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Management > Kooperation mit regionalen Hochschulen

Innovatorenquote sinkt: Was Mittelständler tun können

Kleine und mittlere Unternehmen geben kaum noch Geld für Forschung und Entwicklung aus. Deshalb sinkt die Zahl der Innovationen aus dem Mittelstand. Abhilfe kann die Kooperation mit regionalen Hochschulen schaffen - doch wem gehören die Ideen dann?

 „In den vergangenen Jahren haben wir immer wieder verschiedene Forschungsprojekte mit der Hochschule Bonn-Rhein-Sieg durchgeführt“, berichtet Ines Knauber-Daubenbüchel, Geschäftsführerin des Bonner Familienunternehmens Knauber. Das Unternehmen ist im Einzel- und Energiehandel aktiv und kooperiert seit vielen Jahren mit der regionalen Hochschule. Eines der Forschungsprojekte in den vergangenen Jahren war eine Kundenzufriedenheitsanalyse zum Thema Flüssiggas. „Wir haben uns damit an die Hochschule gewandt und das Thema mit der Fachbereichsleiterin besprochen “, sagt Knauber-Daubenbüchel.

Daraus entwickelte sich ein Semesterprojekt. Die Studierenden konzipierten Fragebögen, führten telefonische Interviews und kümmerten sich um die Auswertung der Ergebnisse. „Die Analyse wurde professionell durchgeführt und anschließend vor der Geschäftsführung präsentiert“, berichtet die Unternehmerin. Die Ergebnisse der Studierenden trugen nicht nur einen wesentlichen Teil zu den operativen Entscheidungen der Geschäftsführung bei. „Es ist auch kostengünstiger, als eine Beratung zu beauftragen“, sagt Knauber-Daubenbüchel.

Fachkräfte aus regionalen Hochschulen

Die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg ist Mitglied der Hochschulallianz für den Mittelstand (HAfM). 2015 gründeten sieben Hochschulen die HAfM. Der Zusammenschluss, der mittlerweile bundesweit neun Mitgliedshochschulen zählt, soll auf die Bedeutung der Hochschulen für die deutsche Wirtschaft aufmerksam machen und mittelfristig auch für Unterstützung aus Berlin sorgen. Die Mitgliedshochschulen eint der Grundsatz, junge Menschen arbeitsmarktbezogen und anwendungsnah auszubilden und so dem Fachkräftemangel im Mittelstand entgegenzusteuern. Zugleich möchten die Hochschulen den Wissenstransfer in die regionale Wirtschaft stärken.

Auch Trützschler, Hersteller von Maschinen und Anlagen für die Faserverarbeitung, hat bereits mehrere Entwicklungsprojekte mit einer regionalen Hochschule durchgeführt. Auch die Hochschule Niederrhein ist Mitglied der Hochschulallianz für den Mittelstand. „Durch die Kooperation erhalten wir wissenschaftlich fundierte Ergebnisse und lernen den jungen Nachwuchs kennen“, berichtet Christoph Poos, Personalleiter bei Trützschler. „Im Gegenzug geben wir praxisnahen Input an die Hochschule weiter.“ 

So können Mittelständler mit Hochschulen kooperieren

Die Themen für Forschungsprojekte entwickeln sich im Schulterschluss mit den Verantwortlichen der Hochschulen. Neben konkreten Forschungsprojekten können Mittelständler beispielsweise auch Abschlussarbeiten, Stipendien oder Praktika vergeben.

Eine Kooperation bietet sowohl Unternehmen als auch Studierenden die Möglichkeit, sich schon früh kennenzulernen. „Die Zusammenarbeit mit den Studierenden ist wie eine verlängerte Probezeit“, schildert Poos seinen Eindruck. „Es ist nicht selten, dass Studierende nach einem erfolgreichen Praktikum oder einer Abschlussarbeit im Unternehmen verbleiben.“ 

Kooperation mit Hochschulen – Wem gehören die Ideen? 

Auftragsforschung oder –entwicklung:  

  • Unternehmen erteilt der Hochschule Auftrag und trägt Kosten und  Risiko des Scheiterns 
  • Rechte an Ergebnissen und an patentfähigen Erfindungen werden vollständig dem Unternehmen zwecks wirtschaftlicher Verwertung übertragen 
  • Hochschule behält das Recht zur weiteren Nutzung in Forschung und Lehre 

Kooperation:

  • Hochschule und Unternehmen teilen sich Kosten, Risiko und Durchführung der Forschungsarbeiten 
  • Die Ergebnisse stehen demjenigen Partner zu, dessen Mitarbeiter sie entwickelt hat 
  • Eine Übertragung von Erfindungen der Hochschule an das Partnerunternehmen ist nur zu marktüblichen Bedingungen möglich

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