Sind Dienstwagen überhaupt noch "in"?
Firmenwagen: Wie Sie als Mittelständler die richtige Balance zwischen Kosten, Steuern, Mitarbeitermotivation und Umweltbewusstsein finden.
Dienstwagenmarken & die Sache mit dem Statussymbol
Die aktuelle Diskussion rund um das Dienstwagenprivileg erinnert ein wenig an den Versuch, den perfekten Gleichgewichtspunkt auf einem wackeligen Tisch zu finden – nur dass dieser Tisch auf den Schultern mittelständischer Unternehmer balanciert, die gleichzeitig noch jonglieren lernen müssen.
So pendeln Unternehmer aktuell zwischen Autohäusern, Excel-Tabellen und den neuesten Öko-Standards hin und her, während sie versuchen, diese sich ständig bewegenden Zielpfosten zu treffen. Punkte gibt es für jede Kilowattstunde, die man einspart, und für jedes Meeting, bei dem niemand fragt: "Warum kein Tesla?"
Letztlich geht es darum, auf der Autobahn des Wandels weder vom CO2-Radar geblitzt zu werden noch mit der Kostenbremse ins Schleudern zu kommen. Und obwohl es vielleicht kein Navigationssystem für diesen besonderen Streckenabschnitt gibt, bleibt die Hoffnung, dass mit etwas Geschick die Fahrt sowohl für das Unternehmen als auch seine Mitarbeiter angenehm bleibt.
Die Antwort lautet: "Ja"!
Um die Antwort gleich vorwegzunehmen: Dienstwagen sind natürlich noch "in". Trotz schwankender Benzinpreise und wachsender Bedenken wegen des ökologischen Fußabdrucks bleibt der Reiz ungebrochen.
Es scheint fast, als ob der Dienstwagen eine Art Immunität gegen die Strömungen der ökologischen Vernunft besitzt. Vielleicht ist es die bequeme Sitzheizung, die wie ein Sedativum das grüne Gewissen betäubt.
Und schließlich ist der Dienstwagen der physikalische Beweis dafür, dass man – zumindest theoretisch – noch irgendwo hin muss. Klar, die Herausforderung bleibt bestehen: Wie balanciert man zwischen der Verantwortung gegenüber der Erde und dem Wunsch nach komfortabler Fortbewegung? Womöglich wird der Dienstwagen der Zukunft in der Lage sein, das schlechte Gewissen direkt in positive Energie umzuwandeln. Bis dahin rollen wir weiter, zwischen Dilemma und Dienstbesprechung, in unseren vierrädrigen Relikten aus einer fossilen Ära.
Die beleibtesten Dienstwagen in Deutschland 2024
- Focus Turnier, Ford
- Octavia Combi, Skoda
- Passat Variant, Volkswagen
- GLC 220, Mercedes
- Kodiaq, Skoda
- Superb Combi, Skoda
- Golf Variant, Volkswagen
- Enyaq iV, Skoda
- C 200, Mercedes
- 10.10. i4, BMW
Quelle: LeasePlan Deutschland / ALD Automotive / Ayvens
Die LeasePlan Deutschland GmbH ist ein Anbieter für Autoleasing und Fuhrparkmanagement mit über 125.000 gewerblich genutzten Fahrzeugen und 550 Mitarbeitern - im Jahr 2023 von ALD Automotive (Akteur im Bereich Mobilitätslösungen) übernommen. Neuer Markenname: Ayvens.
Steuerliche Regelungen
Das Steuerrecht rund um Firmenwagen gleicht einem Labyrinth, in dem sich selbst erfahrene Unternehmer leicht verirren können. Die Wahl zwischen der 1-Prozent-Regelung und der Fahrtenbuchmethode will wohlüberlegt sein. Während erstere bei häufiger Privatnutzung und niedrigem Bruttolistenpreis vorteilhaft ist, lohnt sich das Fahrtenbuch besonders bei geringer privater Nutzung.
Aktuell plant die Ampelkoalition neue Anreize für Unternehmen, um den Umstieg auf Elektromobilität voranzutreiben. Helena Wisbert vom Center of Automotive Research (CAR) erklärte auf tagesschau.de, dass Unternehmenszulassungen den Großteil der neuen Elektroautozulassungen ausmachen. Im Rahmen der neuen Maßnahmen können Unternehmen ihre neu erworbenen Elektrofahrzeuge ab Juli 2024 bis 2028 schneller abschreiben.
Die steuerliche Abschreibung erfolgt über sechs Jahre, beginnend mit einem Abschreibungssatz von 40 Prozent. Zudem wird die Deckelung des Bruttolistenpreises für die begünstigte Nutzung von Elektrofahrzeugen in der Dienstwagenregelung von 70.000 Euro auf 95.000 Euro erhöht.
