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Aufschwung verliert an Fahrt

59 Prozent der Unternehmen schätzen ihre aktuelle Geschäftslage als positiv ein. Im September 2010 waren es noch 68 Prozent. Das ergibt der Ernst & Young-Vertrauensindex. Das Vertrauen in Institutionen und Marktteilnehmer sowie die Geschäftserwartungen sind zudem gesunken.

59 Prozent der Unternehmen schätzen ihre aktuelle Geschäftslage als positiv ein. Im September 2010 waren es noch 68 Prozent. Das ergibt der Ernst & Young-Vertrauensindex. Das Vertrauen in Institutionen und Marktteilnehmer sowie die Geschäftserwartungen sind zudem gesunken.

Der Aufschwung verliert an Fahrt. Der Anteil der Unternehmer, die eine Verbesserung ihrer Geschäftslage erwarten, sinkt von 58 Prozent im September auf derzeit 51 Prozent. Für den Vertrauensindex werden quartalsweise 700 deutsche Unternehmen mit über 20 Millionen Euro Umsatz befragt.

Industrie am zufriedensten

Besonders zurückhaltend beurteilt der Dienstleistungssektor die Perspektiven: Im September waren noch 70 Prozent der Unternehmen zufrieden, aktuell bezeichnen nur noch 55 Prozent die eigene Lage als positiv. Am zufriedensten sind Industrieunternehmen, von denen derzeit 65 Prozent eine positive Wertung abgeben – nach 71 Prozent im September.

„Der Boom ebbt nun ab, die Entwicklung bleibt jedoch auf hohem Niveau stabil“, sagt Georg Graf Waldersee, Managing Partner bei Ernst & Young. Das Wachstum in Deutschland soll sich 2011 etwas abschwächen. Diese Prognose gibt auch das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW). 2010 lag das Wachstum bei etwa 3,7 Prozent. Für 2011 prognostiziert das DIW Berlin ein Wachstum von 2,2 Prozent, 2012 rechnen die Experten mit 1,3 Prozent.

Vertrauensaufbau gestoppt

Auch das Vertrauen in Institutionen und Marktteilnehmer ist derzeit niedriger als noch im dritten Quartal 2010. „Die Schuldenkrise hat die Erholung des Vertrauens vorerst gestoppt. Und solange keine klare und überzeugende Antwort auf die Schuldenprobleme einiger Eurozonen-Länder gefunden ist, wird sich daran auch nichts ändern“, fasst Graf Waldersee zusammen.

Nicht nur der Euro und die Zentralbanken genießen dadurch weniger Vertrauen, auch die deutsche Industrie, die Marktwirtschaft (jeweils minus 12 Prozentpunkte) sowie der Dienstleistungs- und der Energiesektor (jeweils minus 9 Prozentpunkte) sind von dem Vertrauensverlust betroffen. Nach wie vor werden jedoch Industrie (85 Prozent), Marktwirtschaft (82 Prozent) und der Dienstleistungssektor (82 Prozent) von den deutschen Managern am höchsten geschätzt.

Quellen: DIW, Erst & Young, Markt und Mittelstand

 

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