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Personal > Unbesetzte Stellen

Fachkräftemangel in Zahlen: Wie ist die Lage wirklich?

Immer mehr Stellen, so wird häufig geklagt, müssten unbesetzt bleiben, weil qualifizierte Arbeitskräfte fehlten. Schuld an der Misere soll vor allem der demographische Wandel sein. Doch was sagen die Zahlen – gibt es zu wenig Menschen auf dem Arbeitsmarkt?

56 Prozent

der Unternehmen sehen den Fachkräftemangel nach wie vor als das größte Geschäftsrisiko.


1. März 2020

An diesem Tag trat das Fachkräfteeinwanderungsgesetz in Kraft. Durch die neue Norm soll die Zuwanderung von qualifizierten Fachkräften aus Drittstaaten beschleunigt werden, damit der Personalbedarf in Deutschland gedeckt wird. Fachkräfte laut Gesetz sind Hochschulabsolventen sowie Personen mitqualifizierter Berufsausbildung.

43 Prozent

der mittelständischen Bauunternehmen haben in den vergangenen sechs Monaten wegen der hohen Auslastung und des Fachkräftemangels ihre Preise erhöht.


2.300 Ausbildungsplätze

konnten im vergangenen Jahr mit Hilfe von „Willkommenslotsen“ besetzt werden. Bundesweit gibt es 120 dieser speziell geschulten Mitarbeiter aus dem Arbeitsamt. Sie helfen kleinen und mittleren Unternehmen dabei, offene Ausbildungs-und Arbeitsstellen mit qualifizierten Flüchtlingen zu besetzen.


Mit 63 Jahren

kann ein Arbeitnehmer derzeit abschlagsfrei in Rente gehen. Voraussetzung: Er hat mindestens 45 Jahre in die Rentenkasse eingezahlt. Arbeitgeberverbände monieren, dass dieses frühe Renteneintrittsalter den Fachkräftemangel verstärke.


Vor 10 Jahren

gab es 1,2 Millionen mehr arbeitslose Fachkräfte als offene Stellen. Im Jahr 2018 lag die Differenz nur noch bei 360.349 mehr arbeitslosen Fachkräften.


79 Prozent

aller offenen Stellen, die im Jahr 2018 der Bundesagentur für Arbeit gemeldet wurden, entfielen auf die sogenannten 391 Engpassberufe. In Abgrenzung zu einem Fachkräftemangel, der einen dauerhaften Zustand bezeichnet, entsteht ein Fachkräfteengpass, wenn die Nachfrage nach Fachkräften kurzfristig höher ist als das Angebot. Besonders betroffen ist das Baugewerbe: Die Engpassquote beträgt 99,1 Prozent, das heißt, fast alle offenen Stellen dieser Branche können kurzfristig nicht besetzt werden.


12 Handwerksberufe

haben im vergangenen Jahr wieder die Meisterpflicht eingeführt. Der Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) glaubt, der höhere Qualifizierungsgrad mache den jeweiligen Beruf für junge Leute attraktiver. Der Berufsverbandunabhängiger Handwerkerinnen und Handwerker (BUH) befürchtet hingegen, dass die Meisterpflicht abschreckende Hierarchien schaffe.


118 Tage

lang mussten Arbeitnehmer 2019 im Durchschnitt auf einen neuen Kollegen für eine offene Stelle warten. Innerhalb der vergangenen zehn Jahre hat sich diese Zahl verdoppelt.


11 Länder

sind für ausländische Fachkräfte, die mindestens einen Masterabschluss haben, attraktiver als Deutschland. Der Grund: Im Ausland erworbene Abschlüsse werden hierzulande oft nicht anerkannt. Auf Platz 1 der beliebtesten Arbeitsmärkte liegt Australien. Auf dem letzten Platz landet die Türkei.


43.056 Euro

Bruttojahresgehalt muss ein Nicht-EU Bürger mindestens verdienen, um als Fachkraft mittels der „Blauen Karte EU“einen Aufenthaltstitel zu erlangen. Diese Mindesteinkommensgrenze gilt aber nur für die Fachkräfte-Mangelberufe. Bei den Regelberufen liegt die Schwelle um 12.000 Euro höher.

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