Beitrag teilen

Link in die Zwischenablage kopieren

Link kopieren
Suchfunktion schließen
Management > Fachbeitrag

Green AI: Die Zukunft nachhaltiger Unternehmensführung 

Smart, grün und hilfreich, um Nachhaltigkeit und Wettbewerbsfähigkeit mittelständischer Unternehmen zu verbessern.

Green AI revolutioniert die nachhaltige Unternehmensführung im Mittelstand durch intelligente Algorithmen, die Effizienz steigern, Kosten senken und die Wettbewerbsfähigkeit fördern. (Foto: Shutterstock)

Die wachsende Dringlichkeit für Unternehmen in allen Branchen, eigene Nachhaltigkeitsinitiativen zu entwickeln und die erforderlichen Transformationsprozesse zügig umzusetzen, macht sich sowohl national als auch international bemerkbar. Doch je genauer Verantwortliche die Lage betrachten, desto komplexer wird sie: Alles ist miteinander verflochten, bewährte Vorgehensweisen und zuverlässige Daten fehlen oft.

Ein leistungsstarkes ERP-System ist der Schlüssel für erfolgreiches Nachhaltigkeitsmanagement. Im Bereich Umwelt- und Klimaschutz wird Artificial Intelligence (AI) zu einem bedeutenden Treiber für positive Veränderungen. Vor allem im Mittelstand gewinnt Green AI zunehmend an Bedeutung („Green AI“ bezieht sich in der Regel auf die Anwendung von Artificial Intelligence (AI) zur Bewältigung von Umwelt- und Nachhaltigkeitsproblemen).

In Zeiten der Herausforderung: Druck, Kritik und Lösungen

Die neuesten Ergebnisse des Global Risk Reports des Weltwirtschaftsforums verdeutlichen, dass Extremwetterereignisse in den nächsten zwei Jahren als das zweitgrößte Kurzzeitrisiko eingestuft werden. Langfristig, innerhalb einer Dekade, zählen Umweltrisiken wie Extremwetterereignisse, der kritische Wandel der Erdsysteme, Biodiversitätsverlust, Ökosystemzusammenbrüche und Ressourcenknappheit.

Um diesen Herausforderungen zu begegnen, wurden auf nationaler und europäischer Ebene zahlreiche Gesetze verabschiedet, die direkte Auswirkungen auf mittelständische Unternehmen haben. Das Hauptziel all dieser Maßnahmen besteht darin, den Green Deal umzusetzen, der die EU dazu verpflichtet, Europa bis 2050 zum ersten klimaneutralen Kontinent zu machen. Unternehmen werden aufgefordert, ihre CO2-Bilanz offenzulegen und konkrete Maßnahmen zur Reduzierung ihres Schadstoffausstoßes zu ergreifen.

Die EU-Taxonomie definiert den Rahmen für Nachhaltigkeit. Gemäß der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) müssen Unternehmen ab diesem Jahr erstmals entsprechende Berichte vorlegen. Zunächst sind größere Unternehmen betroffen, aber mittelständische Unternehmen werden voraussichtlich auch in naher Zukunft zur umfassenden Nachhaltigkeitsberichterstattung verpflichtet sein.

 

Green AI – gezielte Nutzung von AI für nachhaltige Effizienzsteigerung und Kostenersparnis

Mit der Gründung des Green-AI Hub Mittelstands möchte das Bundesumweltministerium mittelständischen Unternehmen gezielt die Tür zur Nutzung Artificial Intelligence öffnen . Das Hauptaugenmerk liegt darauf, die Effizienz zu maximieren und gleichzeitig Kosten und Ressourcen zu schonen. Intelligente Algorithmen, die entlang der gesamten Wertschöpfungskette eingesetzt werden, spielen eine entscheidende Rolle dabei, den Energie- und Rohstoffverbrauch zu senken, Abfall zu minimieren und durch vorausschauende Wartung Reparaturen zu verhindern. Der Green-AI Hub setzt sich aktiv dafür ein, indem er praktische Pilotprojekte im gesamten Land fördert, um Unternehmen konkret zu demonstrieren, welche enormen Einsparungen sie durch den Einsatz von AI erzielen können.

Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit und Effizienz

Investitionen in Green AI sind für Unternehmen äußerst vorteilhaft, da sie die Wettbewerbsfähigkeit des Mittelstands stärken und eine nachhaltige Transformation mit einer positiven Kosten-Nutzen-Bilanz ermöglichen. Durch die Integration von Artificial Intelligence in das bestehende ERP-System können Produktionsdaten in Echtzeit erfasst, Abweichungen in Plänen identifiziert, prädiktive Fähigkeiten für fundierte betriebliche Entscheidungen genutzt und Daten visualisiert werden. Vor der Implementierung ist es von entscheidender Bedeutung, ineffiziente Geschäftsprozesse aufzudecken und intelligent zu gestalten, um präzise Prognosen im Rahmen der gesamten Geschäftslogik zu ermöglichen. Dabei wird das ERP-System nicht en bloc AI-fähig gemacht, sondern gezielt einzelne Geschäftsprozesse durch den Einsatz intelligenter Algorithmen optimiert oder neu implementiert.

 

Die Rolle von ERP+ Systemen in der Umsetzung von Green AI

AI-Projekte haben einen weitreichenden Einfluss auf Unternehmen und ziehen Daten aus verschiedenen Geschäftsbereichen heran. Dabei besteht eine enge Verbindung zwischen Digitalisierung, Nachhaltigkeitstransformation und AI-Anwendungen sowie betriebswirtschaftlicher Software.

Eine ganzheitliche und transparente Sicht auf alle Geschäftsprozesse ist entscheidend für die erfolgreiche Umsetzung von Green AI. Isolierte AI-Projekte scheitern oft kurzfristig und beeinträchtigen dadurch die allgemeine Akzeptanz von AI – einschließlich Green AI.

Im Gegensatz dazu bieten ERP-Systeme mit AI-Funktionen wie etwa NEMO von proALPHA alle erforderlichen Merkmale, um die Ziele des Green-AI Hub Mittelstand zu erreichen. Sie ermöglichen präzise Prognosen, datenbasierte Handlungsempfehlungen für Geschäftsabläufe und dienen als Grundlage für die algorithmische Automatisierung und Optimierung betrieblicher Prozesse.

Gewährleistung der Datenqualität für effektive Green-AI-Anwendungen

Die Effektivität von Green-AI-Anwendungen hängt maßgeblich von der Qualität der Eingangsdaten ab. Diese Daten stammen aus diversen Quellen und fließen in das ERP-System ein. Ein gut gewartetes ERP-System verfügt über umfassende Stamm- und Bewegungsdaten, die intelligente Algorithmen nutzen, um zuverlässige Prognosen und Empfehlungen zu generieren. Um die Datenqualität zu gewährleisten, ist es entscheidend, dass das IT-Management klare Qualitätskriterien festlegt, vorhandene Datenbestände überprüft und Duplikate entfernt.

Das ERP-System fungiert als Single Source of Truth, was bedeutet, dass jede Information nur einmal vorhanden ist und jederzeit abrufbar sein sollte. Nach der Implementierung ist es wichtig, die Datenqualität regelmäßig automatisiert zu überprüfen und Plausibilitätsprüfungen sowie Datenbereinigungen durchzuführen. Zudem sollten klare Regeln für neu erfasste Daten eingeführt werden, um das Qualitätsniveau langfristig aufrechtzuerhalten.

Ausblick

Die steigende Dringlichkeit, Nachhaltigkeitsinitiativen zu entwickeln und umzusetzen, stellt Unternehmen weltweit vor Herausforderungen. Eine effektive Green-AI-Transformation erfordert hochwertige Input-Daten und eine ganzheitliche Betrachtung der Geschäftsprozesse. Investitionen in Green AI bieten die Möglichkeit, die Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und eine nachhaltige Geschäftspraxis zu fördern. Die Zukunft von Green AI liegt in der gezielten Nutzung dieser Technologie zur Steigerung der Effizienz und zur Kostensenkung.

 

Gunnar Schug, CEO NEMO GmbH und CAIO bei der proALPHA Group  

 

 

Ähnliche Artikel