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Sicherer Handel in der Globalisierung mit Supply Chain Finance

Von der Preisfokussierung zur komplexen Herausforderung der Finanzierung und Sicherheit von Lieferketten in einer geopolitisch dynamischen Welt.

Bild ©Freepik, chandlervid85

Der günstigste Preis ist längst nicht mehr das ausschlaggebende Kriterium beim Einkauf von Produkten oder Vorprodukten. Unternehmen müssen auch darauf achten, dass die Waren rechtzeitig eintreffen und die oft unbekannten Handelspartner in fernen Ecken der Welt ihre Zusagen einhalten. Die Finanzierung der Lieferketten wird damit zum entscheidenden Baustein für den globalen Handel. 

Die Meeresengen im Nahen und Mittleren Osten haben sich schon oft als Nadelöhre erwiesen. Denken wir zurück an die folgenschwere Havarie des Containerriesen „Ever Given“ im Suez-Kanal vor rund zwei Jahren. Oder aktuell an die terroristischen Angriffe der Huthi-Rebellen auf Handelsschiffe im Roten Meer – mit der Folge, dass immer mehr Reeder ihre Routen ändern und die Containerfrachter auf die um Wochen längere und damit auch teurere Fahrt um das Horn von Afrika schicken müssen.

Welch große Bedeutung die Geopolitik mittlerweile für den Welthandel spielt, haben die Analystinnen und Analysten des Think-Tanks McKinsey Global Institute vor wenigen Tagen in ihrem Report „Geopolitics and the geometry of global trade“ ausführlich dargestellt. Dabei zeigt sich, dass die Globalisierung seit einiger Zeit ins Stocken geraten ist. Tenor von McKinsey: Die Neuordnung des Handels ist im vollen Gange. Gerade vor dem Hintergrund der Erfahrungen während der Corona-Jahre haben viele westliche Nationen, darunter auch der einstige Exportweltmeister Deutschland, ihre weltweiten Handelsbeziehungen teils gestutzt, teils neu geordnet. 

Neue Handelspartner bedeuten auch immer neue Risiken

Gleichwohl ist die Globalisierung zwar ins Stocken geraten, aber nicht am Ende. Langfristig gibt es keine Alternativen zum internationalen Warenaustausch. Kein Land kann heute auf Dauer autark wirtschaften und zugleich technologisch beim Tempo mithalten. Jedoch haben die vergangenen Jahre auch gezeigt und die aktuelle Krise im Roten Meer zeigt es erneut, wie anfällig und brüchig selbst sicher geglaubte Lieferketten werden können. Sich auf nur eine Quelle beim Bezug von Waren oder Vorprodukten zu verlassen, kann für Unternehmen schnell existenzbedrohend enden. Dafür sind vor allem die geopolitischen Risiken zu hoch. Doch auch die Unternehmensrisiken nehmen zu. Besonders wenn Unternehmen neue Lieferanten in ihr Netzwerk aufnehmen, bedeutet das in der Regel einen Vertrauensvorschuss. Denn niemand kann wissen, ob der Lieferant oder Handelspartner auch wirklich alle zeitlichen, qualitativen oder monetären Zusagen einhält.

Besonders Geschäftsbeziehungen mit neuen Partnern in fernen Ländern erfordern vor allem eines: gegenseitiges Vertrauen. Doch wie lässt sich das aufbauen, wenn man den neuen Geschäftspartnern bis dato nur vor den Kopf gucken kann, weil es keine belastbare Historie an Geschäftsbeziehungen gibt? Insbesondere die Finanzierung der „Supply Chains“ genannten Lieferketten, kurz: das SCF, spielt eine zentrale Rolle für den Erfolg von geschäftlichen Partnerschaften.

Dank der Supply-Chain-Finanzierung werden Geschäfte auf den Weg gebracht, die sonst vielleicht niemals zustande gekommen wären. SCF ist, um die Sprache der Betriebswirtschaft zu nehmen, ein echter „Win-win“: Es profitieren sowohl der Lieferant als auch der Abnehmer der Ware. Dies ist besonders wichtig für die vielen Hersteller hochpreisiger Maschinen und Anlagen, die ihren Sitz in Deutschland haben und mit dem Export ihrer Waren in alle Welt stets in Vorleistung treten. Angesichts der oft millionenteuren Produkte kann auch ein gutes Geschäft schnell zur finanziellen Belastung werden.

Supply-Chain-Finanzierung als Makler bei finanziell heiklen Geschäften

Genau hier hilft die Supply Chain Finance. Dabei leistet ein Dritter eine frühe Zahlung an den Lieferanten. Bei Supply Chain Finance leistet ein Dritter eine frühe Zahlung an den Lieferanten. Dieser erhält für eine vergleichsweise geringe Gebühr durch SCF sein Geld schon wenige Tage nach Rechnungsstellung – unabhängig davon welches Zahlungsziel er seinem Kunden eingeräumt hat. Der Käufer organisiert diese Art der Finanzierung und ermöglicht seinem Lieferanten auf diese Weise einen Zahlungseingang weit vor Ablauf der Zahlungsfrist.


Die Lieferanten des deutschen Kunden erhalten ihr Geld deutlich früher und bewahren so ihre Liquidität. Der Käufer aus Deutschland profitiert von längeren Zahlungszielen seiner Lieferanten von 90 oder sogar mehr Tagen, was seiner Liquidität ebenso zuträglich ist. 

Einer der führenden Anbieter auf dem Feld der Lieferkettenfinanzierung ist seit nunmehr rund einem Vierteljahrhundert das Unternehmen Orbian. Es wurde bereits rund ein Dutzend Mal vom renommierten „Global Finance Magazine“ als „Best Global Supply Chain Finance Provider (Non-Bank)“ ausgezeichnet. Ursprünglich ein Joint Venture von Citibank und SAP, ist Orbian seit 20 Jahren unabhängig. Mit Standorten in München, London und Carlsbad, Kalifornien, hat sich das Unternehmen vom Technologieanbieter zum Finanzdienstleister mit eigener SCF-Plattform entwickelt.

Bei Orbian liegen Bank- und IT-DNA nicht ohne Grund so eng beieinander: Denn neben der optimalen Finanzierung kommt es im zunehmenden Maße auch auf technische und speziell IT-Aspekte bei SCF-Lösungen an. Häufig scheitern Lieferkettenfinanzierungen daran, dass die Implementierung und Integration in die IT-Strukturen der Unternehmen mangelhaft ist oder zu viel Zeit in Anspruch nimmt. Orbian dagegen setzt auf bewährte Strukturen und damit eine schnelle Umsetzung inklusiv User-Acceptance-Tests von meist weniger als zehn Wochen.

Markus Schiffers, Managing Director von Orbian: „Unsere Experten erstellen, dokumentieren und implementieren die Programmstruktur inklusive der Gründung einer Gesellschaft mit eigenen Bankkonten. Das Unternehmen konzentriert sich gemeinsam mit uns auf die Aspekte des SCF-Programms, die den langfristig den größten Nutzen bringen – eine solide ERP-Anbindung und ein flexibles und effektives Modell zur Erreichung der Working Capital Ziele des Kunden. Nur ein Programm, das zu einer erfolgreichen Einbindung und Teilnahme der Lieferanten führt, kann erfolgreich sein“.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Globalisierung und der internationale Handel trotz aktueller Herausforderungen und Unsicherheiten unverzichtbare Elemente der modernen Wirtschaft bleiben.

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