
Ein schönes Ergebnis nach dem deutlichen Rückgang der Jobzufriedenheit im Jahr 2013. Die Arbeitgeber bereiten sich offensichtlich auf den wachsenden Wettbewerb um geeignetes Personal vor und haben die Rahmenbedingungen verbessert. So sehen es zumindest die Arbeitnehmer. 45 Prozent von ihnen geben an, dass die vereinbarten Arbeitszeiten eingehalten werden ( 40 Prozent im Vorjahr), fair entlohnt fühlen sich 45 Prozent ( 42 Prozent 2013), 39 bzw. 37 Prozent der Arbeitnehmer schätzen flexible Arbeitszeitmodelle (35 Prozent 2013) und regelmäßige Weiterbildungen (31 Prozent 2013).
Bessere Rahmenbedingungen
Auch Herwarth Brune, Geschäftsführer der ManpowerGroup Deutschland, die die Studie in Auftrag gegeben hat, findet, dass die Arbeitgeber auf die Alarmsignale des letzten Jahres reagiert haben: „Bei den Arbeitgebern findet ein Umdenken statt. Sie müssen um ihre Fachkräfte kämpfen. Deshalb erhalten Themen wie Work-Life-Balance und angemessener Lohn mehr Gewicht.“
Und doch wird Vorsicht angemahnt. Denn das ist nur die eine Lesart der Studienergebnisse zur Jobzufriedenheit. Über die Hälfte der Arbeitnehmer arbeitet nämlich mehr als vereinbart oder fühlt sich nicht angemessen entlohnt. Mit der Familienfreundlichkeit ihres Arbeitgebers etwa sind 27 Prozent zufrieden, zwei Drittel der Befragten sind es also nicht. Handlungsbedarf für Arbeitgeber in einem Umfeld, in dem der Wettbewerb um qualifizierte Mitarbeiter zunimmt.
Jobwechsel geplant
Dass die Jobzufriedenheit zwar wieder gestiegen, aber noch nicht so hoch ist, wie sich Arbeitgeber das angesichts eines Fachkräftemangels wünschen sollten, manifestiert sich ein einer weiteren Zahl: Denn die Studie hat auch ergeben, dass – trotz höherer Jobzufriedenheit – 42 Prozent der Befragten einen Jobwechsel innerhalb des nächsten Jahres anstreben. Und der wichtigste Grund für einen Wechsel: 22 Prozent suchen eine bessere Bezahlung.
Um als Arbeitgeber interessant zu sein, ohne die Attraktivität nur über den Gehaltszettel zu erreichen, bedarf es also eines Bündels von Maßnahmen. „Die Chefs müssen deshalb mehr in eine dauerhafte Personalbindung investieren, ihren Mitarbeiter Perspektiven aufzeigen und klarstellen, dass niemand einfach austauschbar ist“, fasst Brune die Hausaufgaben der Arbeitgeber zusammen.