Berliner Flughafen schadet deutschem Mittelstand

Deutsche Unternehmen sind bislang für hochwertige Arbeit und termingerechte Lieferung bekannt. Jetzt aber prognostizieren ausländische Medien aufgrund der erneuten Verschiebung der Eröffnung des Berliner Flughafens bereits einen Imageschaden für die gesamte deutsche Wirtschaft. Der gute Ruf deutscher Unternehmen stünde auf dem Spiel.

Die englische Zeitung „The Times“ erwähnt das Ereignis über den wiederholt verschobenen Eröffnungstermin des Berliner Flughafens sogar in einem Satz mit dem Berliner Mauerfall. Damit vergleicht sie die jetzige Situation mit einer Zeit, in der die gesamte deutsche Gesellschaft gespalten war. Auch die chinesische Nachrichtenagentur „Zhong Xin She“ schreibt auf ihrer Internetseite,  dass der neue Flughafen fast so etwas wie ein Schandmal für die deutsche Wirtschaft geworden sei. 

Dass jedoch nicht zwangsläufig allen Unternehmen eines Landes ein Imageschaden droht, weil ein einzelnes Bauprojekt Probleme bereitet, zeigen Beispiele aus der Vergangenheit. Die Eröffnung des neuen Terminals an Europas größtem Flughafen in London Heathrow sorgte 2008 dafür, dass hunderte Menschen tagelang festsaßen. Ein nachhaltiger Schaden für die Wirtschaft und die Unternehmen vor Ort entstand nicht.

Deutsche Industrieverbände urteilen anders über Berliner Flughafen

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung schreibt, dass die Industrieverbände in Deutschland selbst zunächst keine Rufschädigung  für die Fähigkeiten deutscher Unternehmen ableiten wollen. Denn die Verzögerung liege nicht an den ausführenden Bauunternehmen, sondern an mangelnder  Sachkompetenz auf Seiten des Auftraggebers, betonte der Zentralverband des deutschen Handwerks. Anstatt 2012 soll der Berliner Flughafen nun erst  2014 eröffnet werden.