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Vertriebsdruck im Großhandel: Warum KI jetzt zum entscheidenden Erfolgsfaktor wird

| Pascal Salmen | Lesezeit: 2 Min.

Großhandelsvertrieb unter Druck: Warum KI zum Erfolgsfaktor wird – und wie sie Außendienstteams entlastet und Umsatzchancen hebt.

Portrait Pascal Salmen
"KI verändert den Großhandelsvertrieb: Weniger Druck, mehr Umsatz, effizientere Teams – der nächste Schritt für den Außendienst", erklärt Pascal Salmen, Mitgründer und Geschäftsführer bei Acto (Foto:acto)

Vertriebsdruck im Großhandel: Warum KI jetzt zum entscheidenden Erfolgsfaktor wird

von Gastautor Pascal Salmen für Markt und Mittelstand

Steigende Kundenerwartungen, unsichere Marktlage und sinkende Margen: Großhändler stehen unter massivem Effizienzdruck. Besonders im Außendienst zeigt sich, wie anspruchsvoll der Vertrieb geworden ist. Vertriebsteams müssen hunderte Kunden betreuen, tausende Produkte im Blick behalten und gleichzeitig hohe Abschlussquoten liefern – oft mit begrenzter Zeit und unvollständigen Informationen.

Viele Unternehmen setzen deshalb auf Datenanalysen, CRM-Systeme und Dashboards. In der Praxis entsteht jedoch ein neues Problem:

Die Informationen sind zwar vorhanden, werden aber selten genutzt. Außendienstmitarbeiter verbringen einen Großteil ihrer Zeit mit Recherche, Excel-Listen oder Nachbearbeitung – und weniger mit dem eigentlichen Verkauf.

Der Unterschied zwischen Top-Performern und dem Rest ist selten Talent – sondern Struktur.

Die besten Verkäufer priorisieren gezielt, erkennen Muster im Kaufverhalten und sprechen Kunden im richtigen Moment an. Der Rest arbeitet reaktiv und verlässt sich auf Erfahrung oder Bauchgefühl.

Genau hier entsteht der nächste Entwicklungsschritt: KI-basierte Vertriebsbegleiter, die operative Daten nicht nur visualisieren, sondern in konkrete Handlungsempfehlungen übersetzen.

 

Vom Datenberg zur Entscheidungshilfe

Moderne KI-Modelle können ERP-, CRM- und Bestelldaten analysieren und daraus potenzielle Risiken und Chancen ableiten. So lassen sich beispielsweise:

  • frühe Abwanderungssignale erkennen (z. B. verlängerte Bestellzyklen),
  • Cross- und Upselling-Potenziale identifizieren (z. B. „Ähnliche Kunden kaufen Produkt X“),
  • Kunden automatisch priorisieren (z. B. nach Umsatzpotenzial oder Margenentwicklung).

Während klassische Dashboards Informationen bereitstellen, gehen KI-Systeme einen Schritt weiter: Sie schlagen konkrete nächste Schritte vor – z. B. „Kunde Weber ist 15 Tage überfällig, kontaktiere ihn“ oder „Bei Kunde Müller fehlen Zusatzprodukte im Warenkorb“.

Sprach-KI als Türöffner für den Außendienst

Ein entscheidender Trend: Diese Unterstützung erfolgt zunehmend sprachgesteuert. Außendienstmitarbeiter können per Handy oder App einen KI-Begleiter ansprechen und erhalten in Sekunden eine zusammengefasste Vorbereitung für den nächsten Termin – inklusive Historie, offenen Angeboten, Produktempfehlungen und Gesprächsanlässen.

So entfällt die zeitintensive Suche in CRM, Excel oder Reports. Auch die Nachbereitung wird vereinfacht: Gesprächsinhalte können diktiert werden, die KI erstellt automatisch Notizen, Aufgaben oder Folge-E-Mails und überträgt sie ins System.

Der Vorteil: Der Außendienst bleibt mobil und kann trotzdem datenbasiert arbeiten – ohne zusätzliche Tools oder komplexe Oberflächen.

Einführung ohne Großprojekt

Der Einstieg in KI-gestützte Vertriebsarbeit muss kein mehrmonatiges IT-Projekt sein. Viele Unternehmen starten mit einem klar abgegrenzten Anwendungsfall innerhalb von Wochen, etwa:

  • automatisierte Terminvorbereitung,
  • Priorisierung von Kundenbesuchen,
  • sprachbasierte Nachbereitung im CRM.

Bestehende Datenquellen wie Bestellhistorien oder Besuchsberichte reichen häufig aus, um erste Mehrwerte zu generieren. Lösungen wie Acto integrieren sich in vorhandene Systeme (z. B. Outlook, CRM, mobile Endgeräte) und unterstützen den Außendienst im Tagesgeschäft, ohne bestehende Prozesse zu ersetzen.

Fazit: Wer Zeit gewinnt, gewinnt Umsatz

KI ersetzt den Vertrieb nicht – sie macht ihn präziser. Unternehmen, die datenbasierte Priorisierung und Vorbereitung im Außendienst etablieren, erzielen drei messbare Effekte:

  • Mehr Abschlüsse durch gezielte Gespräche
  • Weniger Abwanderung durch frühzeitiges Handeln
  • Höhere Effizienz durch automatisierte Vor- und Nachbereitung

Der Großhandel wird komplexer. Wer heute damit beginnt, seinen Vertrieb datenbasiert und proaktiv aufzustellen, verschafft sich einen entscheidenden Vorteil – und entlastet gleichzeitig seine Mitarbeitenden.

 

📌 Mehr Praxisbeispiele und Einblicke: www.heyacto.com

Der Autor

Pascal Salmen ist Mitgründer und Geschäftsführer der Acto GmbH. Das Unternehmen entwickelt KI-gestützte Vertriebsbegleiter speziell für den Großhandel. Acto unterstützt den Außendienst bei der Besuchsplanung, Gesprächsvorbereitung und Nachbereitung – mit dem Ziel, aus Daten konkrete Handlungsempfehlungen zu machen und Vertriebsteams proaktiver und erfolgreicher zu machen.

 

Faktenbox: KI im Großhandelsvertrieb

1. Vertriebsrealität 2025

  • Außendienstmitarbeiter betreuen im Schnitt über 300 Kunden gleichzeitig.

  • Rund 60 % der Vertriebszeit gehen für Recherche und Nachbereitung verloren.

  • Nur 35 % der CRM-Daten werden aktiv genutzt.

2. KI als Hebel

  • KI-gestützte Systeme erkennen Kaufmuster, Abwanderungsrisiken und Cross-Selling-Chancen automatisch.

  • Durch datenbasierte Priorisierung steigt die Abschlussquote laut Studien um bis zu 20 %.

  • Sprach-KI verkürzt die Terminvorbereitung von Stunden auf wenige Minuten.

3. Praxisbeispiele

  • Unternehmen wie Acto integrieren KI direkt in CRM-Systeme und mobile Endgeräte.

  • Erste Implementierungen sind oft in weniger als 6 Wochen einsatzbereit.

 

 

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