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Die 100 wichtigsten Frauen im Mittelstand

Sie ermutigen, es ihnen gleichzutun, locken Talente an und helfen, Stereotype zu überwinden: Vorbilder wie Coco Chanel bietet auch der deutsche Mittelstand. Wir haben die 100 wichtigsten Frauen identifiziert.

Coco Chanel: Eine der bekanntesten Unternehmerinnen der Geschichte.
Sie gehört zweifellos zu den Vorbildern: Coco Chanel zeigte den Männern, wie man ein Unternehmen aufbaut. Und beflügelte viele Frauen.

Wem Gleichberechtigung wichtig ist, der macht in Kinderbuchabteilungen immer häufiger eine freudige Entdeckung: wunderschön gestaltete Bücher über starke Frauen. Die Erfolgsgeschichte dieser Formate begann 2016 mit dem Bestseller „Good Night Stories for Rebel Girls“, in dem 100 außergewöhnliche Frauen porträtiert werden. Viele von ihnen haben in der Wissenschaft Großes erreicht, andere in Politik, Sport und Kultur. Unternehmerinnen sind hier die Ausnahme – einzig Coco Chanel findet sich in dieser Liste.

Die Wirkung solcher Vorbilder kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Deshalb zeichnet Markt und Mittelstand Frauen aus, die bei mittelständischen Firmen in Vorständen oder Beiräten eine entscheidende Rolle spielen. Die Redaktion hat dazu gemeinsam mit einer Jury 100 Frauen identifiziert. Zur Jury gehörten Christiane Goetz-Weimer (Verlegerin Weimer Media Group und Vorsitzende der Jury), Wiebke Ankersen (Co-Geschäftsführerin der Allbright Stiftung), Jasmin Arbabian-Vogel (Präsidentin des Verbandes deutscher Unternehmerinnen), Thorsten Giersch (Chefredakteur Markt und Mittelstand), Marco H. Neumueller (Partner bei der Personalberatung Odgers Berndtson) und Anne von Fallois (Expertin für Executive Search bei der Personal- und Managementberatung Kienbaum). Die Kandidatinnen spielen im Vorstand eine wichtige Rolle spielen oder haben den Vorsitz im Beirat.

Solche Vorbilder ermuntern andere, es ihnen gleichzutun.

„In der Forschung sehen wir Belege für die wichtige Rolle von Vorbildern“, sagt Nadja Born, Doktorandin an der Technischen Universität München. Eine hohe Präsenz von Frauen in Führungspositionen ziehe erkennbar weibliche Talente an. „Hier spielt die wahrgenommene Zugehörigkeit eine wichtige Rolle“, sagt Born. „Sehe ich in einem Unternehmen Menschen, die mir selbst ähnlich sind, habe ich auch eher das Gefühl, dass ich in dieses Unternehmen passe.“ Umgekehrt gilt aber auch: „Unternehmen, die nicht auf Diversität auf allen Ebenen setzen, verspielen ein unglaubliches Potenzial. Frauen bevorzugen Unternehmen, in denen sie bereits weibliche Vorbilder vorfinden“, sagt Jasmin Arbabian-Vogel vom Verband deutscher Unternehmerinnen.

Die deutsch-schwedische Allbright Stiftung dokumentiert seit Jahren, wie viele Frauen in Spitzenetagen deutscher Firmen und deren Aufsichtsgremien sitzen. Co-Geschäftsführerin Ankersen fasst ihre Erfahrung so zusammen: „Die Mehrzahl der neuen Vorständinnen ging in Unternehmen, wo es schon eine oder mehrere Frauen im Team gab.“ Die Wahrscheinlichkeit, dass sie dort auf eine Kultur treffen, die im diversen Miteinander schon geübt ist, und sie einfach nur ihren Managementjob machen können, sei dort am höchsten. Diesen Eindruck bestätigt auch von Fallois. Wenn es eine Peergroup von Top­frauen gibt, heiße das auch: „Man ist dann nicht allein auf weiter Flur“, sagt die Expertin für Executive Search bei der Personal- und Managementberatung Kienbaum. Das „Einzelkämpferindasein“ sei oft ein Motiv, das Frauen als Grund angäben, wenn sie hochrangige Posten aufgäben.

Marco H. Neumueller betont, wie wichtig dies insbesondere für Mittelständler ist: „Natürlich hat eine Frau im Vorstand eines Unternehmens per se eine gewisse Strahlkraft – dies aber insbesondere in einem Unternehmen, das nicht aufgrund einer gesetzlichen Frauenquote handeln musste.“ Eine Frau im Vorstand zeige, dass es Frauen in diesem Unternehmen bis in die oberste Etage schaffen können. Und das ist verlockend.

Unternehmerinnen-Ikone

Die französische Designerin Coco Chanel hat mit Talent, Beharrlichkeit, Geschäftssinn und Beziehungen ein Modeimperium geschaffen. Sie ist eine Jahrhundert-Unternehmerin, wurde schon zu Lebzeiten Stilikone und inspiriert Frauen bis heute. 1910 eröffnete Gabrielle Chanel, wie die Tochter eines Straßenhändlers hieß, 27-jährig ihre erste Boutique in Paris, ermutigt und finanziert von ihrem Lebensgefährten Arthur Capel. Ihren internationalen Durchbruch feierte sie 1923 mit dem Parfum „No 5“. Chanel schaffte das Korsett ab und erfand 1926 das „Kleine Schwarze“, zu dem als einziger Schmuck eine Perlenkette getragen wurde. Die Trauerfarbe wurde für sie der Inbegriff zeitloser weiblicher Eleganz. Chanel gab der emanzipierten und gleichberechtigten Frau den modischen Ausdruck.

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