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Personal > Arbeitswelt & Digitalisierung

Ifo-Studie: Wo Deutschland digital arbeitet – und wo nicht

| Markt und Mittelstand / red.

Deutschland bleibt hybrid: Laut Ifo-Institut erlaubt jede fünfte Stellenausschreibung Arbeiten im Homeoffice – mit massiven Unterschieden zwischen Branchen und Regionen.

Frau arbeitet auf der Couch - Baby liegt neben ihr
Homeoffice ist fester Bestandteil des Arbeitsmarkts geworden – besonders in Finanz- und IT-Branchen. (Foto: shutterstock)

08.10.2025 Markt und Mittelstand:  Homeoffice ist längst kein pandemisches Überbleibsel mehr, sondern Teil der Arbeitskultur. Laut einer aktuellen Analyse des ifo Instituts und der Stanford Universität bietet inzwischen jede fünfte Stellenausschreibung in Deutschland die Möglichkeit, von zu Hause aus zu arbeiten. 2019 lag der Anteil noch bei unter fünf Prozent – ein Sprung, der die digitale Transformation des Arbeitsmarkts spiegelt.

„Während der Corona-Pandemie ist der Anteil exponentiell gestiegen und seit 2023 stabil bei rund 20 Prozent“, sagt ifo-Forscher Jean-Victor Alipour. Eine Rückkehrpflicht ins Büro? Fehlanzeige. Die Daten zeigen: Deutschlands Unternehmen haben sich auf flexible Modelle eingestellt – und bleiben dabei.

Den Ton geben die Finanz- und Versicherungsdienstleister an: 42 Prozent ihrer Jobs bieten eine Homeoffice-Option. Auch in IT, Kommunikation und Immobilienwirtschaft sind Remote-Angebote Standard. Anders im verarbeitenden Gewerbe oder in ländlichen Regionen – dort sind Präsenz und Werkbank nach wie vor Pflicht.

Regional liegen Köln (35,8 %), Stuttgart (34,9 %) und Düsseldorf (34,8 %) vorn, während Vorpommern-Rügen, Weimarer Land und der Wartburgkreis mit unter fünf Prozent den digitalen Anschluss verpassen.

„In stärker digitalisierten Branchen sind Jobs besser mit Homeoffice vereinbar“, sagt Christina Langer von der Stanford Universität. „Weil digitale Branchen in Großstädten konzentriert sind, entstehen massive regionale Unterschiede beim Zugang zu Flexibilität.“

Quelle: ifo-Institut

Markt und Mittelstand-Check: Homeoffice 2025

Datenbasis:

  • 93 Mio. Stellenanzeigen zwischen 2014 und Juni 2025

  • Auswertung durch Lightcast (USA), Spezialist für Arbeitsmarktanalysen

  • Kooperation: ifo Institut & Stanford Universität

Zentrale Erkenntnis:

  • 20 % aller Jobangebote in Deutschland bieten Homeoffice-Optionen

  • Vor Corona (2019): unter 5 %

  • Seit 2023: stabil auf hohem Niveau

Top-Branchen mit Homeoffice:

  • Finanz- und Versicherungsdienstleistungen: 42 %

  • Information & Kommunikation: 33 %

  • Immobilienwesen: 31,3 %

Schlusslichter:

  • Industrie, Handwerk, Pflege – kaum remote möglich

Regionale Spitzenreiter:

  • Köln: 35,8 %, Stuttgart: 34,9 %, Düsseldorf: 34,8 %

Letzte Plätze:

  • Vorpommern-Rügen: 4,9 %, Weimarer Land: 4,7 %, Wartburgkreis: 4,5 %

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