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Erkältungswelle rollt über Deutschland: Schützen Sie Ihre Mitarbeiter!

Alarmierende Erkältungswelle im Vormasch: RKI-Daten zeigen Rekordzahlen bei Atemwegserkrankungen – Unternehmer sollten sich auf erhöhte Krankheitsausfälle vorbereiten und entsprechende Maßnahmen planen.

Bürosituation, kranker Mitarbeiter
(Foto: shutterstock)

Regeln für den Krankheitsfall

Bei Krankheit gilt die Grundregel: „Wer krank ist, bleibt zu Hause“ – solange, bis Akutsymptome abgeklungen sind – in der Regel 3 bis 5 Tage

  • telefonischer Kontakt zur Hausarztpraxis bei Bedarf
  • außerhalb der Sprechzeiten, falls nötig, ärztlichen Bereitschaftsdienst unter 116117 nutzen
  • allgemeine Hygienemaßnahmen beachten: zum Beispiel Hände waschen, Berührungen im Gesicht vermeiden

 
       

In der aktuellen Grippesaison zeigt sich ein besorgniserregender Trend: Die Inzidenz akuter Atemwegserkrankungen (ARE) als auch die der grippeähnlichen Erkrankungen (ILI) hat einen Höchststand erreicht, der über den Vergleichswerten aller Vorsaisons seit 2011 liegt. Hier herrscht eine deutliche Abweichung vom gewohnten Verlauf. Gesundheitsexperten äußern sich besorgt.

Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet in seinem aktuellen Wochenbericht dazu die Zahlen: Trotz milder Herbsttemperaturen liegt die Aktivität akuter Atemwegserkrankungen (ARE-Inzidenz)  in Deutschland momentan bei rund 8.800 ARE pro 100.000 Einwohnern. Dies entspricht einer ARE-Rate von etwa 8,8 % bzw. rund 7,4 Millionen Personen mit einer neu aufgetretenen akuten Atemwegserkrankung (mit mindestens Husten oder Halsschmerzen oder Fieber).

Die Inzidenz der grippeähnlichen Erkrankungen (ILI-Inzidenz) liegt aktuell bei rund 1.900 ILI pro 100.000 Einw, d.h. rund 1,6 Millionen Menschen in Deutschland leiden derzeit an neu aufgetretenen grippeähnlichen Symptomen.

In der virologischen Überwachung werden hauptsächlich die klassischen Erkältungsviren, die sogenannten Rhino-/Enteroviren nachgewiesen, gefolgt von SARS-CoV-2.

Die kürzlich in Deutschland aufgetauchte Covid-Variante XEC zeigt sich sehr dominant und verdrängt zunehmend andere Corona-Varianten. Nach aktuellen Erkenntnissen ist sie nach der Omikron-Variante für fast 40 Prozent der Infektionen im gesamten Bundesgebiet verantwortlich. Experten beobachten, dass die Variante XEC noch ansteckender ist als ihre ohnehin schon hochinfektiösen Vorgänger. Trotz ihrer Ausbreitungsstärke gibt es bislang keine Hinweise darauf, dass XEC schwerere Krankheitsverläufe verursacht oder den bestehenden Immunschutz umgeht. Zu den häufigsten Symptomen zählen starke Kopfschmerzen, intensiver Husten, Schnupfen und allgemeine Abgeschlagenheit.

Wirtschaftkraft bedroht

Als Unternehmer und Führungskraft sollten Sie sich auf mögliche betriebliche Herausforderungen vorbereiten. Fachleute prognostizieren, dass die Erkältungswelle, die Kapazitäten von Krankenhäusern und Arztpraxen erheblich belasten werde. Der kommende Winter stellt somit nicht nur eine große Herausforderung für das Gesundheitssystem, sondern auch für die Wirtschaft dar. Vermehrte Arbeitsausfälle beeinträchtigen die Produktivität. Bereits jetzt ist der Krankenstand in Deutschland auf Rekordhoch (wir berichteten kürzlich).

