Beitrag teilen

Link in die Zwischenablage kopieren

Link kopieren
Suchfunktion schließen
Management > Kim Schmitz und das FBI

Klammer Kleinbürger

Unrecht Gut gedeihet nicht und wer wie Kim Schmitz glaubt, schneller zu sein als das FBI, wird früher oder später deutlich korrigiert, ist Markt und Mittelstand Redakteur Michael Dörfler überzeugt.

Leben in verschwenderischer Pracht, Geld spielt keine Rolle, man hat es ja. Nach dieser Devise schlug sich der durch den einstigen New Economy Boom zu umstrittenen Erfolgen gekommene Kim Schmitz mehr oder weniger erfolgreich bis nach Neuseeland durch. Andere Plätze dieses Planeten wurden ihm zum Verhängnis, weil ständig irgendeine Behörde hinter ihm her war. Jetzt wurde ihm ein Auslieferungsantrag des FBI zum Verhängnis. Seine Geldmaschine Megaupload wurde abgestellt, angeblich soll der Schaden durch den Missbrauch von Urheberrechten eine halbe Milliarde Dollar betragen.

Der ehemalige Hacker, der sich ein Zeit lang für genialer als Bill Gates hielt, führte sich eine Zeit lang als selbsternannter Kultstar der IT-Szene vor. Selbst der Zusammenbruch der schuldenfinanzierten New Economy konnte dem Unternehmer, der bei seinen Geschäften vor der Grauzone zwischen legal und illegal kaum Unterschiede machte, nichts anhaben. 

Zuletzt verdiente er sein Geld auf einer Onlineplattform mit Musiktiteln, um deren Urheberrechte er sich nicht kümmert. Deren Verkauf machte ihn ziemlich reich. Nun aber scheint die Erfolgsgeschichte eines Hasadeurs ihr Ende gefunden zu haben. Alle bewegliche Habe wie der ansehnliche Fuhrpark von Luxusfahrzeugen haben Polizeitransporter abgeholt, Schmitz sitzt in Untersuchungshaft. Bis zu 20 Jahre Haft drohen – das typische Ende eines Glücksspielers, der sich am Ende als klammer Kleinbürger erweist.