gesamte Unternehmen, aber es hat uns am Ende gestärkt. Wir haben gelernt, größer zu denken, hochprofessionell zu arbeiten und unsere Ziele fest im Blick zu behalten.
Nicht zuletzt haben wir eine wichtige Weiche gestellt, als wir entschieden, unsere Lösungsangebot zu erweitern, um unsere Kunden noch umfassender unterstützen zu können – über die Notfallalarmierung hinaus hin zu ganzheitlichen Lösungen für Unternehmensresilienz und weiter noch zu Geschäftskommunikation und Servicebenachrichtigungen.
Wie haben sich die F24 Produkte und Dienstleistungen über die Jahre entwickelt? Wodurch wurden Veränderungen angestoßen?
Bereits bei der Gründung hatten wir uns ein Ziel gesetzt: F24 sollte weltweit zur ersten Adresse unserer Branche werden. Und wir wollten stets mit den Anforderungen unserer Kundschaft mitwachsen. So entwickelten sich unsere Lösungen vom Notfallalarmierungssystem erst zum Krisenmanagementsystem und nun zur umfassenden Resilienzlösung. Bereits 2012 hatten wir erste Services im Angebot, die über die reine Notfallalarmierung hinaus gingen.
Seitdem haben sich unsere Produkte und Lösungen stets weiterentwickelt. Nicht nur was die Funktionalität anbelangt, sondern auch in punkto Technologiestandards, Verfügbarkeit und Sicherheit.
Wie hat sich F24 in den letzten zwei Jahrzehnten an Marktentwicklungen und Branchentrends angepasst?
In den vergangenen 20 Jahren hat sich F24 nicht nur stets an neue Marktbedingungen angepasst, wir konnten auch selbst neue Industriestandards setzen. Zum Beispiel haben wir SaaS-basierte Krisenalarmierung in Europa eingeführt, ein mehrfach redundantes Alarmierungssystem etabliert und Notfallalarmierung nahtlos in Krisenmanagementlösungen integriert. Diese Innovationen zeigen eine große Stärke von F24: Wir gehen stets proaktiv an neue Bedürfnisse des Marktes und unserer Kunden heran.
Was unterscheidet F24 von anderen Unternehmen?
Da gäbe es Vieles zu nennen. Ich möchte aber einige mir wichtige Punkte hervorheben:
- Anspruchsvolle Resilienzlösungen: Wir bieten eines der umfangreichsten Lösungsangebote für Unternehmensresilienz in Europa und wir bauen dieses Angebot kontinuierlich aus. Dabei sind unsere Produkte auf die spezifischen Anforderungen unserer Kunden zugeschnitten, damit diese sich auf jede ihrer individuellen Herausforderungen bestmöglich vorbereiten können.
- Lokale Nähe: Wir sind da, wo unsere Kunden sind. Unsere Teams vor Ort sprechen die Sprache unserer Kunden und verstehen kulturelle Besonderheiten. Insbesondere aber profitieren unsere Kunden dadurch von einer persönlichen Betreuung und engen Kontakten ins Unternehmen. Support in fünf Sprachen ist F24-Standard. So stellen wir sicher, dass Kunden weltweit einfach mit F24 zusammenarbeiten können.
- Sicherheit auf höchstem Niveau: Größtmögliche Sicherheit ist für die moderne Geschäftswelt essenziell und bei F24 eine Top-Priorität. Wir schützen die Daten und Prozesse unserer Kunden mit hochmodernen Technologien und umfassenden Maßnahmen.
Diese Merkmale sind „typisch F24“ und zeigen unser Bestreben, unseren Kunden herausragende Dienstleistungen und echten Mehrwert zu liefern.
Welche Unternehmenskultur haben Sie bei F24 gefördert und warum ist Ihnen diese wichtig?
Neben einem klaren Zukunftsbild ist die Unternehmenskultur wahrscheinlich der wichtigste Baustein für langfristigen Unternehmenserfolg. Die F24-Kultur ist die Lebensader, die alle Mitarbeitenden, Teilhaber und Partner miteinander verbindet. Sie basierte von Beginn an auf vier Kernüberzeugungen.
- Kundenorientierung : Wir bedienen unsere Kunden stets mit dem Ziel, sie bestmöglich mit innovativen Lösungen und engagiertem Support zu unterstützen. Kurz gesagt: Der Erfolg unserer Kunden ist unsere oberste Priorität.
- Mut zur Verantwortung: Wir ermutigen unsere Mitarbeitenden Verantwortung zu übernehmen und alle Aufgaben mit derselben Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit zu erledigen wie im persönlichen Umfeld.