Nach der Pandemie wäre es naheliegend anzunehmen, dass alle Mitarbeiter umfassend über die Risiken einer Krankheitsübertragung informiert sind und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen eigenverantwortlich ergreifen. Die Realität jedoch zeigt ein anderes Bild: Sorglosigkeit und ein fehlendes Bewusstsein für die Gefahren bleiben weit verbreitet. Hausärzte weisen darauf hin, dass Infizierte zunehmend auf Selbsttests verzichten und damit zur weiteren Verbreitung des Virus beitragen.

Versorgen Sie also Ihre Belegschaft kontinuierlich mit den neuesten Gesundheitsinformationen (z.B. mit dem Wochenbericht des RKI) und Warnhinweisen. Sensibilisieren Sie Ihr Personal für präventive Maßnahmen, sodass jedem Mitarbeiter klar ist, wie wichtig es ist, bei den kleinsten Anzeichen einer Erkrankung zu Hause zu bleiben. Nur so helfen alle mit, eine neue Welle der Gesundheitskrise zu verhindern und die Sicherheit an Arbeitsplätzen zu garantieren.

 

5 Schutzmaßnahmen für Ihr Unternehmen

 

Aufklärung und Schutzimpfungen

  • Eine der effektivsten Strategien zur Vorbeugung von Grippeinfektionen ist die Impfung. Organisieren Sie Impfaktionen direkt am Arbeitsplatz oder schaffen Sie Anreize für Mitarbeiter, sich impfen zu lassen. Auch Vortäge von örtlichen Gesundheitsdiensten oder Betriebsärzten helfen oft, eine hohe Impfrate unter den Mitarbeitern zu erreichen.

Hygienestandards

  • Sorgen Sie für den einfachen Zugang zu Desinfektionsmitteln und Schutzmasken in Gemeinschaftsbereichen und für die regelmäßige Reinigung sensibler Oberflächen im Büro. So reduzieren Sie die Verbreitung von gefährlichen Keimen.

Lüftungssysteme

  • Stellen Sie sicher, dass die Belüftungssysteme in den Büroräumen regelmäßig gewartet werden und gut funktionieren, um frische Luftzufuhr zu gewährleisten und die Ansammlung von Krankheitserregern in der Luft zu reduzieren.

Flexible Arbeitszeiten und Homeoffice-Optionen

  • Um Ansteckungen im Büro zu vermeiden, setzen Sie insbesondere in den kommenden Wintermonaten verstärkt auf flexible Arbeitszeiten und Homeoffice-Optionen. Das senkt nachweislich das Risiko der Ausbreitung von Krankheiten in Ihrem Betrieb.

Unterstützung der Gesundheit und des Wohlbefindens (Prävention)

  • Bieten Sie kontinuierlich Möglichketen an, die das allgemeine Wohnbefinden Ihrer Mitarbiter fördern. Dies können Fitnessangebote, gesunde Ernährungsmöglichkeiten im Büro oder Stressmanagement-Workshops sein. Ein gesunder Lebensstil stärkt das Immunsystem und reduziert nachweislich die Anfälligkeit für Krankheiten.

Unternehmer, die jetzt proaktiv handeln und Gesundheitsmaßnahmen fest in ihren Betrieb integrieren, minimieren nicht nur das Risiko von Krankheitsausbrüchen sondern sichern gleichzeitig die kontinuierliche Leistungsfähigkeit ihres Unternehmens.  Eine gesunde Belegschaft stärkt nicht nur das Immunsystem Ihres Unternehmens, sondern auch seine Wettbewerbsfähigkeit.

 

Wer glaubt, keine Zeit für seine Gesundheit zu haben, wird früher oder später Zeit zum Kranksein haben müssen.

