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KI im Mittelstand: Chancen erkennen und nutzen

Zurück vom World Economic Forum in Davos teilt der Seriengründer und Berater Markus Barnikel Einblicke, worauf es für Mittelständler ankommt, um die Potenziale von KI optimal für das eigene Kerngeschäft zu erschließen.

Markus Barnikel (Eisbach Partners) - Eisbach Group GmbH

In den Korridoren des Weltwirtschaftsforums in Davos war das Thema 2024 zweifellos Künstliche Intelligenz (KI). Der große Star war Sam Altman vom KI-Start-up „OpenAI“, das mit der Erfindung von „ChatGPT“ nicht weniger als eine Technologierevolution angestoßen hat. Kaum eine Diskussionsrunde kam ohne das Thema „KI“ aus. Überall war man sich in Davos einig, KI wird die Welt und insbesondere die Wirtschaft verändern. Neben den Risiken, vor denen auch Altman ausdrücklich warnt, ging es dabei viel um die Chancen, die sich für Unternehmen durch den Einsatz von KI ergeben. 

Bereits ein gutes Jahr nach der Veröffentlichung von ChatGPT verdeutlicht der Blick auf die Unternehmenslandschaft, dass immer mehr Firmen die Möglichkeiten dieser bahnbrechenden Technologie erkennen und in ihren Arbeitsalltag integrieren. Als Co-Pilot unterstützt KI die Mitarbeiter und trägt zur Effizienzsteigerung bei. Immer mehr große Konzerne launchen eigene interne KI-Tools. Doch wie können auch Mittelständler diese Entwicklung nicht nur als begleitendes Element betrachten, sondern als treibende Kraft für neues Wachstum im eigenen Geschäftsmodell nutzen?

Die Herausforderung besteht darin, die vielfältigen Potenziale von KI nicht nur als Werkzeug für operative Prozesse zu begreifen, sondern als strategischen Wettbewerbsvorteil zu nutzen. Ein Co-Pilot kann den „Flug“ begleiten, aber wie kann KI selbst zum „Motor“ eines mittelständischen Kerngeschäfts werden?   

Hier sind die wichtigsten Antworten, die ich auf diese Frage aus meinen Gesprächen mit KI-Experten und Unternehmensvertretern in Davos mitgenommen habe: 

1. Verständnis fördern, Ängste abbauen:
Das Unbekannte schürt oft Unsicherheit. In vielen mittelständischen Unternehmen herrscht noch Unklarheit darüber, wie KI in ihre Geschäftsmodelle integriert werden kann. Es ist entscheidend, das Verständnis für KI zu fördern und mögliche Ängste bei der Belegschaft, aber auch im Management abzubauen. Die Einführung von leicht zu nutzenden KI-Tools kann dabei helfen, eine positive Einstellung gegenüber der Technologie zu entwickeln. Außerdem sollten klare Regeln für den Umgang mit KI aufgestellt werden, die den Mitarbeitern Orientierung und Sicherheit geben. 

2. Bedarfsermittlung und Zielsetzung:
Bevor Mittelständler auf den KI-Zug aufspringen, ist es wichtig, den eigenen Bedarf zu ermitteln. Welche Prozesse könnten von KI verbessert werden? Welche Geschäftsbereiche könnten von automatisierten Entscheidungsunterstützungssystemen profitieren? Eine klare Zielsetzung hilft dabei, fokussiert in die richtige KI-Technologie zu investieren.

3. Praxisnahe Pilotprojekte starten:
Der Übergang zur Nutzung von KI muss nicht zwangsläufig in einem großen Wurf erfolgen. Durch praxisnahe interne Pilotprojekte, wie z.B. KI als Co-Pilot für die Mitarbeiter, können Unternehmen erste Erfahrungen sammeln, ohne das gesamte Geschäftsmodell umzukrempeln. Dies ermöglicht es, die Effekte von KI in einem begrenzten Rahmen zu testen und die Learnings auf das gesamte Unternehmen zu übertragen.
 

4. Mitarbeiter einbinden und weiterbilden:
Der Einsatz von KI wirkt sich nicht nur auf Prozesse aus, sondern auch auf die Mitarbeiter. Es ist wichtig, die Belegschaft in den Implementierungsprozess einzubinden und gemeinsam die Chancen durch KI für das Unternehmen auszuloten. Gleichzeitig sollten Weiterbildungsmaßnahmen angeboten werden, um die Mitarbeiter fit für die Zusammenarbeit mit KI zu machen.

5. Sukzessive Integration und Kundenfokus:
Auch bei der Weiterentwicklung des Kerngeschäfts durch KI ist eine schrittweise Integration ratsam, statt sich von Anfang an auf komplexe KI-Systeme zu stürzen. Es empfiehlt sich mit kleinen fokussierten Pilotprojekten zu starten, welche einen direkten Mehrwert für die eigenen Kunden bringen. Auf diese Weise können Mittelständler Erfahrungen sammeln und Feedback von ihren Kunden einholen, ohne dabei große finanzielle oder organisatorische Risiken einzugehen. Ein klarer Kundenfokus wird den Erfolg von mittelständischen KI-Initiativen stärken.

Die Integration von KI als Co-Pilot ist ein erster Schritt, aber Mittelständler sollten den Blick über den Horizont wagen. KI bietet die Möglichkeit, nicht nur bestehende Prozesse zu optimieren, sondern auch völlig neue Geschäftsfelder zu erschließen. Unternehmen, die diese Chance jetzt ergreifen, werden nicht nur effizienter, sondern auch innovativer und wettbewerbsfähiger. Meine Quintessenz aus Davos: Die Zukunft der Wirtschaft wird von jenen gestaltet wird, die mutig genug sind, KI als „Motor“ für ihr Geschäftsmodell zu nutzen.

 

 www.eisbach-partners.com

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