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Personal > Bewerbersuche auf Linkedin und Xing

„Der Mittelstand lässt Potential bei der Fachkräftesuche im Internet liegen“

Gerade jüngere Arbeitnehmer informieren sich hauptsächlich im Internet über mögliche Stellenangebote. Unternehmen sollten daher im Netz auf sich aufmerksam machen. Wie das geht, verrät Social-Media-Experte Christoph von Külmer im Interview.

Wie wichtig sind mittlerweile soziale Netzwerke wie Xing, Linkedin oder Facebook bei der Suche nach Fachkräften?

Jüngere Bewerber sind über Zeitungsannoncen oder Berufsmessen kaum noch erreichbar. Deshalb ist es für Unternehmen Pflicht, sich im Internet zu präsentieren, um dem Fachkräftemangel vorzubeugen. Zudem sind auch ältere Arbeitnehmer viel im Netz unterwegs und tauschen sich etwa in Xing- oder Linkedin-Gruppen aus.

Wie Unterscheidet sich die Ansprache im Internet?

Soziale Medien geben Unternehmen die Möglichkeit, mit Bildern und Videos eine emotionale Botschaft zu transportieren. Sie sollten also nicht nur nüchtern Fakten präsentieren, sondern den potentiellen Bewerbern auch das Gefühl vermitteln, dass in der Firma ein gutes Arbeitsklima herrscht. Solche eher weichen Faktoren spielen vor allem bei jüngeren Arbeitnehmern eine immer größere Rolle.    

Wie kann ich ein solches Gefühl vermitteln?

Die Texte und Bilder sollten einen authentischen Einblick in den Arbeitsalltag liefern. Das heißt, dass in den Bildern und Videos keine Models zu sehen sein sollten, sondern wirklich die Mitarbeiter des Betriebs bei ihrer Arbeit. Eine andere Möglichkeit ist, online von Betriebsausflügen zu berichten.

 

Wie gut setzt der Mittelstand bislang die Möglichkeiten des Internets ein?

Der Mittelstand wird immer aktiver, aber Berührungsängste mit dem Thema sind nach wie vor verbreitet. Außerdem nutzen nur die wenigsten Firmen im Internet alle relevanten Möglichkeiten um sich potentiellen Bewerbern zu präsentieren. Es reicht nämlich nicht aus, einfach die vorhandenen Stellenanzeigen zu posten.

 

Was meinen Sie?

Mittelständler setzen nur sehr selten gezielte Werbekampagnen in sozialen Netzwerken ein. Dabei gibt es beispielsweise über Linkedin die Möglichkeit, gezielte E-Mail-Kampagnen zu schalten. Arbeitnehmer, die genau dem Profil des Unternehmens entsprechen, erhalten dann an ihr Postfach eine personalisierte Nachricht, in der sich der Betrieb vorstellt.

Diese E-Mail ist doch sicherlich als Werbung gekennzeichnet. Landet die Nachricht nicht oft ungelesen im Papierkorb oder im Spamfilter?

Natürlich ist die Mail als Werbung markiert. Die Erfahrungen unserer Kunden zeigen aber, dass die Nachrichten sowohl eine gute Klick- als auch Öffnungsrate erzielen. Zudem ist eine solche Kampagne auch nicht teuer. Die Kosten beginnen bereits bei wenigen hundert Euros.

Gibt es auch kostenlose Funktionen, mit denen Mittelständler potentielle Bewerber erreichen?

Ja. Bei Xing und Linkedin lassen sich zum Beispiel Firmenprofile anlegen, die in der Basisversion kostenlos sind. Noch wichtiger ist allerdings eine optisch ansprechende, übersichtliche und informative Webseite. Früher oder später landet jeder mögliche Bewerber dort und sucht vor allem nach dem Reiter „Über uns“. Wer diesen nicht hat, oder dort nichts aussagekräftiges präsentiert, verschenkt eine Menge Potential.

Wir haben uns bislang darüber unterhalten, wie Unternehmen online auf sich und ihre offenen Stellen aufmerksam machen können. Wie sieht denn eine gute Stellenausschreibung im Internet aus?

Mit das wichtigste sind gute Fotos, da diese als erstes auffallen. Ich rate Unternehmen in der Regel davon ab, Produktfotos zu verwenden, es sei denn sie produzieren eine Ware, die für die breite Öffentlichkeit spannend ist, etwa ein Auto. Besser sind Fotos von Mitarbeitern bei der Arbeit. Wichtig ist auch, dass Bewerber ihre Unterlagen online mit wenigen Klicks einreichen können. Bei langen Formularen springen viele Interessierte schnell wieder ab. 

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