Chinesisches Sprichwort

Impfstatus überprüfen

Die Kassenärztliche Vereinigung (KVSH) und das Gesundheitsministerium erinnern daran, den eigenen Impfstatus zu überprüfen. Erwägen sollten Sie folgende Impfmöglichkeiten gegen:

  • Saisonale Grippe (Die Grippeschutzimpfung ist grundsätzlich für alle sinnvoll. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt eine jährliche Impfung unter anderem für Schwangere, Menschen über 60 Jahre, medizinisches Personal, Menschen, die viel Kontakt zu anderen Menschen haben, oder Personen mit Grunderkrankungen, darunter auch Kinder.)
  • Covid-19 (Für die COVID-19-Impfung empfiehlt die STIKO zugelassene mRNA- sowie proteinbasierte Impfstoffe mit einer jeweils von der Weltgesundheits­organisation (WHO) empfohlenen Varianten­anpassung. Der variantenangepasste Impfstoff ist in vielen Praxen verfügbar. Stimmen Sie sich dazu mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt ab, eine Covid-19-Impfung kann am selben Termin wie die Grippeschutzimpfung erfolgen.)
  • RSV  (Ein Respiratory-Syncytial-Virus-Impfstoff oder RSV-Impfstoff ist ein Impfstoff, der vor dem Respiratory-Syncytial-Virus schützt. RSV betrifft schätzungsweise 64 Millionen Menschen und verursacht jedes Jahr weltweit 160.000 Todesfälle. Die STIKO empfiehlt neu ab dieser Saison die einmalige (nicht jährliche) RSV-Impfung im Herbst für alle Personen ab 75 Jahre, für Personen von 60 bis 74 Jahren mit einer schweren Grunderkrankung und für Personen, die in einer Pflegeeinrichtung leben. Da die Verhandlungen zwischen der KVSH und den gesetzlichen Krankenkassen noch andauern, ist der Impfstoff derzeit nur über ein Privatrezept in der Apotheke erhältlich. Die Kosten werden nach Einreichung des Rezepts bei der Krankenkasse in vollem Umfang erstattet.)
  • Pneumokokken  (Ein Pneumokokkenimpfstoff ist ein Impfstoff gegen Streptococcus pneumoniae; Bei Erwachsenen reicht in der Regel eine einmalige Impfung für einen lebenslangen Schutz. Allerdings empfiehlt die STIKO seit 2024 ausdrücklich die Verwendung des Impfstoffs PCV20. Sie wird von der STIKO für alle Menschen mit einem erhöhtem Erkrankungsrisiko empfohlen. Hierzu gehören Säuglinge ab dem Alter von 2 Monaten, Menschen ab 60 Jahren und Menschen mit bestimmten Grunderkrankungen.)

Präventionskurse

Die Vorteile von Präventionskursen für Ihr Unternehmen:

  • Sicherung der Leistungsfähigkeit aller Beschäftigten
  • Erhöhung der Motivation durch Stärkung der Identifikation mit dem Unternehmen
  • Erhaltung/Zunahme der Leistungsfähigkeit
  • Erhöhung der Arbeitszufriedenheit und Verbesserung des Betriebsklimas
  • Kostensenkung durch weniger Krankheits- und Produktionsausfälle
  • Steigerung der Produktivität und Qualität
  • Imageaufwertung des Unternehmens
  • Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit
  • Verbesserung der gesundheitlichen Bedingungen im Unternehmen

Steuerliche Vorteile

  • Die Förderung der Mitarbeitergesundheit wird steuerlich nach § 3 Nummer 34 Einkommensteuergesetz (EStG) unterstützt. Bis zu 600 Euro kann ein Arbeitgeber pro Mitarbeiter und pro Jahr steuerfrei für zusätzlich zum ohnehin geschuldeten Arbeitslohn erbrachte Leistungen zur Verhinderung und Verminderung von Krankheitsrisiken und zur Förderung der Gesundheit erbringen. Arbeitgeber können zur Förderung der Gesundheit ihrer Beschäftigten dabei auf gesundheitsförderliche Maßnahmen zurückgreifen. mehr

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