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Vergütung > Mittelstand bei Arbeitskosten über dem Schnitt

Arbeit kostet einen Euro mehr

Die Arbeitskosten in der deutschen Privatwirtschaft stiegen 2011 um einen Euro im Vergleich zum Vorjahr. Dennoch lässt sich eine unternehmerfreundliche Entwicklung erkennen.

Deutsche Unternehmer zahlten im vergangenen Jahr durchschnittlich 30,10 Euro für eine Arbeitsstunde. Damit lag Deutschland 32 Prozent über dem Durchschnitt der EU, aber 12 Prozent hinter den Ausgaben im Nachbarland Frankreich. Die geringsten Arbeitskosten stemmten Unternehmer in Bulgarien, wo gerade einmal 3,50 Euro pro Arbeitsstunde anfielen. Die Zahlen veröffentlichte das Statistische Bundesamt am Dienstag.

Der deutsche Mittelstand bezahlte in der Regel leicht über dem deutschen Durchschnitt. Im produzierenden Gewerbe fielen 33,20 Euro Arbeitskosten an, im verarbeitenden Gewerbe 34,30 Euro. Unternehmen aus dem Baugewerbe zogen den Durchschnitt nach unten. Sie gaben gut zehn Euro weniger für Arbeitskosten aus.

Lohnnebenkosten unter dem Schnitt

Anders als bei den Arbeitskosten sieht die Situation bei den Lohnnebenkosten in Deutschland aus. Mit 28 Euro pro 100 Euro Bruttolohn bezahlten deutsche Unternehmer 4 Euro weniger als der EU-Durchschnitt und lagen noch hinter Ländern wie Griechenland (29 Euro) und Rumänien (31 Euro). Frankreich fand sich wiederum in der Spitzengruppe wieder (50 Euro).  

Positive Entwicklung der Arbeitskosten

Deutschland verzeichnete in den vergangenen zehn Jahren einen Anstieg der Arbeitskosten von 19,4 Prozent. Damit liegt die Bundesrepublik in der Entwicklung hinter allen anderen EU-Staaten. In Frankreich zum Beispiel stiegen die Kosten pro Stunde Arbeit im gleichen Zeitraum um über 39 Prozent.

Höhere Dynamik in Zukunft

Christoph Schröder vom Institut der deutschen Wirtschaft in Köln erwartet in den kommenden Jahren ein anderes Bild als im vergangenen Jahrzehnt: "Durch die Engpässe im Fachbereich könnte mittelfristig eine höhere Dynamik (der Arbeitskostenentwicklung) entstehen", sagte der Experte im Hinblick auf die gute Lage am Arbeitsmarkt und den Mangel an Fachkräften.

Quelle: Statistisches Bundesamt, IW Köln, Markt und Mittelstand

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