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IT-Sicherheit als Managementaufgabe: Wie die IT-Musterung Resilienz im Mittelstand stärkt

| Michael Martens | Lesezeit: 4 Min.

Eine praxisnahe Lösung hilft Unternehmen, Schwachstellen zu erkennen, gesetzliche Vorgaben zu erfüllen und Sicherheitsprozesse gezielt zu verbessern.

Red Skull Koffer zur IT-Musterung
Die IT-Musterung liefert Mittelständlern einen klaren Kompass durch das NIS-2-Regelwerk. (Foto: RIEDEL Networks)

von Gastautor Michael Martens für Markt und Mittelstand

Die Anforderungen an die IT-Sicherheit steigen kontinuierlich – getrieben durch gesetzliche Vorgaben, steigende Bedrohungslagen und die zunehmende Digitalisierung nahezu aller Geschäftsprozesse. Mit der EU-Richtlinie NIS-2 und dem Cyber Resilience Act (CRA) wird Cybersicherheit endgültig zur Managementaufgabe. Unternehmen müssen nachweisen, dass sie geeignete technische und organisatorische Maßnahmen ergriffen haben, um ihre Systeme zu schützen. Gerade im Mittelstand sorgt das für erheblichen Handlungsdruck, denn es fehlt häufig an Zeit, Ressourcen und klaren Leitlinien, wie man den komplexen Anforderungen begegnet werden kann. 

Vor diesem Hintergrund hat RIEDEL Networks eine praxisorientierte Lösung entwickelt, die technisches und rechtliches Know-how vereint: die IT-Musterung. Sie ermöglicht es Unternehmen, den Status ihrer IT-Sicherheit objektiv zu bewerten, Schwachstellen zu identifizieren und gezielte Verbesserungsmaßnahmen abzuleiten. Dank ihres ganzheitlichen Ansatzes verbindet die IT-Musterung technische Analyse und rechtliche Bewertung zu einer fundierten Grundlage für wirksame Compliance und nachhaltiges Risikomanagement. 

Technische Tiefe trifft rechtliche Klarheit

Während viele Prüfverfahren rein technisch orientiert sind, geht die IT-Musterung einen Schritt weiter. Sie betrachtet IT-Sicherheit als Zusammenspiel aus Infrastruktur, Organisation und rechtlichen Rahmenbedingungen. Der Prozess beginnt mit einer umfassenden Analyse der bestehenden IT-Systeme, Netzwerke und Prozesse. Ein zentraler Bestandteil dieser technischen Analyse ist der RED-Skull Vulnerability Assessment Service von RIEDEL Networks – eine automatisierte Lösung zur Identifizierung von Schwachstellen und zur Bereitstellung fundierter Sicherheitsanalysen. Durch aktuelle Scan-Technologien und den Einsatz einer vorkonfigurierten Hardware-Appliance ermöglicht dieser Service einen nahtlosen Ablauf ohne Beeinträchtigung des laufenden Betriebs – von der Vorbereitung bis hin zur strukturierten Berichterstattung. Die Ergebnisse werden in zwei Formaten bereitgestellt: Ein verständlich aufbereiteter Management-Report richtet sich an Führungskräfte ohne technisches Vorwissen, während ein detaillierter technischer Bericht konkrete Handlungsempfehlungen und Umsetzungsschritte für das IT-Team enthält. Auf dieser Basis werden die Schwachstellen schließlich nach ihrem Schweregrad bewertet. 

Parallel erfolgt eine rechtliche Bewertung durch die Rechtsanwaltsgesellschaft Clarius Group. Der Partner von RIEDEL Networks prüft unter anderem, inwieweit gesetzliche Anforderungen – wie DSGVO, NIS-2-Richtlinie oder branchenspezifische Standards – erfüllt sind. Dadurch erhalten Unternehmen nicht nur ein technisches Lagebild, sondern auch eine juristisch belastbare Einschätzung ihres Sicherheitsniveaus.  

Nach Abschluss der IT-Musterung erhalten Unternehmen zudem einen vollständigen Blick auf den Stand ihrer Sicherheitsstrategie. Das detaillierte Zertifikat mit Gesamt- und Teilbewertung der überprüften Bereiche dient nicht nur als anerkannter Nachweis zur Vorlage bei Cyberrisk-Versicherern, sondern bildet zugleich eine fundierte Basis zur fortlaufenden Optimierung der Sicherheitsmaßnahmen. 

Dabei ist Cybersicherheit kein einmaliger Vorgang, sondern ein dynamischer Prozess. Denn Systeme, Bedrohungen und regulatorische Vorgaben verändern sich laufend. Deshalb ist die IT-Musterung als wiederkehrendes Verfahren angelegt. Unternehmen können die Analyse regelmäßig durchführen, um Veränderungen zu dokumentieren und Fortschritte zu messen. So entsteht ein fortlaufender Sicherheitszyklus, der Transparenz schafft und Risiken nachhaltig reduziert. 

Vorbereitung auf NIS-2 und andere Standards

Mit dem Inkrafttreten der NIS-2-Richtlinie sind viele Unternehmen dazu verpflichtet, nachzuweisen, dass sie angemessene Sicherheitsmaßnahmen implementiert haben – auch solche, die bisher nicht als „kritisch“ galten. Dazu gehören unter anderem Anforderungen an das Risikomanagement, das Incident Response Management, die Business Continuity und die Lieferketten-Sicherheit. 

