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Firmen-News > Gastbeitrag Jens Jerzembeck 

Forschung als Treibstoff für Wirtschaftswachstum

Wie deutsche Schweißtechnik die Krise meistert und Innovationen vorantreibt.

Portrait Jens Jerzembeck
Jens Jerzembeck ist Vorstand der AIF Allianz für Industrie und Forschung und Geschäftsführer der AIF-Forschungsvereinigung „Schweißen und verwandte Verfahren des DVS“. (Foto: DVS)

Die aktuellen Wachstumszahlen der deutschen Wirtschaft sind alarmierend: Die preisbereinigte Bruttowertschöpfung in Deutschland hat 2023 einen Rückgang von 0,3 Prozent gegenüber 2022 verzeichnet. Doch es gibt auch positive Trends. Die Schweißtechnik hat im vergangenen Jahr ihren Produktionswert um knapp zehn Prozent gesteigert. Verglichen mit dem globalen Wirtschaftswachstum von 3,3 Prozent weist die Branche ebenfalls einen Anstieg auf. Die deutschen Unternehmen der Schweißtechnik sind exportstark und weltweit präsent. Damit setzt die Branche ein positives Zeichen in einem schwierigen wirtschaftlichen Umfeld, das von Wachstumsschwäche und geopolitischen Krisen gekennzeichnet ist. Basis für den Erfolg der Schweißtechnikunternehmen sind technisch herausragende Produkte.

Technisch herausragende Produkte und Verfahren entstehen durch Innovationen, die direkt in den Unternehmen in Zusammenarbeit mit der angewandten Wissenschaft entwickelt werden. Sie waren und sind der Garant für die bisher hoch angesehene Marke „Made in Germany“. Innovationen aus dem Mittelstand, der den Großteil der deutschen Wirtschaft ausmacht, sind nicht zuletzt der Motor für den notwendigen Transformationsprozess.

Forschungsaffine Unternehmen haben mit der Forschungsvereinigung „Schweißen und verwandte Verfahren des DVS“ einen direkten Partner für die Umsetzung ihrer innovativen Projekte. Mehr als 80 weitere dieser gemeinnützigen, industriegetragenen Forschungsvereinigungen aus nahezu allen Branchen bieten unter dem Dach der AIF Allianz für Industrie und Forschung den Unternehmen gemeinsame Forschungsmöglichkeiten und -transfer. Sie bündeln den Bedarf mittelständischer Unternehmen und koordinieren branchenübergreifend deren Forschungsvorhaben. Die AIF-Forschungsvereinigungen brachten und bringen Hunderttausende Innovationsprojekte zum Laufen, die Wettbewerbs- und Weltmarktfähigkeit der deutschen Wirtschaft nachweislich stärken.

Die AIF-Forschungsvereinigungen

Die AIF setzt sich seit sieben Jahrzehnten erfolgreich für die Stärkung der Innovationskraft insbesondere von mittelständischen Unternehmen ein. Wir sehen das Forschungsengagement des Mittelstands als einen unserer wertvollsten „Rohstoffe“.

Als Dachverband von 85 Forschungsvereinigungen sind rund 130.000 Unternehmen und 1200 Forschungseinrichtungen eingebunden, um Forschung, Transfer und Innovation zu fördern. Wir verfügen über eine einzigartige Infrastruktur für die technologieoffene Kooperation von Unternehmen und wissenschaftlichen Einrichtungen und sind erfahrener Brückenbauer zwischen Wirtschaft, Politik und Wissenschaft.

Industrielle Forschungsförderung ist für zukunftsgerechtes Wirtschaftswachstum von existenzieller Bedeutung. Forschungsförderprogramme des Bundeswirtschaftsministeriums wie die weltweit einzigartige vorwettbewerbliche Industrielle Gemeinschaftsforschung oder das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) haben einen wesentlichen Anteil am bisher ausgezeichneten Ruf des Wirtschaftsstandortes Deutschland.

Innerhalb dieser Programme entwickeln mittelständische Unternehmen – auch mit Unterstützung durch die AIF-Forschungsvereinigungen – wirkungsvolle Lösungen wie etwa zur ressourcenschonenden Produktion, schaffen Voraussetzungen für erfolgreiche Kreislaufwirtschaft oder die Nutzung von grünem Wasserstoff.

Selbst Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck bezeichnet ZIM als „Flaggschiff“ und eine aktuelle Evaluation als eines der wichtigsten und erfolgreichsten Forschungsförderprogramme.

Doch im aktuellen Bundeshaushaltsentwurf für 2025 sind einschneidende Mittelkürzungen geplant. Sie stehen nicht im Verhältnis zu den Bedarfen und der Wirtschaftssituation in Deutschland. Wir empfehlen unbedingt eine Nachjustierung bis zum Haushaltsbeschluss, um einzelne positive Trends wieder zum allgemeinen Trend zu machen.

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