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Management > Konjunktur

Fast jeder zweite Mittelständler fürchtet schlechtere Wirtschaftslage

45 Prozent der mittelständischen Unternehmen glauben, dass sich die Wirtschaftslage in den kommenden Monaten verschlechtern wird. 63 Prozent der Unternehmer fürchten sogar eine neue Wirtschaftskrise.

45 Prozent der mittelständischen Unternehmen glauben, dass sich die Wirtschaftslage in den kommenden Monaten verschlechtern wird. 63 Prozent der Unternehmer fürchten sogar eine neue Wirtschaftskrise. Das ist das Ergebnis des „Mittelstandsbarometers Sommer 2011“ der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Ernst & Young.

Nur 15 Prozent der Mittelständler erwarten einen weiteren Aufschwung. Zu Beginn des Jahres gingen noch 61 Prozent der mittelständischen Unternehmen von einer Verbesserung der Wirtschaftslage aus. „Solange es den europäischen Regierungen nicht gelingt, die Märkte zu beruhigen und glaubwürdige Lösungen des Schuldenproblems zu präsentieren, wird die Berg- und Talfahrt an den Börsen weitergehen und die Verunsicherung der Unternehmen wachsen“, sagt Peter Englisch, Leiter Mittelstand und Partner bei Ernst & Young. „Die Politik ist inzwischen zur Achillesverse der Konjunktur geworden“. Die Schuldenkrise ist aus Sicht der Mittelständler der wichtigste Risikofaktor: 82 Prozent der Befragten geben an, dass ihnen die hohen Staatsschulden und die Schuldenkrise große Sorgen bereiten. 44 Prozent der mittelständischen Unternehmen machen sich sogar sehr große Sorgen.

Geschäftslage weiterhin positiv

 

Die Geschäftslage im deutschen Mittelstand hat sich in den vergangenen Monaten leicht eingetrübt – ist aber immer noch positiv. 94 Prozent der Mittelständler sind mit der aktuellen Geschäftslage zufrieden. 11 Prozent der Unternehmen haben zwischen Mitte Juli und Mitte August ihren Umsatz gesteigert, ebenso viele berichten von leichten Umsatzrückgängen. Derzeit erwarten 31 Prozent der Mittelständler eine Verbesserung der eigenen Geschäftslage, Anfang des Jahres waren es noch 52 Prozent. Der Anteil der Unternehmen, die mit einer Verschlechterung der eigenen Lage rechnen, steigt von 5 auf 12 Prozent.

Fachkräftemangel bremst Wachstum

 

Dennoch sind die Unternehmen auf Wachstum eingestellt: Jeder vierte Mittelständler will zusätzliche Jobs schaffen, jeder dritte will mehr investieren. Der Schaden durch den Fachkräftemangel ist schon hoch. Immer mehr Unternehmen müssen Aufträge ablehnen, weil ihnen Personal fehlt. 60 Prozent der mittelständischen Unternehmen verzeichnen Umsatzeinbußen aufgrund fehlender Fachkräfte. Besonders in den Bereichen Vertrieb/Kundendienst und in der Produktion fehlen derzeit Fachkräfte: Fast jeder zweite deutsche Mittelständler sucht Vertriebsmitarbeiter, immerhin 38 Prozent haben Stellen in der Produktion zu besetzen.

Für die Umfrage wurden rund 700 mittelständische Unternehmen in Deutschland befragt.

Quellen: Ernst & Young, Markt und Mittelstand