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Management > Bruttoinlandsprodukt

Deutsche Wirtschaft wieder im Plus

Die Wirtschaft wächst: Um 0,5 Prozent stieg das Bruttoinlandsprodukt im 1. Quartal 2012 im Vergleich zum Vorquartal. Ursache ist vor allem der weiter starke Export und die zufriedenstellende Binnennachfrage.

Der am Donnerstag veröffentlichte Bericht des Statistischen Bundesamtes bestätigt es: Die Wirtschaft ist weiter auf Erfolgskurs. Um 0,5 Prozent konnte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) gesteigert werden. Dieser Wert überrascht selbst die KfW-Experten: „Die deutsche Volkswirtschaft ist mit einem Paukenschlag ins Jahr 2012 gestartet und hat mit einem BIP-Zuwachs von 0,5 Prozent im ersten Quartal sogar uns Optimisten überrascht. Wir hatten mit einem Plus von 0,2 Prozent gerechnet“, sagte Dr. Norbert Irsch, Chefvolkswirt der KfW Bankengruppe.

 

Export und Binnennachfrage als Motor

Starke Impulse kamen weiterhin aus dem Export. Im ersten Quartal wurden preisbereinigt 1,7 Prozent mehr Waren und Dienstleistungen ausgeführt als im Schlussquartal 2011. Da gleichzeitig die Importe auf dem Niveau von 2011 stagnierten, konnte der Außenbeitrag – die Differenz aus Exporten und Importen – die Entwicklung des BIP mit einem rechnerischen Wachstumsbeitrag von 0,9 Prozentpunkten unterstützen. Gleichzeitig stiegen die privaten (+ 0,4 Prozent) und staatlichen (+ 0,2 Prozent) Konsumausgaben und konnten somit einen gleichzeitigen Rückgang der Investitionen in Ausrüstungen und Bauten beinahe kompensieren. Vor allem für Maschinen, Geräte und Fahrzeuge (-0,8 Prozent) sowie Bauten (-1,3 Prozent) wurde in diesem Quartal weniger ausgegeben. Der Effekt der Binnennachfrage auf das BIP war insgesamt aber nur leicht negativ (- 0,3 Prozentpunkte).

Positive Wirtschaftsaussichten

Der Anstieg des BIP bestätigt die Prognosen der KfW im aktuellen Konjunkturkompass. So erwarten die Experten für 2012 ein Wirtschaftswachstum von 1,2 Prozent, für 2013 etwa 2,0 Prozent. Als Haupttreiber sehen sie die Binnennachfrage: „Der Arbeitsmarkt ist robust, die Staatsfinanzen solide, die Zinsen niedrig und die Finanzierungsstrukturen bei privaten Haushalten und Unternehmen gesund“, erläutert  Dr. Norbert Irsch. Im Vergleich zum 1. Quartal 2011 legten die privaten Konsumausgaben bereits um beachtliche 1,8 Prozent zu.

Führende Rolle in Europa

Das deutsche Wirtschaftswachstum kommt auch der schwächelnden Euro-Zone zugute. Vom deutschen „Importsog“ profitieren laut KfW nicht zuletzt auch die europäischen Nachbarn. Die weiter schwelende Griechenland-Krise stellt allerdings weiterhin eine ernstzunehmende Gefahr dar: Stark negative Schocks können trotz der guten Prognose nicht ausgeschlossen werden. Die momentane Lage sollte daher genutzt werden: „In dieser günstigen Situation sollte die Politik vorhandene Spielräume innerhalb der nationalen oder europäischen Konsolidierungsvorgaben nutzen, um Anreize für wachstumsstimulierende Maßnahmen in Bereichen wie Bildung, Innovation, aber auch der Energiewende zu finanzieren. Angesichts der Herausforderungen durch die demographische Entwicklung und den Klimawandel sind solche Initiativen notwendig.“, betont Dr. Norbert Irsch.

Quelle: Statistisches Bundesamt, KfW, Markt und Mittelstand

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