Fusionen und Übernahmen weiterhin problematisch
Mit Ausnahme weniger, nachfragestarker Branchen bleibt der Markt für Fusionen und Übernahmen schwierig. „Wer keinen zwingenden Grund hat zu verkaufen, sitzt es einfach aus und verkauft derzeit nicht", wie es Sascha Pfeiffer, Geschäftsführer bei der auf den Mittelstand spezialisierten Investmentbank Close Brothers in Frankfurt formuliert.
Mit Ausnahme weniger, nachfragestarker Branchen bleibt der Markt für Fusionen und Übernahmen schwierig. „Wer keinen zwingenden Grund hat zu verkaufen, sitzt es einfach aus und verkauft derzeit nicht”, wie es Sascha Pfeiffer, Geschäftsführer bei der auf den Mittelstand spezialisierten Investmentbank Close Brothers in Frankfurt formuliert. Wer unter Nachfolgegesichtspunkten oder aufgrund finanzieller Engpässe trotzdem verkaufen muss, für den sind aktuell neue Verkaufsformen interessant. Modelle, die den Alteigentümer weiterhin am Risiko beteiligen oder den Kaufpreis in Teilen fixieren, können eine Transaktion erleichtern.
Die Gründe für den Rückgang im M&A-Markt sind vielfältig. Zahlen von Thomson Reuters belegen einen Rückgang um rund ein Drittel im Vergleich zum Vorjahr im Segment mittelständischer Unternehmen mit einem Jahresumsatz von bis zu 500 Millionen US-Dollar.
Größte Baustelle ist die Finanzierungsproblematik. Eigene Mittel sind in der Regel nicht ausreichend und die Banken verhalten sich bei der Kreditvergabe zurückhaltend. Hiervon sind Finanzinvestoren in besonderem Maße, aber zunehmend auch strategische Investoren betroffen. Ist die Finanzierung gesichert, kann der Deal immer noch an der Preisfindung scheitern, denn die Preisvorstellungen zwischen Käufer und Verkäufer weichen oftmals stark voneinander ab. Besonders für Nachfolgeregelungen von Familienunternehmen trifft dies zu, weil der Unternehmer sein Lebenswerk nicht allein anhand nackter Zahlen bewertet. Die aktuelle Divergenz zwischen schlechten Kennzahlen und steigenden Börsenwerten macht die Einigung nicht einfacher.
Quelle: Handelsblatt, Markt und Mittelstand