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Politik > US-Wahlen

Neue Inflationsgefahr? Trumps riskante Versprechen

Stürzt Trumps Preissenkungsplan die USA in ein gefährliches Chaos aus Inflation, explodierenden Schulden und wachsender Arbeitslosigkeit?

Donald Trump und Ehefrau Melania
(Foto: picture alliance)

Der aktuelle Stand

Donald Trump verspricht aktuell in seinen Wahlkampfveranstatungen, die Inflation in den USA vollständig zu beseitigen. Sollte er am 5. November 2024 erneut Präsident der größten Industrienation der Welt werden, "werde ich die Preise sofort runterbringen“ kündigt er immer wieder an.

Die Teuerungsrate hat sich zuletzt deutlich abgeschwächt und erreichte im September mit 2,4 Prozent ihren niedrigsten Stand seit dreieinhalb Jahren. Infolgedessen senkte die US-Notenbank FED den Leitzins um 0,5 Prozentpunkte. Weitere Zinssenkungen könnten folgen, falls die Inflation stabil bleibt oder weiter sinkt. Momentan sind die USA in einer weitaus besseren Lage als ursprünglich angenommen, da die Inflation gebändigt wurde, ohne das Wirtschaftswachstum zu beeinträchtigen.

Skeptische Stimmen der Ökonomen

Führende Wirtschaftsexperten glauben jedoch, dass Donald Trump als Präsident die Preise wieder steigen lassen könnte. Einer Umfrage des Wall Street Journal zufolge erwarten 68 Prozent der befragten Ökonomen, dass die Inflationsrate unter Trump stärker ansteigen könnte als unter seiner demokratischen Kontrahentin Kamala Harris. Diese Skepsis resultiert vor allem aus Trumps geplanten Zollpolitiken. „Seit Juli ist uns klar geworden, dass Trump noch viel mehr gegen Freihandel ist als Harris“, erklärte einer der Befragten.

Trump plant, Zölle von mindestens 60 Prozent auf Einfuhren aus China sowie zehn bis 20 Prozent auf alle Importe zu erheben. Diese Maßnahme soll die US-Wirtschaft stärken. Allerdings könnte dies zu höheren Kosten für eingeführte Produkte führen, die letztlich auf die Verbraucher abgewälzt werden könnten. Experten warnen, dass dies zu einem signifikanten Preisanstieg führen würde.

Auswirkungen auf Arbeitsplätze und den Haushalt

Zusätzlich schätzen 59 Prozent der Umfrageteilnehmer, dass Trumps Zollpolitik Arbeitsplätze kosten könnte, statt neue zu schaffen. Auch das Haushaltsdefizit könnte unter Trump deutlich anwachsen, da er umfangreiche Ausgaben plus Steuersenkungen für Unternehmen und Reiche angekündigt hat. Trump will nicht nur deutlich mehr Geld ins Militär stecken, vor allem will er Steuern auf Renten oder Überstunden ganz abschaffen. Diese Maßnahmen könnten laut der NGO „Committee for a Responsible Federal Budget“ das Staatsdefizit um 7,5 Billionen US-Dollar erhöhen - doppelt so stark steigen lassen, als dies bei Kamala Harris erwartet wird „Unsere Analyse zeigt, dass Trumps Politik die Amerikaner am meisten kosten wird“, schließen die Experten des PIIE.

 

Fazit: Ein sehr ungewisser Weg

Abschließend bleibt festzuhalten, dass Trumps wirtschaftliche Pläne reichlich Diskussionsstoff bieten. Während er das Ziel verfolgt, die US-Wirtschaft zu stärken und die Inflation zu senken, sehen viele Ökonomen ernstzunehmende Risiken, die weitreichende Konsequenzen für die Wirtschaft und die Verbraucher haben.

 

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