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Arm trotz Arbeit

Sieben Prozent aller Arbeitnehmer in Deutschland sind arm. Wie die Hans Böckler Stiftung mitteilte, entspricht das dem europäischen Durchschnitt. Die Stiftung geht davon aus, dass in Zukunft die Zahl der arbeitenden Armen jedoch zunehmen wird, weil Geringverdiener immer öfter Haupt- statt Nebenverdiener sind.

Sieben Prozent aller Arbeitnehmer in Deutschland sind arm. Wie die Hans Böckler Stiftung mitteilte, entspricht das dem europäischen Durchschnitt. Die Stiftung geht davon aus, dass in Zukunft die Zahl der arbeitenden Armen jedoch zunehmen wird, weil Geringverdiener immer öfter Haupt- statt Nebenverdiener sind.

Nicht nur Lohn ist entscheidend

Ob Erwerbstätige als sogenannte Working Poor gelten oder nicht, hängt in erster Linie von ihrem Verdienst ab, aber dieser ist nicht nur das einzige Kriterium. Entscheidend ist außerdem, wie viele Personen von dem Einkommen leben müssen und wie viel finanzielle Unterstützung sie selbst von anderen Haushaltmitgliedern bekommen. Aufgrund veränderter Steuer- und Sozialsysteme wird in Deutschland die Zahl der Erwerbstätigen arm bleiben.

Als Arm gilt, wer ein nach Haushaltsbedarf gewichtetes Nettoeinkommen hat, das unter 60 Prozent des mittleren Werts im jeweiligen Land liegt. Die niedrigste Working-Poor-Quote verzeichnet Tschechien, die höchste Rumänien. Mit 6,9 Prozent liegt Deutschland 2008 im Mittelfeld.

Erhebliche Unterschiede in den europäischen Ländern zeigen sich bei den staatlichen Umverteilungssystemen. Irland und Spanien verzeichnen vor Steuern eine Working-Poor-Quote von 14 Prozent. Irland gelingt es allerdings, die Quote mittels staatlicher Umverteilung auf 6 Prozent zu drücken, während in Spanien trotz Transferleistungen 10 Prozent der Beschäftigten arm bleiben.

Quellen: Hans Böckler Stiftung, Markt und Mittelstand

 

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