ITK-Gehälter steigen langsam
Die deutsche IT- und Telekommunikationsbranche weist positive Geschäftszahlen und gute Wachstumsraten auf. Trotzdem sind im Jahr 2012 die Gehälter nur um durchschnittlich 2 Prozent gewachsen.
Die Gehälter in der ITK-Branche sind im vergangenen Jahr durchschnittlich um zwei Prozent gestiegen. Die IG-Metall kritisierte die durchschnittlichen Lohnsteigerungen als zu niedrig, insbesondere gemessen an der Tatsache, dass sich die IT- und Telekommunikationsbranche in Deutschland zuletzt insgesamt positiv entwickelt hat. Dieses Wachstum komme aber nur selten bei den Beschäftigten an, so die Kritik. Tarifverträge wirkten sich dabei tendenziell positiv auf die Gehaltsentwicklung aus: In tarifgebundenen Unternehmen lagen die Gehaltssteigerungen im Schnitt bei 2,8 Prozent, bei den Unternehmen ohne Tarifbindung hingegen nur bei 1,4 Prozent.
Auch stark schwankende Gehaltsentwicklungen zwischen den 16 untersuchten Jobfamilien wurden kritisiert. So gab es zwar fast überall ein Plus zu vermelden, beispielsweise für Hardware-Entwickler, Mitarbeiter im Bereich Call-Center, Vertrieb und Verwaltung sowie für die Kaufmännischen Angestellten. Gleichzeitig gab es aber auch Bereiche, in denen ein Minus zu verzeichnen war. So sind die Gehälter in der Softwareentwicklung um durchschnittlich 3,7 Prozent gesunken, im Projektmanagement gab es 1,7 Prozent weniger, und in der Beratung schrumpfte die Bezahlung um durchschnittlich 2,5 Prozent.
Besonders große Zuwächse gab es im Jahr 2012 für Mitarbeiter mit Leitungsfunktionen. Sie verdienten nicht nur durchgehend mehr, 75 Prozent der untersuchten Führungspositionen wiesen außerdem eine durchschnittliche Steigerungsrate von 3,8 Prozent auf.
Positive Signale am Ausbildungsmarkt
Am Ausbildungsmarkt sah die IG-Metall zuletzt positive Signale. So ist die Zahl der betrieblichen Ausbildungsverträge in den IT-Berufen im Jahr 2012 um 1,5 Prozent gestiegen, darüber hinaus gab es dort im Schnitt 3,4 Prozent mehr Geld. Insgesamt stieg die Zahl der Ausbildungsplätze in der ITK-Branche im Jahr 2012 um 1,5 Prozent. Hinzu kommt, dass die Unternehmen ihre fertigen Auszubildenden fast immer in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis übernommen haben.
Neben den eher geringen Lohnsteigerungen kritisierte die Gewerkschaft auch die Arbeitsbedingungen in der ITK-Branche. Diese seien durch Personalabbau und hohe Arbeitsbelastungen gekennzeichnet. Diese Entwicklung werde demnach durch das mobile Internet, Cloud-Strategien und Crowd-Working begünstigt.
Die Studie „Entgelt in der ITK-Branche 2013“ wurde in insgesamt zum 15. Mal von der IG-Metall durchgeführt, insgesamt wurden dabei 31.923 Daten aus 146 relevanten Unternehmen der ITK-Branche mit insgesamt 170.000 Beschäftigten ausgewertet.