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Personal > Zehn-Jahres-Vergleich mit Dax-Firmen

Familienunternehmen sind Deutschlands Job-Motor


Wer nach dem Jobmotor der deutschen Wirtschaft sucht, sollte nicht zuerst an der Börse schauen: Deutschlands Mittelstand hat von 2011 bis 2020 mehr Menschen neu eingestellt als Dax-Firmen.

Der Mittelstand stellt kräftig ein.

Wer in diesen Tagen die Meldungen der Bundesagentur für Arbeit verfolgt, reibt sich angesichts der Lage die Augen: Noch nie gab es hierzulande so viele Erwerbstätige. Trotz der sogenannten Stapelkrise mit all ihren Herausforderungen für Unternehmen lag die Arbeitslosigkeit im Dezember deutlich unter der vom Dezember 2021. Aufs Gesamtjahr 2022 gerechnet waren trotz Inflation und Energiekrise „nur“ 2,418 Millionen Menschen arbeitslos gemeldet – rund 200.000 weniger als im Vorjahr.


Eine Berechnung des Instituts für Mittelstandsforschung der Universität Mannheim im Auftrag der Stiftung Familienunternehmen hat nun ergeben, wer dafür im positiven Sinn verantwortlich ist: Familienunternehmen sind die Jobmotoren der deutschen Volkswirtschaft. Während die nicht-familienkontrollierten Konzerne im Dax im ersten Corona-Jahr 2020 Beschäftigung abbauten, stellten die 500 größten deutschen Familienunternehmen weiterhin ein.

 

Die Untersuchung der Stiftung Familienunternehmen betrachtet die 500 größten Familienunternehmen gemessen am Umsatz und nach Beschäftigung im Zehn-Jahres-Zeitraum. „Gerade mit Blick auf die aktuellen Preis- und Rohstoffkrisen und die Gefahren für die Konjunktur sollte sich die deutsche Öffentlichkeit bewusst sein: Familienunternehmen sind der Stabilitätsanker Deutschlands und tragen maßgeblich zu unserem Wohlstand bei“, sagt Professor Rainer Kirchdörfer, Vorstand der Stiftung Familienunternehmen. „Die Untersuchung zeigt, dass Familienunternehmen bisher Krisen nachweislich besser überstehen konnten und ihre Belegschaft auch in schwierigen Zeiten zusammenhalten – gerade am Standort Deutschland.“


Ein Vergleich der 500 größten deutschen Familienunternehmen mit dem Deutschen Aktienindex (Dax) im Zeitraum 2011 bis 2020 zeigt folgendes Bild: Die 500 größten Familienunternehmen bauten ihre Beschäftigung in Deutschland um 25 Prozent aus, während die DAX-26-Unternehmen die Inlandsbeschäftigung nur um vier Prozent steigerten.

 

Insgesamt schufen die TOP 500 im betrachteten Zeitraum über 1,5 Mio. neue Arbeitsplätze weltweit, die DAX-26-Unternehmen hingegen rund 390.000. Zum Hintergrund: Als die Stiftung Familienunternehmen die beiden Unternehmensgruppen 2007 erstmals wissenschaftlich untersuchte, hatten sie nahezu die gleiche Beschäftigtenzahl in Deutschland.
Auch gemessen am Umsatz wuchsen die TOP 500 stärker als die DAX-26-Unternehmen: Insgesamt erreichten diese ein durchschnittliches Umsatzwachstum von 3,8 Prozent. Dagegen zeigten die DAX-26-Unternehmen eine Steigerung von 1,7 Prozent. Da der Dax erst im Herbst 2021 auf 40 Mitglieder aufgestockt wurde, zieht der mehrjährige Vergleich noch den Dax 30 heran – und das bereinigt um die dort gelisteten vier Familienunternehmen Beiersdorf, Henkel, Merck und Volkswagen. Laut der Untersuchung bauten

 

Um die Zahlen ein wenig einzuordnen: Bei den TOP-500-Familienunternehmen arbeiteten 2020 weltweit sechs Millionen Menschen. Bei lediglich 26 Dax-Konzernen waren es mit 3,1 Millionen Menschen immerhin gut die Hälfte. Große Familienunternehmen sind vor allem im verarbeitenden Gewerbe und im Handel tätig. Nordrhein-Westfalen ist das Bundesland mit den meisten TOP-500-Familienunternehmen; mit deutlichem Abstand folgen auf den Plätzen zwei und drei Baden-Württemberg und Bayern. Betrachtet man die umsatzstärksten Unternehmen, so sitzen die meisten in Baden-Württemberg gefolgt von Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen.


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