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Management > Teurer Lokalpatriotismus

Hamburger Protektionismus

Europas zweitgrößter Seehafen behält Deutschlands größte Container-Reederei. Die Hansestadt Hamburg jubelt. Warum eigentlich, fragt sich Markt und Mittelstand-Redakteurin Stefanie Gerdsmeier.

Hamburg investiert mit 420 Millionen Euro kräftig in die Container-Reederei Hapag-Lloyd. Dass die Stadt ausgerechnet in eine Reederei investiert ist ein netter Zufall, schließlich steht der Stadt selbst das Wasser bis zum Hals: Hamburg hat das Geld nicht übrig. 2011 nahm die Stadt 493 Millionen Euro an neuen Krediten auf. Zugegeben, nur 81 Millionen Euro waren tatsächlich Neuverschuldung. Aber was tut man nicht alles, um möglichen Fremdinvestoren ein Schnippchen zu schlagen.


Allerdings wird es darum, unerwünschte Investoren abzuschrecken, kaum gehen. Denn dass die Reederei ihren Sitz verlagern könnte ist wohl mehr als unwahrscheinlich. Eine Sperrminorität des Konsortiums mit dem Logistikunternehmen Kühne und der Hansestadt spricht klar dagegen. Wichtige Entscheidungen eines potentiellen anderen Eigentümers hätte das Konsortium auf jeden Fall stoppen können.  Vielmehr ist es wohl ein Stück Lokalpatriotismus, mit dem Bürgermeister Olaf Scholz sich bei dem einen oder anderen Hamburger beliebt machen will.

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