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Candidate Journey: So optimieren Sie Ihr Recruiting


Deutschland ist geprägt vom Fachkräftemangel, auf dem Arbeitsmarkt herrscht der “War for Talents”. Insbesondere die IT-Branche ist in Deutschland mit mehr als 96.000 offenen Stellen signifikant unterbesetzt. Deshalb muss Recruiting neu gedacht werden.

Kleine Menschen werden mit einer Lupe begutachtet, als Metapher für einen Recruitingprozess.
Die Candidate Journey bezeichnet den Weg der Kandidat*innen durch den Bewerbungsprozess. Die gesammelten Erfahrungen kumulieren sich zur Candidate Experience, die letztlich über eine Zu- oder Absage entscheidet.

Das bloße Schalten einer Stellenanzeige und anschließendes Abwarten ist nicht mehr zielführend und folglich hinfällig. Wo früher Bewerbende von sich überzeugen mussten, um eine Position in einem Top-Unternehmen zu bekommen, fand mit dem Wandel vom Arbeitgeber- zum Arbeitnehmermarkt ein Paradigmenwechsel statt. Jetzt müssen sich Unternehmen um Top-Talente bemühen.

Deshalb ist es für Personalverantwortliche entscheidend, sich in potentielle Bewerbende hineinzuversetzen. Ein dazu hilfreiches Instrument stellt die Candidate Journey dar: Sie bezeichnet den Weg der Kandidatinnen und Kandidaten durch den Bewerbungsprozess. Die dabei gesammelten Erfahrungen kumulieren sich zur Candidate Experience, die letztlich über eine Zu- oder Absage entscheidet.

 

So optimieren Sie die acht Phasen der Candidate Journey

Mit dem ersten Kontaktpunkt des Talents zum Unternehmen fällt der Startschuss für die Candidate Journey: Diese beginnt in der Bewusstseinsphase. Ob Unternehmenswebsite, Jobbörsen, Karrierenetzwerke, Social Media oder eine persönliche Empfehlung - die Wege, über die potentielle Bewerbende auf die ausgeschriebene Stelle aufmerksam werden können, sind zahlreich. Deshalb empfiehlt es sich, alle firmeneigenen Kanäle zu pflegen und passend zur jeweiligen Zielgruppe zu gestalten.

Schaut sich das Talent die Stellenausschreibung genauer an, beginnt die Erwägungsphase. Hier wird abgewogen, ob alle Voraussetzungen stimmen, ob die Position und das Unternehmen infrage kommen. Um die Entscheidungsfindung zu vereinfachen, gilt besonders hier das Gebot der Simplizität. Eine aussagekräftige Stellenbezeichnung muss zusammen mit einem präzisen Anforderungsprofil ein klares Bild der Tätigkeiten vermitteln.

Überzeugt die Stellenausschreibung, geht das Talent in die nächste Phase über: Interesse. Hier spielt das Employer Branding eine entscheidende Rolle, also die Entwicklung und Repräsentation der Arbeitgebermarke. Bewerbende werden verschiedenste Kanäle nutzen, um sich über das Unternehmen zu informieren. Website, Karrierenetzwerke, Arbeitgeberbewertungsportale und firmeneigene Social Media-Kanäle sollten also ein konsistentes attraktives Bild abgeben sowie Einblicke in die Unternehmenskultur und den Arbeitsalltag bieten.

Im Optimalfall geht aus dem Interesse eine Bewerbung hervor. Dafür sollte eine feste Ansprechperson aufgeführt werden, die im weiteren Bewerbungsprozess den direkten Draht ins Unternehmen darstellt. In der Bewerbungsphase spielt Schnelligkeit eine entscheidende Rolle. Deshalb ist es sinnvoll, mobile Bewerbungen oder sogar One-Click-Verfahren anzubieten. Aber auch auf Unternehmensseite gilt es, administrative Prozesse zu beschleunigen - dabei kann der Einsatz einer Bewerbermanagement-Software unterstützen.

Während der folgenden Auswahlphase (Zur Erinnerung: Auch das Talent sucht aus, nicht nur das Unternehmen!) verhindert eine persönliche und transparente Kommunikation, dass Bewerbende in der Zwischenzeit an die Konkurrenz verloren gehen. Das Vorstellungsgespräch sollte hierbei genutzt werden, um auf Benefits des eigenen Unternehmens hinzuweisen sowie möglichst alle offenen Fragen zu klären.

Erfolgt im Anschluss eine Anstellung, ist das erstmal ein Grund zur Freude. Jedoch ist die Candidate Journey noch nicht vorüber; streng genommen beginnt jetzt erst ihr wichtigster Part. Denn: In den ersten Wochen und Monaten entscheidet sich, ob der Neuling auch bereit ist, sich langfristig an das Unternehmen zu binden.

Deshalb ist ein gut strukturiertes Onboarding essentiell. Hierbei geht es darum, das neue Teammitglied in die bestehenden Strukturen einzubinden sowie persönliche Ziele herauszuarbeiten. Dies sollte in persönlichen Gesprächen erfolgen. Auch hier kann eine erfahrene Ansprechperson helfen.

Der letzte Schritt der Candidate Journey ist die Optimierung. In Befragungen können neue Teammitglieder wertvolles Feedback zu ihrer Candidate Experience geben, das schnellstmöglich für die weitere Verbesserung des Bewerbungsprozesses genutzt werden sollte. Nur so kann fortlaufend ein hoher Qualitätsstandard aufrecht erhalten werden.

Über den Autor:


Josef Günthner ist Partner der CareerTeam Group und Geschäftsführer von PALTRON.
2015 gründete er die IT-Personalberatung aus der Motivation heraus, Verbindungen zwischen Tech-Expertise und digitalen Ideen zu schaffen. Für ihn ist klar: Die IT befindet sich in der Schlüsselposition des Enablers vieler Geschäftsmodelle, durch die Fortschritt gesichert und Innovation ermöglicht wird.

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