Beitrag teilen

Link in die Zwischenablage kopieren

Link kopieren
Suchfunktion schließen
Vergütung > Pflegeversicherung

Arbeitgeber gegen höhere Lohnnebenkosten

Die Finanzierung der Pflegeversicherung soll vom Arbeitsverhältnis abgekoppelt werden.

“Bei der Pflegeversicherung muss die Koalition ihre Zusage einhalten, die Lohnnebenkosten nicht weiter zu erhöhen.” Diese deutliche Absage an eine Erhöhung des Arbeitgeberanteils bei der Pflegeversicherung hat Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt an die Adresse der Bundesregierung gerichtet.

Der Präsident des Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) weist darauf hin, dass die Pflegeversicherung als Teilkaskoversicherung geplant worden sei. „Mehr ist langfristig nicht finanzierbar. Allein wegen der zunehmenden Zahl an Pflegebedürftigen wird der Kostendruck noch deutlich steigen.“ Es wäre daher unverantwortlich, die Leistungen der Pflegeversicherung zusätzlich auszuweiten.

Höhere Beiträge geplant

Anlass der Kritik sind die derzeit laufenden Planungen des Bundesgesundheitsminsteriums an der kommenden Reform in der Pflegeversicherung. Beabsichtigt sind bessere Pflegeleistungen, aber bis jetzt gibt es noch keine direkten Pläne zur Finanzierung der Pflegeversicherung. Für Unruhe bei den Arbeitgebern sorgte Unions-Vizefraktionschef Johannes Singhammer(CSU). Er hatte in einem Interview über eine Steigerung der von Arbeitnehmern und Arbeitgebern je zur Hälfte finanzierten Pflegebeiträge um 0,3 bis zu 0,5 Beitragspunkte spekuliert.

Für den BDA kommt nur eine kapitalgedeckte Vorsorge für das Pflegerisiko in Frage. Es wäre ein großer Fehler, die Kapitalreserven kollektiv bei den Pflegekassen aufzubauen. „Viel zu oft wurden Reservepolster in den Sozialkassen zweckentfremdet, um kurzfristig Leistungsausweitungen zu finanzieren oder mittelbar den Bundeshaushalt zu entlasten“, warnt Hundt. Eine kapitalgedeckte Vorsorge sei dann sinnvoll, wenn sie individualisiert und möglichst in privater Verantwortung erfolgt, wie es im Koalitionsvertrag festgeschrieben ist.

Quellen: BDA, Markt und Mittelstand

Ähnliche Artikel