Geschlechterspezifische Lohnlücke geringer als vermutet
Die Lohnlücke zwischen Männern und Frauen ist geringer als oftmals angenommen. Werden für Frauen und Männer vergleichbare Erwerbsbiografien (Qualifikation, Berufserfahrung, Status, etc.) zugrunde gelegt, liegt der Lohnabstand zwischen den Geschlechtern bei knapp 13 Prozent.
Zu diesem Ergebnis kommt das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln bei seinen Berechnungen. Die Lohnlücke steige dabei mit fortschreitendem Alter sukzessive an. Erst im Alter von 30 Jahren, wenn viele Frauen ihr erstes Kind bekommen, beginnt die Lohnschere sich zu öffnen.
Entscheidend für die Verdienstlücke sind demnach Zeiten der Erwerbsunterbrechung. Je länger Frauen dem Arbeitsleben fernbleiben, desto größer ist der Lohnabstand bei ihrer Rückkehr: Bei Frauen, die nach der Geburt eines Kindes innerhalb von anderthalb Jahren wieder in den Berufsalltag einsteigen, reduziert sich die Lohnlücke auf 4 Prozent, errechneten die Experten vom IW. Um kindbedingte Erwerbsunterbrechungen möglichst kurz zu halten und die Gehälter weiter anzugleichen, sei deshalb die Ausweitung des Betreuungsangebots sowie eine gleichmäßigere Aufteilung der familienbedingten Auszeiten zwischen Müttern und Vätern sinnvoll.
Quelle: IW, Markt und Mittelstand