- Lösungsorientierung und Macher-Mentalität: Wir schaffen eine Atmosphäre, in der Mitarbeitende Innovation leben können und ermutigen sie, neue Ideen ausprobieren ohne Angst vor Fehlern.
- Arbeit & Spaß: Wir sind überzeugt, dass professionell arbeiten und Spaß haben keine Widersprüche sind. Ein Arbeitsumfeld, in dem harte Arbeit mit Teamgeist einhergeht, stärkt die Motivation und das Engagement aller.
Wo sehen Sie F24 in den nächsten 5 bis 10 Jahren?
Die ist einfach: Wir wollen die erste Wahl für Resilienzlösungen werden - nicht nur für Europa, sondern auch weltweit.
Wie haben Sie sich über die Jahre hinweg motiviert, vor allem in schwierigen Zeiten?
Meine Motivation entspringt meiner Leidenschaft für das Unternehmertum. Diesen Traum hatte ich schon in meinen Studententagen gehegt. Es macht mich stolz, Teil der beachtlichen Erfolgsgeschichte von F24 zu sein. Ich könnte mir keine bessere Aufgabe vorstellen.
Was mich gerade in schwierigen Zeiten besonders anspornt, sind unsere Kunden und unser Team. Mitzuerleben, wie wir mit unseren Lösungen den Erfolg unserer Kunden mitgestalten, ist inspirierend. Seit 25 Jahren unterstützen wir Unternehmen dabei, sich auf Ungewisses vorzubereiten, Leben zu schützen und Werte zu sichern. Das empfinde ich als sehr erfüllend. Unternehmertum und Menschen – darauf läuft es für mich immer hinaus.
Welchen Rat würden Sie jungen Menschen mitgeben, die ein Unternehmen gründen möchten?
Mein wichtigster Rat für angehende Unternehmerinnen und Unternehmer ist: Findet die Unternehmensvision, für die ihr wirklich brennt.
Ein klares Werteversprechen, ein starker USP und eine solide Finanzplanung sind wichtig, aber Werte und Überzeugungen zu definieren, ist essenziell.
Unternehmerischer Erfolg basiert letzten Endes auf Beziehungen und einer Kultur, die zur Unternehmensmission passt. Findet die richtigen Menschen, die eure Vision teilen. Denn ohne ein engagiertes Team, kann auch die beste Idee scheitern.
Mit Blick auf die letzten 25 Jahre, würden Sie heute irgendetwas anders machen?
Was kleine Details betrifft, wahrscheinlich sehr Vieles… aber insgesamt bin ich mit dem, was wir erreicht haben, ziemlich zufrieden. Wenn ich etwas ändern müsste, würde ich noch frühzeitiger die transformativen Initiativen, besonders die Internationalisierung und unsere Wachstumsinvestitionen, anstoßen.
Gibt es Menschen, denen Sie Dank oder Anerkennung für ihren Beitrag zum F24-Unternehmenserfolg aussprechen möchten?
Ohne die richtigen Menschen geht wie gesagt so gut wie nichts. F24 ist ein Teamerfolg und ich bedanke mich herzlichst bei all den vielen Menschen, die seit unserer Gründung zum Erfolg von F24 beigetragen haben. Besondere Anerkennung gebührt meinem langjährigen Mitbegründer von F24, Ralf Meister. Er war derjenige, der mich überzeugt hat, gemeinsam das Abenteuer F24 zu starten. In meinen Anfangsjahren war er ein unschätzbarer Ratgeber und Mentor für mich. Der Erfolg von F24 trägt ganz klar auch seine Handschrift.
F24 hat seinen Hauptsitz in Deutschland, genauer gesagt in München. Welche Bedeutung hat Deutschland als Standort und was verbindet Sie mit München?
Deutschland, und insbesondere München, haben eine wichtige Bedeutung für das F24-Team. Hier sind unsere Wurzeln und Deutschland ist nach wie vor einer unserer wichtigsten Märkte. Auch wenn wir nun ein sehr internationales Unternehmen sind und viele Mitarbeitende im Ausland arbeiten, schätzen wir unsere Münchner Wurzeln.
München hat mit dem leichten Zugang zu qualifizierten Arbeitskräften, aber auch durch die besondere „Bayerische Lebensart“, die wir nach wie vor feiern, von Anfang an wesentlich zum Erfolg von F24 beigetragen. Die Mischung aus lokaler Kultur und globaler Perspektive hat unsere Unternehmensidentität und -werte mitgeprägt.