
Jedes zweite Unternehmen in der Automobilbranche möchte in Zukunft mehr externe Spezialisten engagieren, um den digitalen Wandel im Unternehmen schneller umzusetzen. Das sind die Ergebnisse der Studie „Automotive im Wandel“ von Hays, die für Markt und Mittelstand exklusiv ausgewertet wurde.
Doch auch andere Strategien sollen für Innovationen bei den Mitarbeitern sorgen: Bereits 80 Prozent der Unternehmen setzen Inhouse-Trainings an, um die Kompetenzen der Mitarbeiter zu schulen. Außerdem, so fordern es Führungskräfte, brauchen Mitarbeiter der Automobilindustrie bessere technisch-ausgestatteten Arbeitsplätze. Mehr als 60 Prozent der mittelständischen Unternehmen haben diesen Schritt bereits vollständig oder teilweise umgesetzt.
Automobilbauer ergänzen durch externe Spezialisten
Bei der Umsetzung der neuen, digitalen Themen setzen Führungskräfte unter anderem auf die Aufstockung des eigenen Personals. Dies haben bereits 37,2 Prozent der mittelständischen Unternehmen umgesetzt, fand die Studie heraus. Doch jedes zweite Unternehmen in der Automobilbranche möchte in Zukunft mehr externe Spezialisten engagieren, weil die Autobauer nur begrenzt in der Lage sind, die neuen Themen allein umzusetzen. So bringen die Externen aus Sicht vieler Manager neben Flexibilität auch ein höheres Maß an Eigenständigkeit, Verantwortungsbereitschaft und Kreativität mit.
Dabei sind die Externen nicht nur eine Option zur kurzfristigen Überbrückung von Personalengpässen: Jeder vierte Manager betont deren Bedeutung als strategische Berater oder Innovationstreiber und Ideengeber. Auch Mittelständler sehen Vorteile bei der Buchung von externen Spezialisten, so nannten knapp 20 Prozent derer, dass Externe viel öfters flexibel und eigenständig seien.
Automobilindustrie übt sich in Projektarbeit
Die Einführung sogenannter Inhouse-Trainings ist bei 35,9 Prozent der Mittelständler vollständig umgesetzt und schon bei 41 Prozent teilweise umgesetzt worden. Auch die Delegation von Mitarbeitern zu Fachkonferenzen und Workshops ist sowohl allgemein in der Automobilindustrie als auch im Mittelstand eine beliebte Strategie zur Weiterbildung. Außerdem wollen 59 Prozent der Unternehmen unter 500 Mitarbeitern vor allem die gezielte Identifikation von Talenten im Betrieb fördern.
Der Wandel in der Automobilindustrie wird auch daran deutlich, dass knapp die Hälfte der Führungskräfte flachere Hierarchien fordert und im Zuge dessen die starren Abläufe durch Projektarbeit ersetzen will. Bei Projekten sind die Einbindung der externen Fachkräfte und die Auslagerung bestimmter Aufgabenstellungen einfacher. Und das Unternehmen bleibt anpassungsfähig, um auf die dynamische Marktentwicklung zu reagieren. Allerdings setzt der Ausbau der Projektarbeit einen organisatorischen Umbau voraus: Führungskräfte beispielsweise sollen vor allem mehr als Vorbilder und Coaches verstanden werden. Sie müssen auf eine Vertrauenskultur hinwirken und weniger als Kontrolleure agieren.