Psychologie und Statussymbol
Ein Dienstwagen ist mehr als ein Fortbewegungsmittel; er bringt die Werte Ihres Unternehmens auf die Straße. Ob eleganter Tesla oder solider Volvo, Ihr Firmengelände wird zum Showcase Ihrer Markenidentität. So liegt das wahre Potenzial des Dienstwagens also darin, subtil das innere Ethos Ihrer Firma nach außen zu tragen – ein rollendes Manifest Ihrer Unternehmenskultur, das manchmal mehr sagt als jede Broschüre. Die Wahl des richtigen Autos wird so zur sorgfältigen Inszenierung, jenseits reinen Kosten-Nutzen-Denkens.
Und: In der aufregenden Welt der Dienstwagen, in der jede Karosserie ein Statussymbol und jeder Motor ein kleines Stück Identität ist, haben Autos ihren festen Platz in der Riege der Vorurteile. Hier ist ein kurzer Blick darauf, welche Geschichte Ihr Dienstwagen erzählt – selbst wenn Sie nur den Weg ins Büro damit bestreiten.
- Audi: Understatement mit Stil
- BMW: Fast Lane zum Schreibtisch
- Mercedes-Benz: Rollender roter Teppich
- Porsche: Der innere Spielzeugtraum
- Tesla: Zukunftsvision auf Rädern
- Volkswagen: Der Allrounder-Kollege
- Volvo: Sicherheit in Blech gewandelt
Der Firmenwagen als starkes Motivationsinstrument
Die Kosten eines Dienstwagens für ein Unternehmen können stark variieren, je nach Fahrzeugtyp, der Nutzung, dem Leasing- oder Kaufvertrag, den Treibstoffkosten, der Versicherung, den Wartungskosten und eventuell anfallenden Steuern. Die Spanne variiert zwischen mehreren hundert bis zu mehreren tausend Euro pro Monat. Man spricht von durchschnittlich monatlichen Kosten von 400 Euro pro Fahrzeug.
Doch die reine Kostenbetrachtung greift zu kurz. Denn ein durchdachtes Dienstwagenkonzept kann sich als wertvolles Instrument der Mitarbeiterbindung und -Motivation erweisen. Die Herausforderung liegt darin, die richtige Balance zwischen Kosteneffizienz und Attraktivität zu finden.
"Wir können aktuell keinen Rückgang bei Dienstwagen verzeichnen - im Gegenteil", erklärt Christopher Schmidt, Commercial Director von LeasePlan, gegenüber "Autohaus.de". Also von Aussterben keine Rede: Der Dienstwagen stellt nun mal die Mobilität der Mitarbeiter sicher und ist gleichzeitig ein starkes Motivationsinstrument im aktuellen Werben um Fach- und Führungskräfte.
Zweckmäßigkeit und Nachhaltigkeit: kostenbewusst und effizient
In unserer neuen Welt der Nachhaltigkeit und klimafreundlichen Zukunftsvisionen stellen sich immer mehr Menschen die Frage: Brauchen wir wirklich noch den klassischen "Spritsäufer" für den täglichen Arbeitsweg, wenn Elektroflitzer und Hybrid-Boliden die grüne Überholspur geöffnet haben?
Unternehmen stehen nun vor der Herausforderung, mit einem smarten Mix aus Ethik und Umweltbewusstsein zu glänzen, während sie gleichzeitig vermeiden wollen, dass ihre Mitarbeiter in der nächsten Videokonferenz mit dem Fahrradhelm erscheinen. Vielleicht stellt sich am Ende heraus, dass der wahre Held der modernen Arbeitswelt gar nicht der Dienstwagen selbst ist – sondern die clevere Lösung, die uns alle nachhaltig ans Ziel bringt.
Fazit
In der Zukunft wird das Leben des Dienstwagens im Mittelstand so aufregend wie eine Achterbahnfahrt sein, nur dass es hier weniger um Adrenalin und mehr um Nachhaltigkeit und Flexibilität geht. Unsere Vermutung: Der Mittelstand wird sich in eine Welt der individualisierten Mobilitätslösungen hineinbegeben, wo Car-Sharing, Mobilitätsbudgets und alternative Antriebe die neuen Stars am Horizont sind.
Die größte Herausforderung für die klugen Köpfe der mittelständischen Unternehmen ist es nun, diese schillernden Entwicklungen in ihre Strategie zu integrieren, ohne dabei ein finanzielles Loch ins Bodenbrett zu bohren. Ein zukunftsorientiertes Dienstwagenkonzept muss eine charmante Balance finden zwischen Sparschwein und Umweltengel, während es gleichzeitig auch den sozialen Wohlfühlfaktor nicht vergisst.
bwk/pp