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Management > Japan-Krise

Folgen der Japan-Katastrophe: Deutsche Firmen erkundigen sich nach Kurzarbeit

Verschiedene deutsche Unternehmen erwägen aufgrund der Japan-Krise Kurzarbeit. Lieferengpässe drohen die Produktion einzuschränken.

Die Firmen befürchteten, wegen Lieferengpässen in einigen Wochen ihre Produktion zurückfahren zu müssen, teilte eine Sprecherin der Bundesagentur für Arbeit (BA) auf Anfrage von dpa mit. Bisher lägen zwar noch keine Anträge auf Kurzarbeit vor, aus dem Automobilsektor kämen jedoch Anfragen. Zu den besorgten Unternehmen gehöre auch ein deutscher Baggerhersteller, der in Japan gefertigte Bauteile einsetze.

In den meisten Firmen gebe es bislang offensichtlich noch keine akuten Lieferengpässe, sagte die BA-Sprecherin. Die Unternehmen wollten lediglich frühzeitig Vorsorge treffen und erkundigten sich bei ihren Arbeitsagenturen daher, was zu tun sei, wenn die Produktion ins Stocken geraten sollte. Auch einer dpa-Umfrage bei den großen deutschen Automobilherstellern zufolge sehen VW, Daimler, BMW und Opel momentan noch keine Auswirkungen auf ihre Produktion.

Engpässen setzen erst in mehreren Monaten ein

Der weltweit agierende Versicherungsmakler Marsh rechnet allerdings damit, dass Unterbrechungen von Lieferketten aufgrund des Erbebens und des Tsunamis erst einen oder gar mehrere Monate verzögert einsetzen werden. Unternehmen, die direkt oder indirekt auf Produkte aus Japan angewiesen sind, sollten sich bereits jetzt mit möglichen längerfristigen Lieferausfall-Szenarien beschäftigen, raten die Experten. Einer aktuellen Risikoanalyse von Marsh zufolge dürften die Branchen Hightech, Stahl und Automobil am stärksten betroffen sein. Auch in den Bereichen Medizintechnik, Kommunikationsausrüstung, Photovoltaik, Schiffbau, Luft- und Raumfahrt sowie Unterhaltungselektronik könnte es zu Engpässen kommen.

Quelle: dpa, Marsh, Markt und Mittelstand