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Vergütung > Branchentarifverträge

Tarifbindung geht weiter zurück

Auch 2012 ging die Verbreitung von Branchentarifverträgen in Deutschland einmal mehr zurück. In Ostdeutschland gelten sie inzwischen nur noch für ein Drittel der Arbeitnehmer.

Aktuelle Termine und Ergebnisse: Die Termine für die Tarifrunde 2017 finden Sie unter diesem Link, die für den Mittelstand relevanten Ergebnisse der Tarifrunde 2016 hier.

Auch im vergangenen Jahr hat sich die Zahl der Arbeitnehmer, für die ein Branchentarifvertrag gilt, weiter reduziert. Dies ist das Ergebnis der aktuellen Erhebung des IAB-Betriebspanels, für das das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) jedes Jahr mehr als 15.000 Betriebe befragt. Im Jahr 2012 galt demnach nur noch für rund 50 Prozent der Beschäftigten ein Branchentarifvertrag.

Im Jahr 1996, als erstmals Daten zur Tarifbindung für West- und Ostdeutschland erfasst wurden, arbeiteten in Westdeutschland noch 70 Prozent der Beschäftigten in Betrieben, für die ein Branchentarifvertrag galt. Im vergangenen Jahr galt dies mit 52 Prozent nur noch für etwas mehr als die Hälfte der Beschäftigten. In Ostdeutschland, wo das Niveau bereits im Jahr 1996 niedriger lag, verzeichneten die Studienautoren einen Rückgang von 53 im Jahr 1996 auf nur noch 36 Prozent im Jahr 2012. Verglichen mit 2011 ging die Verbreitung der Branchentarifverträge in Ost- und Westdeutschland jeweils um einen Prozentpunkt zurück. „In der langen Sicht ist die rückläufige Tendenz eindeutig“, kommentieren die IAB-Arbeitsmarktforscher Susanne Kohaut und Peter Ellguth die Ergebnisse.

Branchentarifverträge wirken auch indirekt

Abgemildert wird die schwindende Bedeutung der Branchentarifverträge durch die Tatsache, dass sie sich auch auf viele Arbeitnehmer auswirken, die nicht direkt von ihnen betroffen sind. Im Jahr 2012 arbeiteten demnach 20 Prozent der westdeutschen und 25 Prozent der ostdeutschen Beschäftigten in Unternehmen, die sich bei der Gehaltshöhe an einem Branchentarifvertrag orientierten. Immerhin noch sieben Prozent der Beschäftigten im Westen und zwölf Prozent im Osten profitierten von einem Firmentarifvertrag, der direkt zwischen Management und Gewerkschaft ausgehandelt worden war.

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