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Klein und selten: Frauengeführte Unternehmen bleiben im Mittelstand die Ausnahme

Studien anlässlich des Weltfrauentages ziehen eine nüchterne Bilanz.

Frauen in Führungspositionen
Nur 16 Prozent der kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland werden von Frauen geführt.

Die Zahl der Chefinnen im Mittelstand ist im vergangenen Jahr wieder gesunken: Von den rund 3,8 Mio. kleinen und mittleren Unternehmen in Deutschland werden aktuell nur 16 Prozent bzw. 608.000 von Frauen geführt. Die Frauenquote liegt damit um gut 3 Prozentpunkte bzw. rund 100.000 Unternehmen niedriger als ihr bisheriger Höchststand im Jahr 2013, wo sie 19,4 Prozent betrug, was damals 700.000 Unternehmen aus machte, hat die KfW ermittelt.Die Entwicklung im Mittelstand entkoppelt sich damit von der in den Großunternehmen hierzulande. Die in den Führungspositionen-Gesetzen verankerten Frauenquoten werden bisher zwar nur zum Teil erreicht, der Trend zeigt aber klar nach oben. Sowohl in den Vorständen als auch in den Aufsichtsräten börsennotierter Unternehmen, die unter diese Regelungen fallen, legte der Frauenanteil auf zuletzt 14,1 Prozent bzw. 35,9 Prozent zu.

Frauengeführte Unternehmen erwirtschaften ca 12% des Gesamtumsatzes aller Familienunternehmen

Das Institut für Mittelstandsforschung in Bonn (IFM) kommt in einer eigenen Studie zum gleichen Ergebnis und stellt darüber hinaus noch fest: Frauengeführte Unternehmen erwirtschaften mit 303 Milliarden Euro knapp 12 Prozent des Gesamtumsatzes aller Familienunternehmen. Sie sind kleiner als männergeführte Familienunternehmen. Dies drückt sich auch darin aus, dass fast jedes fünfte Kleinstunternehmen von einer Frau geführt wird – und nur jedes zwölfte mittelgroße oder große Familienunternehmen.

Ein wesentlicher Grund für den geringen Chefinnenanteil im Mittelstand ist der generell niedrigen und seit der Jahrtausendwende erheblich gesunkenen Gründungstätigkeit in Deutschland zuzuschreiben. Zuletzt lag die Zahl der Gründerinnen bei 205.000 im Jahr 2020. Dass die Führungsetagen des Mittelstands kurzfristig weiblicher werden, ist daher wenig wahrscheinlich.

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