Die IT-Musterung bietet eine strukturierte Vorbereitung auf diese Pflichten. Sie schafft Transparenz darüber, welche Systeme besonders schützenswert sind, wo organisatorische Lücken bestehen und welche Maßnahmen zur Einhaltung der NIS-2-Vorschriften erforderlich sind. Unternehmen können die Ergebnisse nutzen, um interne Sicherheitsprozesse zu dokumentieren, Verantwortlichkeiten zu definieren und ihre Compliance-Strategie gezielt auszubauen. 

Darüber hinaus dient die IT-Musterung als Grundlage für weitere Zertifizierungen wie ISO 27001 oder den BSI IT-Grundschutz. Sie ersetzt diese Standards nicht, bietet aber eine praxisnahe Einstiegsstufe, um bestehende Sicherheitsstrukturen schrittweise zu professionalisieren. 

Verantwortung der Geschäftsführung

Ein zentraler Aspekt betrifft die Verantwortung der Geschäftsführung. Gesetzlich ist eindeutig festgelegt, dass Unternehmensleitungen verpflichtet sind, für angemessene Sicherheitsmaßnahmen zu sorgen. Die sogenannte Sorgfaltspflicht verlangt, dass sie mit der gebotenen unternehmerischen Umsicht auch im Bereich der IT-Sicherheit handeln. Werden diese Pflichten verletzt, können daraus persönliche Haftungsrisiken entstehen. 

Die IT-Musterung sensibilisiert Führungskräfte für diese Verantwortung und bietet zugleich eine praxisgerechte Möglichkeit, dieser Pflicht nachzukommen. Anstatt auf umfangreiche Audits oder aufwändige Zertifizierungen zu warten, können Unternehmen mit einer Musterung einen klaren Überblick über ihren Status quo gewinnen und auf dieser Basis handeln. 

Trends und Herausforderungen in der IT-Security

Neben den regulatorischen Anforderungen sehen sich Unternehmen heute einer Vielzahl technischer Herausforderungen gegenüber. Die fortschreitende Vernetzung von Systemen, der Betrieb hybrider Infrastrukturen sowie der verstärkte Einsatz von Cloud-Services erweitern die potenzielle Angriffsfläche erheblich. Gleichzeitig entwickeln sich Cyberangriffe rasant weiter – von klassischen Phishing-Attacken bis hin zu hochkomplexen Ransomware-Kampagnen, die zunehmend gezielt mittelständische Betriebe ins Visier nehmen. 

Auch der anhaltende Fachkräftemangel stellt ein zentrales Risiko dar. Vielen Unternehmen fehlen ausreichende interne Ressourcen, um ihre IT-Sicherheit dauerhaft und umfassend zu überwachen. Vor diesem Hintergrund gewinnt der Trend zu Managed Security Services an Bedeutung: Externe Spezialisten übernehmen die Überwachung und den Schutz sicherheitsrelevanter IT-Systeme, sodass sich interne Teams stärker auf strategische und geschäftskritische Aufgaben konzentrieren können. 

Trends und Herausforderungen in der IT-Security

Neben den regulatorischen Anforderungen sehen sich Unternehmen heute einer Vielzahl technischer Herausforderungen gegenüber. Die fortschreitende Vernetzung von Systemen, der Betrieb hybrider Infrastrukturen sowie der verstärkte Einsatz von Cloud-Services erweitern die potenzielle Angriffsfläche erheblich. Gleichzeitig entwickeln sich Cyberangriffe rasant weiter – von klassischen Phishing-Attacken bis hin zu hochkomplexen Ransomware-Kampagnen, die zunehmend gezielt mittelständische Betriebe ins Visier nehmen. 

Auch der anhaltende Fachkräftemangel stellt ein zentrales Risiko dar. Vielen Unternehmen fehlen ausreichende interne Ressourcen, um ihre IT-Sicherheit dauerhaft und umfassend zu überwachen. Vor diesem Hintergrund gewinnt der Trend zu Managed Security Services an Bedeutung: Externe Spezialisten übernehmen die Überwachung und den Schutz sicherheitsrelevanter IT-Systeme, sodass sich interne Teams stärker auf strategische und geschäftskritische Aufgaben konzentrieren können. 

 

Sicherheit und Compliance als Einheit denken

Mit der IT-Musterung zeigt RIEDEL Networks, dass Cybersicherheit nicht nur eine technische, sondern ebenso eine rechtliche und organisatorische Herausforderung ist. Durch die Verbindung beider Perspektiven entsteht ein praxisnahes Instrument, das Unternehmen dabei unterstützt, ihre Risiken zu verstehen, gesetzliche Anforderungen zu erfüllen und langfristig widerstandsfähiger zu werden. 

Gerade im Mittelstand, wo Ressourcen begrenzt und Strukturen oft gewachsen sind, bietet dieser Ansatz eine realistische Möglichkeit, IT-Sicherheit systematisch anzugehen. Die Ergebnisse liefern nicht nur Orientierung, sondern schaffen auch Entscheidungsgrundlagen – für Investitionen, Schulungen und die Entwicklung einer nachhaltigen Sicherheitsstrategie. 

Somit ist Cybersicherheit kein isoliertes IT-Thema mehr, sondern ein wesentlicher Bestandteil moderner Unternehmensführung. Wer die eigenen Systeme, Prozesse und Verantwortlichkeiten regelmäßig überprüft, stärkt nicht nur seine Resilienz gegenüber Angriffen, sondern auch das Vertrauen von Kunden, Partnern und Aufsichtsbehörden. 

Der Autor

Michael Martens ist seit Mai 2012 CEO von RIEDEL Networks. Zuvor war er in der Geschäftsleitung von Colt Technology Services sowie von Verizon Business Deutschland. Der Fachwirt der Telekommunikation studierte Wirtschaftsinformatik an der AKAD. 

Weitere Informationen über Riedel Networks unter www.riedel-networks.net 

 

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